Heeresführungskommando

Heeresführungskommando
— HFüKdo —
XXXX

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Aktiv1994 bis Oktober 2012
StaatFlag of Germany.svg Deutschland
StreitkräfteBundeswehr
TeilstreitkraftBundeswehr Logo Heer with lettering.svg Heer
TypHöhere Kommandobehörde
Sitz des StabesKoblenz

Das Heeresführungskommando (HFüKdo) in Koblenz (Falckenstein-Kaserne) war neben dem Heeresamt und dem Heeresunterstützungskommando einer der drei Pfeiler des Heeres. Die meisten seiner bisherigen Aufgaben hat mit Wirkung zum 1. Oktober 2012 das Kommando Heer übernommen. Das Heeresführungskommando wurde einhergehend aufgelöst.

Seit 1994 führte das Heeresführungskommando als oberste Kommandobehörde den Großteil der militärischen Verbände des Heeres. Jedoch wurden die Heerestruppen im Auslandseinsatz vom Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Potsdam geführt. Zuletzt waren etwa 70.000 Heeressoldaten in den nachgeordneten Dienststellen unterstellt. Das Heeresführungskommando unterstand zuletzt dem Führungsstab des Heeres.

Verbandsabzeichen

Das Verbandsabzeichen glich bis auf die fehlende römische Ziffer den Verbandsabzeichen der ehemaligen Korps. Es zeigte als deutsches Hoheitssymbol den Bundesadler. Die Farbgebung war an die Bundesfarben angelehnt. Das Abzeichen wurde vom militärischen Personal des Stabs des Heeresführungskommandos am linken Ärmel des Dienstanzugs getragen. Die geflochtene schwarz/gelbe (schwarz/goldene) Paspellierung bezeugte die Stellung über den Divisionen des Heeres, die silberne statt goldene Fäden verwenden.

Aufgaben

Die Aufgaben des Kommandos waren im Wesentlichen:

  • Truppendienstliche Führung aller unterstellten Verbände und Stäbe
  • Truppensteller für Einsätze und Übungen
  • Planung und Steuerung der Ausbildungs- und Übungstätigkeit des Heeres
  • Im Ausnahmefall Führen von kleineren Operationen (sonst Aufgabe des Einsatzführungskommandos)
  • Wahrnehmung der „Nationalen Territorialen Aufgaben“ (siehe auch Territorialheer)

Geschichte

Bis in die 1990er wäre das deutsche Heer im Einsatz von der NATO geführt worden. Die Änderung der sicherheitspolitischen Lage in Europa durch den Zerfall der Sowjetunion machte jedoch ein deutsches Führungskommando erforderlich.

Nach der Auflösung des III. Korps am 31. März 1994 wurde unter dem Kommando von Generalleutnant Klaus Reinhardt aus Teilen des Korpsstabes das Heeresführungskommando im Provinzial-Hochhaus (Am Wöllershof) und anderen Liegenschaften in Koblenz aufgestellt. Seit dem Jahr 2001 unterstehen die Divisionen des Heeres unmittelbar dem Heeresführungskommando, die Gliederungsebene des Korps ist weggefallen. Nachdem 2002 das Einsatzführungskommando der Bundeswehr bei Potsdam aufgestellt wurde, werden die deutschen Truppen im Auslandseinsatz von dort geführt. Davor führte das Heeresführungskommando ab 1995 Operationen wie IFOR, SFOR, AFOR und KFOR auf dem Balkan und ISAF in Afghanistan.

Die Verantwortung für die „Nationalen Territorialen Aufgaben“ wechselte am 1. Oktober 2001 vom Heeresführungskommando zum neuen Streitkräfteunterstützungskommando, neuer „Nationaler Territorialer Befehlshaber“ wurde der Befehlshaber des Streitkräfteunterstützungskommandos.

Im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr wurde festgelegt, dass das Heeresführungskommando im Herbst 2012 außer Dienst gestellt und zu Teilen in das am 1. Oktober 2012 neu aufgestellte Kommando Heer in Strausberg übergehen wird.[1]

Führung

Kfz-Stander

Das Kommando wurde von einem General im Rang eines Generalleutnants geführt. Seit dem Abschied von Generalleutnant Carl-Hubertus von Butler am 8. März 2012, der das Heeresführungskommando seit dem 16. März 2009 kommandierte, führte der stellvertretende Befehlshaber, Generalleutnant Reinhard Kammerer, das Heeresführungskommando bis zu dessen Auflösung.[1] Der Stab des Kommandos umfasste zuletzt rund 400 Soldaten und 50 zivile Mitarbeiter.

Befehlshaber
Nr.NameBeginn der BerufungEnde der Berufung
6Generalleutnant Reinhard Kammerer (in Vertretung)8. März 2012Herbst 2012 (Auflösung)
5Generalleutnant Carl-Hubertus von Butler16. März 20098. März 2012
4Generalleutnant Wolfgang Otto27. Juni 200516. März 2009
3Generalleutnant Axel Bürgener21. März 200227. Juni 2005
2Generalleutnant Rüdiger Drews27. März 199820. März 2002
1Generalleutnant Klaus Reinhardt1. April 199426. März 1998
stellvertretender Befehlshaber
Nr.NameBeginn der BerufungEnde der Berufung
9Generalmajor Reinhard Kammerer22. Juni 2010Herbst 2012 (Auflösung)
8Generalleutnant Bruno Kasdorf1. Januar 200822. Juni 2010
7Generalmajor Christian Trull13. Januar 20051. Januar 2008
6Generalmajor Wolfgang Korte1. Oktober 200313. Januar 2005
5Generalmajor Peter Nagel1. September 2002September 2003
4Generalmajor Friedrich von Senden27. März 20011. September 2002
3Generalmajor Dieter Henninger200027. März 2001
2Generalmajor Hubert Gosch1. Januar 199530. September 2000
1Generalmajor Georg Bernhardt1. April 199431. Dezember 1994
General für nationale und territoriale Aufgaben (GNTA)
Nr.NameBeginn der BerufungEnde der Berufung
3Generalmajor Rainer Jung20002001
2Generalmajor Alphart von Horn19992000
1Generalmajor Jakobs?1999
Chef des Stabes
Nr.NameBeginn der BerufungEnde der Berufung
8Brigadegeneral Jürgen Setzer6. Mai 2011
7Brigadegeneral Carsten Jacobson14. August 20096. Mai 2011
6Brigadegeneral Manfred Hofmann200614. August 2009
5Brigadegeneral Bruno Kasdorf1. Oktober 20037. April 2006
4Brigadegeneral Roland Kather2001September 2003
3Brigadegeneral Wolfgang Korte19992001
2Brigadegeneral Axel Bürgener1. Januar 19951999
1Brigadegeneral Klaus Frühhaber1. April 199431. Dezember 1994

Gliederung

  • G1: Personal, Betreuung
  • G2: militärisches Nachrichtenwesen des Heeres, Rüstungskontrolle, Wetter- und Militärgeographie
  • G3: Führung, Planung, Einsatzvorbereitung, Ausbildungs- und Übungsplanung des Heeres
  • G4: Logistische Aufgaben / Materialwirtschaft / Instandhaltung
  • G5: Zivil-Militärische-Zusammenarbeit (ZMZ/CIMIC)
  • G6: Kommunikation / EDV / Führungsdienst
  • Abt. Verwaltung: Überwachung u. Steuerung des Haushaltes
  • KdoArzt: Leiter der Abteilung Sanitätsdienst, Planer/Berater zur sanitätsdienstlichen Versorgung des Heeres
  • PIZ: Das Presse- und Informationszentrum des HFüKdo informiert die Bevölkerung und organisiert die Einsätze der Musikkorps.
  • Truppenpsychologie: Beratung des Befehlshabers, Führung der Truppenpsychologen im Kommandobereich, Weiterentwicklung der Truppenpsychologie
  • Rechtsberatung: juristische Beratung des Befehlshabers
  • Controlling/zentr. Aufgaben: Kosten- u. Leistungsrechnung (KLR), Kontinuierliches Verbesserungsprogramm (KVP), Optimierung
  • Außerdem unterhält das HFüKdo Verbindungskommandos zur US Army (JHC in Heidelberg), zum französischen Heer, zum niederländischen Heer, zum britischen Heer sowie wie zur Luftwaffe und zur Deutschen Marine.

Gliederung der unterstellten Bereiche

Das Heeresführungskommando führte zuletzt (Neues Heer oder Heer 2010) folgende Verbände, die hier bis zur Gliederungsebene Brigade aufgeführt werden:

Zusätzlich verantwortete das Heerestruppenkommando folgende Zentrallager:

Multinationale Verbände

Das Kommando stellte für EU Battlegroups, für die Schnelle Eingreiftruppe der NATO und für die Vereinten Nationen im Bedarfsfall Truppen. Im Bedarfsfall führte das Kommando Operative Führung Eingreifkräfte der Streitkräftebasis die abgestellten Verbände. Neben der ständig präsenten Deutsch-Französische Brigade (deutscher Anteil) stellte das Heeresführungskommando ständig den deutschen Anteil der Stäbe und evtl. Unterstützungskräfte sowie im Bedarfsfall weitere Truppen für:

Gliederung des Heeresführungskommandos

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Markus Herholt: Abschied: Generalleutnant von Butler geht in den Ruhestand. deutschesheer.de, 9. März 2012, abgerufen am 12. März 2012.

Koordinaten: 50° 22′ 20″ N, 7° 35′ 0″ O

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Heeresführungskommando seit 1995, Bundeswehr
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Gliederung Heeresführungskommando des deutschen Heeres. Zielstruktur 2010.
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Das Verbandsabzeichen des Heeresführungskommandos der Bundeswehr.
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Logo des Heeres (der Bundeswehr) mit Beschriftung.