Heimo Zobernig
Heimo Zobernig (* 30. April[1] 1958 in Mauthen, Kärnten) ist ein österreichischer Künstler; er lebt und arbeitet in Wien.
Biografie
- 1977–1980 Akademie der bildenden Künste Wien
- 1980–1983 Hochschule für angewandte Kunst Wien
- 1994–1995 Gastprofessur, Hochschule für bildende Künste Hamburg
- 1999–2000 Professur für Bildhauerei, Staatliche Hochschule für Bildende Künste – Städelschule Frankfurt am Main
- seit 2000 Professur für Bildhauerei, Akademie der bildenden Künste Wien
Werkschaffen
Er arbeitet in vielfältigen Medien wie Skulptur, Malerei und Video. Zobernig setzt in den frühen 80er Jahren bei den durch die Moderne entwickelten Positionen der geometrischen Abstraktion an und stellt die Hauptthese der Minimal Art „You get what you see“ (es ist, was man sieht) auf den Kopf. Seine frühen, schwarzen Skulpturen wirken auf den ersten Blick wie schwere industriell gefertigte architektonische Elemente, bei genauem Hinsehen handelt es sich aber um handgearbeitete Pappskulpturen, die vom Künstler signiert sind. Die reduzierte Formensprache setzt sich mit Traditionen des 20. Jahrhunderts wie dem russischen Konstruktivismus, der niederländischen De-Stijl-Bewegung, oder den Zürcher Konkreten auseinander und spiegelt eine „nüchterne, transzendenzlose Sicht auf die Welt“ (Zitat Zobernig). Viele Arbeiten tragen die Bezeichnung „Ohne Titel“. Die bevorzugten Materialien, Pappe, Sperrholz oder Styropor, sind lapidare und prekäre Materialien, die nicht für die Ewigkeit gemacht sind und so den Wert und die Objekthaftigkeit des Kunstwerks in Frage stellen. Zobernig begreift Kunst als ein Kommunikationssystem, in dem es nicht um die Produktion von Werken und letzten Wahrheiten geht, sondern um die gesellschaftlichen Verhältnisse zwischen Menschen und Dingen. Im Zuge der während der 1990er Jahre zunehmenden Bedeutung von Kunst als gesellschaftlicher Praxis, stattete Zobernig mehrfach Kommunikationsräume, wie Kantinen, Tagungsräume oder Pavillons in Kunstinstitutionen aus. 1997 gestaltete er für die documenta X in Kassel die für Vorträge und Diskussionen vorgesehene Halle.
Ausstellungen (Auswahl)
- 1992: Galerie & Edition Artelier (mit Peter Kogler) Frankfurt am Main[2]
- 2003: Ständehaus (Düsseldorf) (K 21)[3]
- 2007: Galerie Christian Nagel Köln[4]
- 2000–2007: Galerie Meyer Kainer Wien[5]
- Galerie Chantal Crousel[6]
- 2008 – 2009: Künstler im Fokus, Einzelausstellung im MAK Wien[7]
- 2010 war vor dem Eingang zur Art 41 Basel auf dem Messplatz von Heimo Zobernig Black Cube, 2010 installiert.
- 2011: Heimo Zobernig, Essl Museum – Kunst der Gegenwart, Klosterneuburg/Wien
- 2012: Galerie Johann Widauer, Innsbruck
- 2015: Heimo Zobernig, La Biennale di Venezia 2015, Venedig/Italien
- 2019: POSTCARD RELOADED, Europäischer Kunstverein im Museum Kunstraum Potsdam
- 2019: Heimo Zobernig. Piet Mondrian, Albertinum, Dresden
- 2019: Kabinettstücke: Heimo Zobernig, Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen
- 2021: mumok, Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
- 2021: MARe – Museum of Recent Art, Bukarest
- 2022: Heimo Zobernig: Grafische Arbeiten – Museum der Moderne Salzburg, Rupertinum
Auszeichnungen (Auswahl)
- 1993: Otto-Mauer-Preis
- 2009: Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien[8]
- 2010: Österreichischer Friedrich-Kiesler-Preis für Architektur und Kunst
- 2016: Roswitha-Haftmann-Preis
Hörspiel
- Otium, nach dem gleichnamigen Künstlerbuch von Franz West, von Oliver Augst mit Rüdiger Carl und Heimo Zobernig, ORF 2017. 2018 erschienen als LP bei Koenig Books London. Hrsg. von Astrid Ihle. Text von Benedikt Ledebur. Konzept u. Gestaltung: Heimo Zobernig. Schuber mit einer Schallplatte in Hülle & 2 Booklets (12 S. & 32 S.) – Text in dt. & engl. Sprache.
Weblinks
- Biografie zu Heimo Zobernig, Essl Museum
- Werke von Heimo Zobernig In: Digitales Belvedere
- Literatur von und über Heimo Zobernig im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Materialien von und über Heimo Zobernig im documenta-Archiv
- Heimo Zobernig auf der Biennale in Venedig 2015
Einzelnachweise
- ↑ Heimo Zobernig - der österreichische Künstler wurde 60. In: Salzburger Nachrichten. 2. Mai 2018.
- ↑ Galerie Nagel-Draxler: Biographie Heimo Zobernig.
- ↑ Literatur: Doris Krystof, Heimo Zobernig, Meister des Minimums, in Zs. Vernissage. Kulturregion Rheinland. Heft Frühjahr-Sommer. Vernissage-Verlag, Heidelberg 2003 ISSN 1434-5986 S. 8–11.
- ↑ Christian Nagel Köln (Memento des vom 18. August 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Ausstellung 2007 Heimo Zobernig, 4 Fotos, Ausstellungslistung 2000–2007, abgerufen am 12. März 2009
- ↑ Galerie Meyer Kainer Wien Exhibitions 2000, 2002, 2003, 2004, 2007, abgerufen am 12. März 2009
- ↑ Galerie Chantal Crousel Heimo Zobernig Heimo Zobernig February 14th - April 11th, 2015 25 Fotos von Objekten, PDF, 900KB.
- ↑ MAK KÜNSTLER IM FOKUS #5 HEIMO ZOBERNIG, Total Design, 21. Oktober 2008 – 29. März 2009, PDF 26KB
- ↑ Stadt Wien Mailath verlieh Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien, Rathauskorrespondenz vom 5. März 2009.
Personendaten | |
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NAME | Zobernig, Heimo |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Künstler |
GEBURTSDATUM | 30. April 1958 |
GEBURTSORT | Mauthen |
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: GuentherZ, Lizenz: CC BY 3.0
Heimo Zobernig, fotografiert anlässlich der Eröffnung der temporären KÖR-Installation "Humiliation" am Graben in Wien-Innere Stadt.
Autor/Urheber: H.Moschitz, Lizenz: CC BY-SA 3.0
GKB Doppelstockwagon gestaltet von Heimo Zobernig
Autor/Urheber: Haeferl, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Dieses Foto zeigt das im digitalen Kulturgüterverzeichnis des Landes Niederösterreich (Österreich) unter der Nummer 556 (commons, de) aufgeführte Objekt.