Heeres-Sanitätsinspekteur

Der Heeres-Sanitätsinspekteur (H San Insp) war ein Dienstposten in der Reichswehr und im Heer der Wehrmacht. Seit Beginn des Überfalls auf Polen war er als oberster Sanitätsoffizier des Heeres verantwortlich für den Sanitätsdienst seiner Teilstreitkraft.

Dienststellung in der Wehrmacht

Der Heeres-Sanitätsinspekteur gehörte zum Reichswehrministerium (Heeresleitung) und unterstand zunächst dem Befehlshaber des Ersatzheeres, später dem Chef des Wehrmachtsanitätswesens, dessen Dienstposten zum 28. Juli 1942 geschaffen wurde.

Zur Erfüllung seiner Aufgaben verfügte der Heeres-Sanitätsinspekteur über einen Generalstab, der sich aus den Abteilungen Personal, Organisation, Wissenschaft und Gesundheitsführung, den Gruppen Pharmazeutische und chemische Angelegenheiten, Ärztliche Angelegenheiten der Wehrmacht, Fürsorge und Versorgung und Freiwillige Krankenpflege sowie einer Registratur zusammensetzte.

Ihm direkt unterstellt waren der Hauptsanitätspark in Berlin-Lichtenberg, die Nachschubzentrale für sanitätsdienstliche Ausrüstungsgegenstände, die Militärärztliche Akademie und die Heeresgruppenärzte, für deren Dienstpostenbesetzung er gegenüber dem Heerespersonalamt Vorschlagsrecht hatte, und die Beratenden Ärzte.[1]

Gegenüber dem Heeresarzt beim Generalquartiermeister im Oberkommando des Heeres, dessen Aufgaben er ab dem 1. Januar 1941 in Personalunion wahrnahm, hatte er bis dahin Weisungsbefugnis. Mit der Übernahme der Aufgaben des Heeresarztes war er nun auch für den Sanitätsdienst des Feldheeres persönlich verantwortlich.

Inspekteure

NameBeginn der BerufungEnde der BerufungDienstgrad
Reichswehr
Wilhelm Schultzen191931. Oktober 1927Generaloberstabsarzt
Carl Franz1. November 192731. Oktober 1932Generaloberstabsarzt
Anton Waldmann1. November 1932Generaloberstabsarzt
Wehrmacht
Anton Waldmann31. Dezember 1940Generaloberstabsarzt
Siegfried Handloser1. Januar 194113. August 1944Generaloberstabsarzt
Paul Walter9. November 1944[2]23. Mai 1945Generalarzt

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Behrend, K. Ph.: Die Kriegschirurgie von 1939–1945 aus der Sicht der Beratenden Chirurgen des Deutschen Heeres im Zweiten Weltkrieg (Diss.; PDF; 2,3 MB), Freiburg, 2003, S. 10–11.
  2. GenArzt Walter war zuvor bereits ab dem 14. August 1944 mit der Führung beauftragt.