Hayno Focken (Metallbildner)

Von Hayno Focken gestaltetes Altarkreuz und Kerzenständer aus Tombak in der Peterskirche (Blansingen); Jaspis-Einlagen in Zusammenarbeit mit der Waldkircher Edelsteinschleiferei Wintermantel

Hayno Focken (* 1905 in Lahr/Schwarzwald; † 1968) war ein deutscher Metallbildner und Silberschmied.

Leben

Hayno Focken absolvierte eine zunächst Ausbildung an der Kunstakademie Berlin, bevor er noch zwei Jahre lang seine Ausbildung bei Professor Karl Müller (1888–1972) fortsetzte, und zwar an der Design- und Kunstschule Burg Giebichenstein in Halle (Saale), die den Ideen des Deutschen Werkbundes und des Bauhauses verbunden war. Seit 1932 arbeitete er dann im baden-württembergischen Lahr als selbständiger Metallbildner. Focken schuf überwiegend Sakrales Gerät (z. B. Kerzenleuchter, Altarkruzifixe, Messkännchen, Hostiengefäße, Schalen usw.). Andere Arbeiten wie seine silberne Kaffeekanne von 1949 zeigen sich im „Stromlinien“-Stil des Art déco.[1]

Für die evangelische Stadtkirche in Offenburg schuf er Anfang der 1960er Jahre (nach einem Entwurf des Heidelberger Künstlers Harry MacLean) das Hauptportal, ebenso 1965 für die Spitalkirchein Baden-Baden. Für den Wasserturm am Mannheimer Friedrichsplatz fertigte er Anfang der 1960er Jahre eine Replik der kriegszerstörten Amphitrite-Figur auf dem Dach.

Literatur

  • Landesgewerbeamt Baden-Württemberg (Hrsg.); Werner Weissbrodt u. Werner Goldschmit in Verbindung mit Hayno Focken (Zusammenstellung u. Gestaltung): Hayno Focken, Metallbildhauer und Silberschmied. Werkkunst, Jg. 23, H. 3; Kunsthandwerkliche Werkstätten, H. 13, Karlsruhe: Braun 1961.
  • Dedo von Kerssenbrock-Krosigk (Bearb.): Metallkunst der Moderne (= Bestandskatalog des Bröhan-Museums, Landesmuseum für Jugendstil, Art Deco und Funktionalismus (1889–1939), Bd. 6), Berlin: Bröhan-Museum 2001, S. 160ff., Abb. 134–142.
  • Kirchlicher Kunstdienst Hamburg: Kirchliche Kunst in unserer Zeit: Plastik, Paramentik, Geräte, Graphik, Glasmalerei. Katalog zu den Ausstellungen: Lübeck vom 20. August bis 4. September, St.-Annen-Museum; Kassel vom 11. September bis 30. September, Landesmuseum; Hamburg vom 15. Oktober bis 13. November, Museum für Kunst und Gewerbe. Hamburg (u. a.): Hartung, 1949.
  • Petra Gessner: Hayno Focken (1905-1968). Silberschmied und Metallbildhauer. Magisterarbeit am Institut für Kunstgeschichte der Universität (TH) Karlsruhe, 1996.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ursula Peters: Brückenschlag zwischen Tradition und Moderne – Hayno Focken und Karl Raichle, Kunsthandwerker und Designer (PDF; 282 kB); kulturhistorischer Beitrag zum Vergleich der metallbearbeitenden Künstler Hayno Focken und Karl Raichle in der Zeitschrift KulturGut, 4. Quartal 2010, S. 8.

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Peterskirche Blansingen Jaspiskreuz.jpg
(c) Taxiarchos228, CC BY-SA 3.0
Peterskirche Blansingen: Altarkreuz aus Jaspis