Haustausch

Haustausch (auch Wohnungstausch oder Ferienhaustausch – nach dem ältesten Anbieter[1] – auch „Homelink“ genannt) beschreibt die Praxis, die eigene Wohnung zeitlich begrenzt mit einer fremden Wohnung zu tauschen. Der Haustausch ist als preisgünstige Alternative für Reisende gedacht, die individuell verreisen möchten und die bereit sind, andere Personen in den eigenen vier Wänden wohnen zu lassen. Ein Tausch kann zeitgleich oder zeitversetzt stattfinden. Bei dem Tausch fallen in der Regel nur noch die Kosten für Anfahrt und Verpflegung an.[2] Die Stiftung Warentest vergleicht am 29. März 2017 Haustauschportale im Porträt[3] ARD und ZDF zeigten Berichte zum Thema "Wie kann man Urlaub mit wenig Geld machen?"[4][5]

Entwicklung

Die Idee vom Wohnungstausch auf Zeit kommt ursprünglich aus den USA. 1976 tauschten der damalige US-Präsident Jimmy Carter und seine Gattin Rosalyn das Haus auf ihrer Erdnussfarm in Georgia mit einer brasilianischen Familie in Recife.[6] Die Möglichkeit, auswärts eine Unterkunft zu finden, wird in den deutschsprachigen Ländern zunehmend populär.[1] Die Teilnehmer berichten überwiegend von positiven Erfahrungen.[1][2]

Tauschbörsen

Der Haustausch wird in der Regel von Tauschbörsen vermittelt, die kommerziell tätig sind. Der weltweit älteste Anbieter ist Homelink. Das Netzwerk betreibt heute Niederlassungen in 28 Ländern.[1] In den 1930er- und 1940er-Jahren begann das Programm ursprünglich als Austauschprogramm für Uni-Dozenten. In Deutschland gibt es seit 1953 eine entsprechende Organisation. Meistens wird eine Gebühr erhoben, um eine Anzeige zu schalten und mit anderen Reiseinteressenten in Kontakt zu treten. Die Jahresgebühren betragen zwischen 30 und 100 Euro[1] bzw. bis zu 140 Euro[2]. Die größten Anbieter wiesen im Jahr 2006 knapp über 10.000 (Homelink, Intervac) bzw. etwa 8.600 (Homeexchange) Tauschangebote pro Jahr nach.[2]

Risiken

Die Stiftung Warentest empfiehlt, alle Eckdaten und die Haftungsbestimmungen genau zu vereinbaren und eine Privathaftpflichtversicherung sowie eine Hausratversicherung abzuschließen.[1] Die Haustauschorganisationen hielten Musterverträge bereit, die dort auch hinterlegt würden.[2] Im Vergleich der Stiftung Warentest[7] wird als Besonderheit genannt: Garantiefonds über 2500 € (kostenfrei im Jahresbeitrag enthalten) und eine Tausch-Rücktrittsgarantie.[8]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Stiftung Warentest: Wohnungstausch im Urlaub: Biete Berlin, suche Bilbao. In: test 5/2010 und test.de vom 22. April 2010, abgerufen am 20. November 2014.
  2. a b c d e Stiftung Warentest: Wohnungstausch: In der Fremde zu Hause. In: test 2/2006, Seite 46, und test.de vom 17. Januar 2006, abgerufen am 20. November 2014.
  3. Stiftung Warentest: Haustauschportale im Porträt - Hier finden Sie Tauschpartner - Special - Stiftung Warentest. Abgerufen am 18. März 2018.
  4. Netzreporter: Reisen ohne Geld | Morgenmagazin. 7. März 2018, abgerufen am 18. März 2018 (deutsch).
  5. Haustausch: "Mit Großmutter und Hund". (zdf.de [abgerufen am 18. März 2018]). Haustausch: "Mit Großmutter und Hund" (Memento des Originals vom 19. März 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.zdf.de
  6. Mein Haus ist Dein Haus (Memento des Originals vom 22. April 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.homelink.de (PDF; 504 kB). In: homelink.de. Ohne Datum. Abgerufen am 27. November 2012.
  7. Stiftung Warentest: Haustauschportale im Porträt - Hier finden Sie Tauschpartner - Special - Stiftung Warentest. Abgerufen am 18. März 2018.
  8. HomeLink Haustausch und Wohnungstausch | Versicherungen. In: HomeLink Germany. (homelink.de [abgerufen am 18. März 2018]).