Heinersdorf (Langenzenn)
Heinersdorf Stadt Langenzenn | |
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Koordinaten: | 49° 29′ N, 10° 45′ O |
Höhe: | 314 m ü. NHN |
Einwohner: | 388 (2. Jan. 2019)[1] |
Postleitzahl: | 90579 |
Vorwahl: | 09101 |
Heinersdorf (fränkisch: Hoasch-doaf[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Langenzenn im Landkreis Fürth (Mittelfranken, Bayern).[3]
Geographie
Das Dorf liegt am Südufer der Zenn. Unmittelbar östlich befindet sich der Ort Lohe, jenseits der Zenn der Spitalwald und Laubendorf. Im Südwesten grenzt das Sandgaßfeld an, im Südosten die Flurgebiete Bollstatt und Egelweiher. Die Staatsstraße 2252 führt nach Wilhermsdorf (2,1 km südwestlich) bzw. nach Lohe (0,9 km östlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur Kreisstraße FÜ 18 bei Meiersberg (2,5 km südlich).[4]
Geschichte
Der Ort wurde möglicherweise 1169/70 als „Hunesdorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Nicht erklärbar wäre jedoch der Wechsel zu „Heinrichsdorf“, wie der Ort im burggräflichen Urbar des Amtes Cadolzburg von 1360/70 genannt wurde.[5] Zu dieser Zeit gab es im Ort 9 burggräfliche Güter. 1535 wurden im markgräflichen Salbuch des Amtes Langenzenn von 1535 für den Ort 15 Anwesen verzeichnet, von denen zwölf markgräflich und drei nürnbergisch waren. Außerdem gab es noch kommunale Gebäude (Badstube, Schmiede). 1632 wurde der Ort in Folge des Dreißigjährigen Krieges verwüstet, so dass nur noch zwei Höfe besetzt waren.[1]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Heinersdorf 20 Anwesen. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das brandenburg-ansbachische Stadtvogteiamt Langenzenn aus. Grundherren waren das Kastenamt Cadolzburg (drei Höfe, neun Güter, eine Mühle, ein Haus), das Klosteramt Langenzenn (zwei Güter, ein Haus), das Spital Langenzenn (ein Viertelhof), die Deutschordenskommende Nürnberg (ein Gut) und der Nürnberger Eigenherr von Oelhafen (ein Hof).[6]
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Cadolzburg. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Heinersdorf dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Laubendorf und der im selben Jahr gebildeten Ruralgemeinde Laubendorf zugeordnet.[7]
Am 1. Juli 1972 wurde Heinersdorf im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Langenzenn eingegliedert.
Baudenkmal
- Äußere Windsheimer Str. 50: Heinersdorfer Mühle
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2019 |
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Einwohner | 122 | 124 | 140 | 138 | 133 | 115 | 115 | 197 | 153 | 151 | 311 | 388 |
Häuser[8] | 21 | 21 | 20 | 21 | 21 | 21 | 26 | 80 | ||||
Quelle | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [1] |
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und in die Trinitatiskirche (Langenzenn) gepfarrt.[6] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren ursprünglich nach St. Michael (Wilhermsdorf) gepfarrt,[17] heute ist die Pfarrei St. Marien (Langenzenn) zuständig.[20]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Hainersdorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 473 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Heinersdorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 557 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Fürth (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 18). Deutscher Kunstverlag, München 1963, DNB 451450957, S. 109.
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 125 (Digitalisat). Ebd. S. 230 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Heinersdorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 340 (Digitalisat).
- Wolfgang Wiessner: Stadt- und Landkreis Fürth (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1963, DNB 455524629, S. 51–52.
Weblinks
- Heinersdorf. In: Website langenzenn.de. Abgerufen am 17. Juli 2023.
- Heinersdorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 22. November 2021.
- Heinersdorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 21. September 2019.
- Heinersdorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
- ↑ a b c Heinersdorf. In: Website langenzenn.de. Abgerufen am 17. Juli 2023.
- ↑ W. Wiessner: Stadt und Landkreis Fürth, S. 51. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „håʳschdoʳf“.
- ↑ Gemeinde Langenzenn, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 17. Juli 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 17. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ W. Wiessner: Stadt und Landkreis Fürth, S. 51 f.
- ↑ a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 125.
- ↑ H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 230.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 38 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 68 (Digitalisat). Heinersdorf: 118 Einwohner, 20 Häuser; Heinersdorfer Mühle: 6 E., 1 H.
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1030, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1196, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat). Heinersdorf: 129 Einwohner; Heinersdorfer Mühle: 9 E.
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1127 (Digitalisat). Heinersdorf: 123 Einwohner, 19 Wohngebäude; Heinersdorfer Mühle: 10 E., 1 Wgb.
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1195 (Digitalisat). Heinersdorf: 104 Einwohner, 20 Wohngebäude; Heinersdorfer Mühle: 11 E., 1 Wgb.
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1232 (Digitalisat). Heinersdorf: 109 Einwohner, 20 Wohngebäude; Heinersdorfer Mühle: 6 E., 1 Wgb.
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1063 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 781 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 174 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 336 (Digitalisat).
- ↑ Struktur. In: ssb-clw.kirche-bamberg.de. Abgerufen am 22. März 2023.