Heidespanner

Heidespanner

Heidespanner (Ematurga atomaria), Weibchen

Systematik
Ordnung:Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie:Spanner (Geometridae)
Unterfamilie:Ennominae
Tribus:Boarmiini
Gattung:Ematurga
Art:Heidespanner
Wissenschaftlicher Name
Ematurga atomaria
Linnaeus, 1758
Kopula
Flügelunterseiten
Raupe

Der Heidespanner (Ematurga atomaria) ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Spanner (Geometridae).

Merkmale

Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 22 bis 34 Millimeter und zeichnen sich durch einen ausgeprägten Sexualdichroismus aus. Die Flügel des Weibchens haben eine weiße Grundfärbung, die der Männchen sind dagegen ockerfarben. Die Flügel beider Geschlechter tragen braune bis dunkelbraune Querlinien mit unterschiedlichem Verlauf. Daneben existieren auch so genannte melanistische Formen, bei denen die charakteristischen Querbinden fehlen. Die Flügeloberseiten sind dann braun bis schwarzbraun gefärbt. Die Männchen besitzen stark gekämmte Fühler, während die der Weibchen fadenförmig sind. Das Ei ist länglich und grün bis gelbrot. Die Raupe ist schlank, glatt und bis 30 Millimeter lang. Die Farbe ist wie beim Falter sehr variabel; sie reicht von braun über gelblich, grau bis violettgrau. Die Rückenlinie ist dunkel, die Seitenstreifen hell und gewellt. Die Puppe ist gelbbraun und punktiert. Der Kremaster ist lang und am Ende gegabelt.

Unterarten

Mehrere Unterarten sind aus Nordeuropa, Kleinasien, dem Kaukasus sowie Zentral- und Ostasien bekannt.

  • Ematurga atomaria alpicolaria (Vorbrodt & Müller-Rutz, 1917)
  • Ematurga atomaria isocelata (Scopoli, 1763)
  • Ematurga atomaria obsoletaria (Zetterstedt, 1840)
  • Ematurga atomaria zetterstedtariaHeydemann, 1930
  • Ematurga atomaria orientariaStaudinger, 1871
  • Ematurga atomaria meinhardiKrulikowski, 1909
  • Ematurga atomaria krassnojarscensisFuchs, 1899
  • Ematurga atomaria arenariaCandèze, 1926
  • Ematurga atomaria atomaria (Linnaeus, 1758)
  • Ematurga atomaria minutaHeydemann, 1925

Verbreitung

Der Heidespanner ist von der Iberischen Halbinsel durch West-, Mittel- und Osteuropa über Sibirien bis nach Sachalin[1] anzutreffen. Im Süden reicht sein Verbreitungsgebiet durch den nördlichen Mittelmeerraum bis zum türkischen Teil der Schwarzmeerregion[2].

Habitat

Der Heidespanner kann praktisch überall angetroffen werden.

Lebensweise

Flugzeiten

Der Heidespanner fliegt in zwei Generationen pro Jahr. Die zweite Generation ist dabei meistens unvollständig. Die erste Generation fliegt von Mitte April bis Juni, die zweite Generation von Juni bis September. Eine klare zeitliche Trennung zwischen den beiden Generationen ist nicht möglich. In höheren Lagen und in kühleren Jahren fliegt meist nur eine Generation von Mai bis August.

Verhalten

Die Raupen leben polyphag und zeigen eine gewisse Vorliebe für Schmetterlingsblütler wie Ginster. Zu den Raupenfutterpflanzen zählen:[3]

Die Verpuppung erfolgt in der Erde. Die Puppe überwintert.

Die Art ist am häufigsten morgens und in der Abenddämmerung zu beobachten. Die männlichen Tiere suchen dabei im Zickzack-Flug nach frisch geschlüpften Weibchen. Bei der Nektarsuche wurden die Falter u. a. an folgenden Pflanzen beobachtet:[3]

Schadwirkung

Der Heidespanner kann regional recht häufig sein und als Schädling wahrgenommen werden. In Weißrussland gilt er als ein Schädling an der Großfrüchtigen Moosbeere (Vaccinium macrocarpon).[4] 1989 trat er in Norditalien als Schädling an Sojabohnen (Glycine max) auf.[5]

Quellen

Einzelnachweise

  1. E. A. Beljaev: New Data on Geometridae (Lepidoptera) from Sakhalin Island. The Far Eastern Entomologist, 106: 1-5, 2001 ISSN 1026-051X PDF (Memento desOriginals vom 20. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.biosoil.ru
  2. Azize Toper Kaygin, Yafes Yildiz und Mustafa Avci: Lepidoptera fauna in Bartin province, in western black sea region of Turkey. African Journal of Agricultural Research, 4(9): 815-822, 2009 PDF
  3. a b Günter Ebert, Daniel Bartsch, Armin Becher, Stefan Hafner: Die Schmetterlinge Baden Württembergs. Band 9: Nachtfalter VII (Spanner (Geometridae) 2. Teil). Ulmer Verlag Stuttgart 2003. ISBN 3-8001-3279-6
  4. E.M. Zhukovets und S. V. Korovchenko: (Heather moth - Ematurga atomaria Linnaeus, 1758 (Lepidoptera: Geometridae) - as a pest of cranberry in Belarus). Conference Abstracts of reports of science-production conference dedicated to the 25th anniversary of BRIPP (Minsk-Priluki, 14-16 February of 1996). Part 1, Minsk (Belarus), 14-16 Feb 1996, Minsk 1996 [1]
  5. P. Zandigiacomo: The principal pests of soyabean in north-eastern Italy in 1989. Informatore Fitopatologico 40(8): 55-58, 1990 Abstract@1@2Vorlage:Toter Link/www.cababstractsplus.org (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.

Literatur

  • Arno Bergmann: Die Großschmetterlinge Mitteldeutschlands. Band 5/2: Spanner. Verbreitung, Formen und Lebensgemeinschaften. Urania-Verlag, Jena 1955, DNB 450378411.
  • Walter Forster, Theodor A. Wohlfahrt: Die Schmetterlinge Mitteleuropas. Band 5: Spanner. (Geometridae). Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1981, ISBN 3-440-04951-5.
  • Manfred Koch, Wolfgang Heinicke: Wir bestimmen Schmetterlinge. 3. Auflage. Neumann, Radebeul 1991, ISBN 3-7402-0092-8.

Weblinks

Commons: Heidespanner – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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Raupe des Heidespanners (Ematurga atomaria) an Besenginster, am 10.9.2017 in der Schwetzinger Hardt
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