Hazecha von Ballenstedt

Äbtissin Hazecha von Ballenstedt

Hazecha (Hacecha) von Ballenstedt war mindestens von 1044 bis 1046 die 3. Äbtissin des freien weltlichen Stiftes Gernrode und Frose. Sie war die Nachfolgerin von Äbtissin Adelheid I. Unter ihrer Herrschaft konnte das Stift seinen Besitz durch Schenkungen enorm vergrößern.

Leben

Hazecha war die Tochter von Adalbert I. von Ballenstedt und Hidda von der sächsischen Ostmark. Sie hatte noch 4 Geschwister: Esico von Ballenstedt, Uta von Ballenstedt, welche mit Ekkehard II. von Meißen verheiratet war, sowie Dietrich Propst zu Ballenstedt und Ludolf Mönch zu Corvey. Ihr Bruder Esico gilt als Stammvater der Askanier. Sein Urenkel war Albrecht der Bär und ist der erste urkundlich nachweisbare Schutzvogt des Stiftes Gernrode. Von diesem Zeitpunkt an bis zur Auflösung des Stiftes hatten die Askanier die Schutzvogtei inne.

Nach den Annales Gernrodensis des Chronisten Andreas Popperodt aus dem 16. Jahrhundert hat sie das Amt der Äbtissin 19 Jahre innegehabt. Allerdings ist Hazecha nur aus zwei Kaiserurkunden von 1044[1] und 1046[2] bekannt.

Im Jahr 1044 scheint sie die Zustimmung des Königs Heinrich III. zu ihrer Wahl eingeholt zu haben, da er im selben Jahr dem Stift ein weitreichendes Privileg in Goslar erteilte in dem ihr Name als Äbtissin genannt wird.

Das Stift Gernrode erhielt von ihrem Schwager, dem Markgrafen Ekkehard II. von Meißen, vor seinem Tod eine beträchtliche Schenkung, da seine Ehe mit ihrer Schwester Uta kinderlos geblieben war. Diese Schenkung wurde durch Kaiser Heinrich III. am 19. Februar 1046 bestätigt. Die Schenkung umfasste Güter in Gundersleve, einer Wüstung bei Wegeleben, Westerhausen, wo das Stift bereits einige Güter besaß, in Mordorf sowie in Richbrechtigerode, beides Wüstungen bei Blankenburg, Wendhusen, heute ein Ortsteil von Thale, und Egihardingerode sowie in Dorbonrod, Wüstungen, deren Lage unbekannt ist.[3]

Literatur

  • Otto von Heinemann: Codex diplomaticus Anhaltinus (CDA). 6 Bände 1867–1883.
  • Hans Schulze, Reinhold Specht, Günther Vorbrodt: Das Stift Gernrode. Böhlau Verlag, Köln 1965.
  • Hans Hartung: Zur Vergangenheit von Gernrode. Verlag Carl Mittag, Gernrode 1912.
  • Otto von Heinemann: Geschichte der Abtei und Beschreibung der Stiftskirche zu Gernrode. Verlag von H. C. Huch, Quedlinburg 1877.
  • Andreas Popperodt: Historia Ecclesiae Gerenrodenses 1560. In: Johann Christoph Beckmann (Hrsg.): Accesiones Historia Anhaltinae als Annales Gernrodensis. 1716.
  • Klaus Voigtländer: Die Stiftskirche zu Gernrode und ihre Restaurierung 1858 - 1872. Akademie-Verlag, Berlin 1980.

Weblink

Einzelnachweise

  1. Urkunde 121 in Harry Bresslau und Paul Kehr (Hrsg.): Diplomata 16: Die Urkunden Heinrichs III. (Heinrici III. Diplomata). Berlin 1931, S. 152 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
  2. Urkunde 150 in Harry Bresslau und Paul Kehr (Hrsg.): Diplomata 16: Die Urkunden Heinrichs III. (Heinrici III. Diplomata). Berlin 1931, S. 189–191 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
  3. Hartung, Hans Zur Vergangenheit von Gernrode, 1912, S. 46

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Darstellung einer Äbtissin nach den Kirchenfenstern der Stiftskirche Gernrode