Hauslach

Hauslach
Koordinaten: 49° 11′ 26″ N, 10° 59′ 54″ O
Höhe: 375–391 m ü. NHN
Einwohner:59 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl:91166
Vorwahl:09172

Hauslach (umgangssprachlich: Hausla[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Georgensgmünd im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).

Geografische Lage

Das Dorf liegt in Hanglage des Steinbachtals. 0,25 km südlich liegt das Waldgebiet „Sumpf“, 0,5 km nordwestlich das Waldgebiet „Lustenau“. Die Kreisstraße RH 6 führt nach Mosbach (2,2 km westlich) bzw. nach Georgensgmünd (1,2 km östlich).[3]

Geschichte

Der Ort wurde 1316 als „Hausloch“ erstmals urkundlich erwähnt.[4] Der Ortsname bedeutet Hauswald (s. Loch (Flurname)).[5] Ursprünglich gehörte er dem ansässigen Adelsgeschlecht der Herren von Hausen.[6] 1403 schenkte Volther von Seckendorf von Stopfenheim dem Kloster Heilsbronn eine Hube in Hauslach.[7] Nach dem Aussterben des Adelsgeschlechts erwarben die Ansbacher Markgrafen und Nürnberger Patrizier (Holzschuher, Kreß, Tucher, Böhm) die Höfe. Im 16-Punkte-Bericht des Oberamts Roth des Jahres 1608 gab es in Hauslach 13 Anwesen, darunter acht Höfe und vier Güter. In der Folge 30-jährigen Krieges verödete der Ort im Jahr 1633. Erst 1654 wurde Hauslach durch Exulanten wieder bevölkert.[6]

Hauslach bildete mit Georgensgmünd eine Realgemeinde (1671 bezeugt). Zu dieser Zeit hatte das Pflegamt Abenberg in beiden Orten 8 Untertanen.[8] 1732 gab es laut den Oberamtsbeschreibungen von Johann Georg Vetter in Hauslach 11 Anwesen. Ein Hof, ein Halbhof und zwei Gütlein unterstanden Brandenburg-Ansbach. Die übrigen Anwesen, sieben Ganzhöfe, unterstanden unterschiedlichen Grundherren (Nürnberger Eigenherren, Crailsheim und Ellwangen).[9] Von 1730 an kam es zu einem 100 Jahre lang andauernden Streit mit Mosbach um das Waldgebiet Lustenau.[6]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Hauslach 14 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Roth aus, die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das brandenburg-ansbachische Richteramt Georgensgmünd inne. Grundherren waren das Fürstentum Ansbach (Richteramt Georgensgmünd: 1 Ganzhof, 2 Köblergüter, 1 Gütlein; Kirche Georgensgmünd: 1 Halbhof; Verwalteramt Merkendorf: 1 Ganzhof), das eichstättische Kastenamt Abenberg (2 Ganzhöfe), das Landesalmosenamt der Reichsstadt Nürnberg (1 Ganzhof, 1 Köblergut) und Nürnberger Eigenherren (von Fürer: 1 Ganzhof; von Pömer: 1 Ganzhof; von Welser: 1 Halbhof; Dr. Lorsch: 1 Ganzhof).[10] 1800 soll es im Ort 18 Anwesen gegeben haben, von denen drei dem eichstättischen Pflegamt Abenberg angehörten.[11]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Hauslach dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Georgensgmünd und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Georgensgmünd zugeordnet.[12]

Einwohnerentwicklung

Jahr001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner10310912211211110995110606159
Häuser[13]1817151616151517
Quelle[14][15][16][17][18][19][20][21][22][23][1]

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 5, 6, 12, 13: Bauernhäuser
  • Haus Nr. 8, 10: zugehörige Scheunen
  • Haus Nr. 4: Türgewände
  • Haus Nr. 16: Steilgiebelvorbau

Religion

Der Ort ist seit der Reformation überwiegend protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Georg (Georgensgmünd) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession nach St. Wunibald (Georgensgmünd).

Wirtschaft

Von besonderer Bedeutung für den Ort ist der Hopfenanbau. Seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ist der Anbau belegt.[24] 1827 wurde eine Hopfenwaage aufgerichtet und eine Siegelordnung verfasst.[6] 1900 erhielt der Hauslacher Hopfen eine internationale Auszeichnung auf der Weltausstellung in Paris.[24]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 347 (Digitalisat).
  2. E. Wagner: Stadt und Landkreis Schwabach, S. 28. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: háuslɒ.
  3. Hauslach im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. E. Wagner: Stadt und Landkreis Schwabach, S. 28 = F. Eigler: Schwabach, S. 176.
    Nach W. Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach, S. 281, wurde der Ort 1322 erstmals namentlich erwähnt.
  5. E. Wagner: Stadt und Landkreis Schwabach, S. 28.
  6. a b c d W. Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach, S. 281.
  7. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 446.
  8. F. Eigler: Schwabach, S. 143.
  9. F. Eigler: Schwabach, S. 176.
  10. F. Eigler: Schwabach, S. 396.
  11. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 5, Sp. 536.
  12. F. Eigler: Schwabach, S. 472, ordnete Hauslach fälschlicherweise dem Steuerdistrikt Mäbenberg zu.
  13. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  14. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 37 (Digitalisat).
  15. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 216 (Digitalisat).
  16. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1089, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  17. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1256, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1191 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1264 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1301 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1124 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 823 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 179 (Digitalisat).
  24. a b Hauslach auf der Website georgensgmuend.de

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