Die Gründungszeit bzw. die Anfänge einer kontinuierlichen Besiedlung von Heinade sind unbekannt. Der Ortsname könnte auf einen relativ alten Ort hindeuten, die urkundliche Überlieferung setzt jedoch erst relativ spät ein: Eine urkundliche Erwähnung eines Ortes namens Henede aus dem Jahre 1272, die manchmal Heinade zugeordnet wird, könnte sich auch auf Heinde beziehen. Die erste sichere Erwähnung stammt aus dem HomburgerLehnsregister um das Jahr 1300, der Ort wird hier wie auch in späteren Urkunden als Heina bezeichnet. Die Endung -ade ist erst seit dem Ende des 16. Jahrhunderts überliefert.[3] Seit dem 17. Jahrhundert wurde die Pfarre in Heinade mit jener in Deensen verbunden. Bei jedem Pfarrerwechsel erfolgte jedoch eine gesonderte Belehnung Deensens mit Heinade durch den Landesherrn, da dieser einst die Pfarrgüter stiftete.[4] Mitte des 19. Jahrhunderts zählte der Ort 524 Einwohner.[5]
Bis Ende 2010 war Heinade staatlich anerkannter Erholungsort.
Eingemeindungen
Am 1. Januar 1973 wurden die Gemeinden Hellental und Merxhausen eingegliedert.[6]
Der Gemeinderat, der die Gemeinde Heinade vertritt, setzt sich aus neun Mitgliedern zusammen. Dies ist die festgelegte Anzahl an Ratsmitgliedern für die Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 501 und 1.000 Einwohnern.[7] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.
Der ehrenamtliche Bürgermeister Lutz Rawisch (CDU) wurde auf der konstituierenden Sitzung des Rates im November 2021 für eine zweite Amtsperiode wiedergewählt.[9]
Verkehr
Heinade liegt an der Landesstraße 580 die von Dassel nach Negenborn führt und dort auf die Bundesstraße 64 trifft. In der Ortsmitte von Merxhausen führt die Kreisstraße 48 als einzige öffentliche Straße nach Hellental.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der Baudenkmale in Heinade
Kirche
Die Kirche wurde 1823 erbaut. Sie ersetzte ein 1624 anstelle einer älteren Kapelle errichtetes Kirchengebäude, das 1822 wegen Baufälligkeit abgerissen worden war. Die heute zum Kirchenkreis Holzminden-Bodenwerder gehörende Kirche wurde 1890 und 1956 renoviert 1954 wurde hinter dem historischen Orgelprospekt der Firma Euler ein gebrauchtes Orgelwerk der Firma Faber in technisch und klanglich veränderter Form durch Friedrich Weißenborn eingebaut.[10] Die heutige Disposition lautet:
Disposition der Euler/Faber/Weißenborn-Orgel:
I. Manual C-f3
II. Manual C-f3
Pedal C-d1
Holzgedackt 8'
Lieblich Gedackt 8'
Subbass 16'
Prinzipal 4'
Spitzflöte 4'
Prinzipalbass 8'
Kleingedackt 4'
Waldflöte 2'
Oktavbass 4'
Oktave 2'
Quinte 1 1/3'
Terzian 2 fach
Mixtur 4 fach
Vereine
Heimat- und Geschichtsverein Heinade – Hellental – Merxhausen (HGV-HHM)
Turn- und Sportverein Heinade von 1897
SK Heinade (Schützenverein)
Persönlichkeiten
Hermann Reuter (1870–1934), Jurist in der Kaiserlichen Marine und der Reichsmarine
Paul Jorns (1871–1942), preuß. Kriegsgerichtsrat im Heeresjustizdienst, Staatsanwalt am Volksgerichtshof und ab 1936 Oberreichsanwalt
Weblinks
Commons: Heinade – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
↑Kirstin Casemir und Uwe Ohainski: Die Ortsnamen des Landkreises Holzminden. Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2007. ISBN 978-3-89534-671-2, S. 106 f.
↑Wilhelm Rauls: Deensen. Ein Dorf vor dem Solling. Holzminden 1967, S.94.
↑Carl Heinrich Georg Venturini: Das Herzogthum Braunschweig in seiner vormaligen und gegenwärtigen Beschaffenheit geschichtlich und statistisch dargestellt. Helmstedt 1847, S.318.
↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.211.