Heide Dobberkau
Heide Dobberkau (* 23. Januar 1929 in Celle; † 5. Februar 2021 in Refrath[1]) war eine deutsche Bildhauerin und Medailleurin.
Leben
Heide Dobberkau ließ sich von 1947 bis 1951 an der Werkkunstschule Hannover bei Hermann Scheuernstuhl und 1951–1953 an der Landeskunstschule Hamburg bei Edwin Scharff ausbilden. Anschließend machte sie sich als Bildhauerin in Köln selbständig. Sie lebte und arbeitete seit 1964 in Refrath (Bergisch Gladbach).
Dobberkaus Werke sind vorwiegend Kleinplastiken, Holzschnitte und Medaillen, die in Köln, im Focke-Museum Bremen und in der Kunsthalle Hamburg ausgestellt werden. Einige ihrer Medaillen sind Teil der Sammlung Georg Wimmelmann im Münzkabinett Berlin;[2] weitere sind in der Staatlichen Münzsammlung München, im Landesmünzkabinett Sachsen-Anhalt, im Germanischen Nationalmuseum, im Schlossmuseum Gotha sowie in den Münzkabinetten in London, Paris und Stockholm zu sehen. Die Arbeiten der „feinsinnigen, stillen Künstlerin“ zeigen (nach der Darstellung weiblicher Akte in den 1960er und 1970er Jahren) als zentrales und wiederkehrendes Motiv Tiere.[3] Gisa Steguweit urteilt über die „Sprache der Medaillen“ Dobberkaus, sie sei „intensiv und verständlich“, „[m]it wenigen formalen Elementen und unter Verzicht jeglichen Dekors“. Sie führt weiter aus: „Der Erkennungswert des dargestellten Individuums ist trotz sparsamer Mittel gesichert, das Tier ist identifizierbar und wird uns in einer bestimmten erlebten Situation vorgeführt. Nur die inhaltliche Dimension, das Wesentliche, was Heide Dobberkau an einem ihrer Tiere erfasst hat und mitteilen möchte, wirkt auf den Betrachter.“[4]
Von 1969 bis 1992 nahm Dobberkau an den FIDEM-Biennalen für Medaillenkunst teil. Sie erhielt 2006 für ihr Lebenswerk den Hilde-Broër-Preis für Medaillenkunst.[3][5]
Literatur (nicht ausgewertet)
- Eva Wipplinger: Medaillenkünstlerinnen in Deutschland. Kreativität in Geschichte und Gegenwart. Staatliche Galerie Moritzburg Halle, Frauenmuseum Bonn. Halle 1992, ISBN 3-86105-066-8, S. 43 f.
- Martin Heidemann: Ein Besuch bei der Bildhauerin und Medailleurin Heide Dobberkau. In: Wolfgang Steguweit (Hrsg.): Die Kunstmedaille in Deutschland 1995–1998, mit Nachträgen seit 1990 (= Die Kunstmedaille in Deutschland Band 10). Deutsche Gesellschaft für Medaillenkunst in Verbindung mit den Staatlichen Museen zu Berlin, Münzkabinett, Berlin 1999, ISBN 3-7861-2329-2, S. 17–26.
- Arnold Nieuwendam: The Reliefs of Heide Dobberkau. In: The Medal. ISSN 0263-7707. Nr. 36, 2000, S. 68–74. Auf Deutsch: Die Kleinreliefs von Heide Dobberkau. In: Geldgeschichtliche Nachrichten. 2000, Nr. 198, S. 199–202.
- Heide Dobberkau. In: Wolfgang Steguweit, Heinz W. Müller, Gisa Steguweit: Medaillenkunst in Köln im 20. Jahrhundert. Von Ludwig Gies bis Karl Burgeff (= Die Kunstmedaille in Deutschland. Band 24). Gebr. Mann, Berlin 2007, ISBN 978-3-7861-2568-6, S. 293–298.
- Wolfgang Steguweit: Zum Gedenken an die Medailleurin und Bildhauerin Heide Dobberkau (23. Januar 1929 Celle – 5. Februar 2021 Refrath). In: NNB (Numismatisches Nachrichtenblatt), Jg. 70, Heft 4/2021, S. 132 f. (Digitalisat auf medaillenkunst.de, abgerufen am 1. August 2022.)
Weblinks
- Heide Dobberkau. Kurzvita. In: Deutsche Gesellschaft für Medaillenkunst (Website), zudem Liste der Medaillen Dobberkaus.
- Arthur Lamka: Zur Erinnerung an die Bergisch Gladbacher Opfer des Naziterrors: Ein Mahnmal für Leid und Gefangenschaft. Künstlerin Heide Dobberkau gestaltet ein Werk für die Stadt. In: Kölner Stadt-Anzeiger. 1985, online in: BGV-Rhein-Berg.de, 28. Dezember 2009 (mit Bildern).
Einzelnachweise
- ↑ Zum Gedenken an die Medailleurin und Bildhauerin Heide Dobberkau. In: medaillenkunst.dee. Abgerufen am 24. September 2022 (deutsch).
- ↑ Staatliche Museen zu Berlin:Kunstmedaillen der Gegenwart in Deutschland – Katalog ( vom 13. April 2014 im Internet Archive; PDF; 82 KB, S. 8 f., Nr. 53–64)
- ↑ a b Gisa Steguweit: Seelenverwandtschaft. Tierdarstellungen im Schaffen von Heide Dobberkau. In: Staatliche Museen zu Berlin:Hilde-Broër-Preis für Medaillenkunst – Ausstellung der Preisträger 2005–2008 ( vom 5. September 2014 im Internet Archive; PDF; 11,1 MB, S. 37–49). Kling-Druck, Kressbronn 2009, ISBN 978-3-9804329-2-4
- ↑ Steguweit: Seelenverwandtschaft. S. 47.
- ↑ Wolfgang Wissing: Laudatio für Heide Dobberkau. Zur Preisverleihung am 1. September 2006 in Solingen. In: Ulf Dräger, Andrea Stock (Bearb.): Die Welt „en miniature“. Deutsche Medaillenkunst heute, 2000–2006 (= Die Kunstmedaille in Deutschland 23). Ausstellungsbegleitheft. Stiftung Moritzburg, Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt, Halle 2007, ISBN 978-3-86105-019-6, S. 61–63
Personendaten | |
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NAME | Dobberkau, Heide |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Bildhauerin und Medailleurin |
GEBURTSDATUM | 23. Januar 1929 |
GEBURTSORT | Celle |
STERBEDATUM | 5. Februar 2021 |
STERBEORT | Refrath |
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Autor/Urheber: Wolfgang Stanglmeier, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Das Wahrzeichen Bechens von der Bildhauerin Heide Dobberkau, aufgestellt am 20. August 1983 an der Kreuzung Kölner und Odenthaler Straße
Autor/Urheber: Geolina163, Lizenz: CC BY-SA 3.0
"Die Sitzende" von Heide Dobberkau im Kurpark Burtscheid