Heiligenkreuzerhof (Wien)
Der Heiligenkreuzerhof (selten Heiligenkreuzer Hof) ist ein Hofensemble in der Wiener Innenstadt. Er liegt zwischen Schönlaterngasse und Grashofgasse und ist heute von einem Komplex aus Stiftshof, Prälatur, Kapelle und Zinshaus umgeben. Die beiden Eingänge am jeweils anderen Ende des Gebäudekomplexes machen ihn zu einem Durchhaus.
Geschichte
Der Heiligenkreuzerhof wird vielfach als das älteste Zinshaus Wiens bezeichnet. Er wurde im 12./13. Jahrhundert errichtet und gehört seit dieser Zeit dem Zisterzienserstift Heiligenkreuz. Aus dieser Zeit stammen noch die mittelalterlichen Kellergewölbe. 1587 erfolgten Steinmetzarbeiten durch italienische Meister, die Brüder Elias- und Alexius Payos aus den stiftseigenen Brüchen zu Kaisersteinbruch.[1]
Ein Großteil des Hofs, die Kapelle und der Prälatenhof wurden jedoch im Barock demoliert und im Auftrag der Äbte des Klosters Heiligenkreuz von 1659 bis 1676 neu errichtet. Sein heutiges Aussehen erhielt der Hof erst nach weiteren Umbauten 1769–1771, aus dieser Zeit stammen auch die Fassaden.
In den letzten Jahrzehnten wurden im Heiligenkreuzer Hof diverse Räume als private Wohnungen vermietet. Eine solche Wohnung bewohnte 1975–1986 Helmut Qualtinger; seine Witwe Vera Borek-Qualtinger und der Thomas-Sessler-Verlag ließen im Hof eine Gedenktafel für den Künstler anbringen.
Bernardikapelle
Die Bernardikapelle liegt neben der Prälatur direkt an der Schönlaterngasse. Sie wurde im Jahre 1679 von Bischof Felix Breuner geweiht und ist vor allem ob ihrer hochbarocken Ausstattung bekannt. Diese stammt von Martino Altomonte, der selbst bis zu seinem Tode im Heiligenkreuzerhof lebte, und von Giovanni Giuliani, dem Lehrer Georg Raphael Donners. In den Jahren 2001 bis 2003 wurde die Kapelle um etwa 460.000 Euro aufwendig renoviert. Heute wird sie gerne für Hochzeiten benutzt.
Historische Ansichten
Der Heiligenkreuzerhof um 1900 (Carl Wenzel Zajicek)
Bernardikapelle um 1900 (August Günther)
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Archiv Stift Heiligenkreuz Rubr. 51/IV/14
Koordinaten: 48° 12′ 35″ N, 16° 22′ 36″ O
Auf dieser Seite verwendete Medien
Wien, Heilingenkreuzerhof mit Blick auf die Bernardikapelle (im Hintergrund die Türme der Jesuitenkirche – Mariä-Himmelfahrt)
Autor/Urheber: Gugerell, Lizenz: CC0
Bernardikapelle im Heiligenkreuzerhof in Wien 1
Autor/Urheber: C.Stadler/Bwag, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Hochaltar der Bernardikapelle bzw. Bernhardskapelle des Heiligenkreuzerhofes im 1. Wiener Bezirk Innere Stadt.
Die Bernardikapelle ist eine Rektoratskirche der Cistercienserabtei Stift Heiligenkreuz. Sie wurde von Abt Clemens Schärfer (dem Schöpfer des Hofs) anstelle einer älteren Kapelle erbaut, 1662 geweiht und 1730 durch Abt Robert Leeb in die gegenwärtige Form gebracht. Das Hochaltarbild, das die Erscheinung der Gottesmutter vor dem hl. Bernhard zeigt, schuf Martino Altomonte. Die Deckenfresken stammen von Antonio Tassi: [1].
Autor/Urheber: Thomas Ledl, Lizenz: CC BY-SA 3.0 at
Heiligenkreuzerhof mit Kapelle hl. Bernhard