Hausen bei Würzburg
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 56′ N, 10° 1′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Landkreis: | Würzburg | |
Höhe: | 272 m ü. NHN | |
Fläche: | 21,98 km2 | |
Einwohner: | 2535 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 115 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 97262 | |
Vorwahlen: | 09367, 09722 | |
Kfz-Kennzeichen: | WÜ, OCH | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 79 143 | |
Gemeindegliederung: | 7 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Fährbrücker Straße 5 97262 Hausen b.Würzburg | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Bernd Schraud (CSU) | |
Lage der Gemeinde Hausen b.Würzburg im Landkreis Würzburg | ||
Hausen bei Würzburg (amtlich: Hausen b.Würzburg) ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Würzburg.
Geographie
Die Gemeinde liegt in der Planungsregion Würzburg am Rand des Gramschatzer Waldes. Durch Hausen verläuft der Fränkische Marienweg.
Gemeindegliederung
Es gibt sieben Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Erbshausen (Kirchdorf)
- Fährbrück (Einöde)
- Hausen (Pfarrdorf)
- Jobsthalerhof (Einöde)
- Rieden (Pfarrdorf)
- Sulzwiesen (Dorf)
- Unterhof (Einöde)
Es gibt die Gemarkungen Hausen (mit Fährbrück und Jobsthalerhof), Erbshausen (mit Sulzwiesen und Unterhof) und Rieden, die den ehemaligen Gemeinden entsprechen.[4]
Name
Etymologie
Dem Namen Hausen liegt eine Pluralform von althochdeutsch hûs (Haus, Gebäude) zugrunde. Zur Unterscheidung von weiteren gleichnamigen Orten wurden die Namenszusätze bei Gramschatz, bei Rieden, bei Arnstein und bei Würzburg hinzugefügt.[5]
Frühere Schreibweisen
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:[5]
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Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Als Teil des Hochstiftes Würzburg, das zum Fränkischen Reichskreis gehörte, wurde Hausen 1803 zugunsten Bayerns säkularisiert, dann im Frieden von Preßburg 1805 Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen, mit welchem es 1814 endgültig an Bayern fiel. 1818 entstand die Ruralgemeinde Hausen.
Namensänderung
Am 13. Januar 1953 wurde der Gemeindename von Hausen in Hausen b.Arnstein geändert.[7] Am 12. Oktober 1978 wurde der Gemeindename Hausen bei Arnstein amtlich in Hausen bei Würzburg geändert.[8]
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Mai 1978 die Gemeinden Erbshausen und Rieden eingegliedert.[8]
Einwohnerentwicklung
- 1961: 1768 Einwohner[8]
- 1970: 1754 Einwohner[8]
- 1987: 1954 Einwohner
- 1991: 2193 Einwohner
- 1995: 2260 Einwohner
- 2000: 2290 Einwohner
- 2005: 2332 Einwohner
- 2010: 2373 Einwohner
- 2015: 2429 Einwohner
Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 2034 auf 2447 um 413 Einwohner bzw. um 20,3 %. Quelle: BayLfStat
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 14 Sitze. Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 haben von den 1982 Stimmberechtigten 1514 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit die Wahlbeteiligung bei 76,39 % lag.[10]
Bürgermeister
Erster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2014 Bernd Schraud (Christliche Wählerunion). Dieser wurde bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 mit 62,66 % der Stimmen wieder gewählt.[11]
Steuereinnahmen
Im Jahr 2009 betrugen die Gemeindesteuereinnahmen 1.331.000 Euro, davon waren 255.000 Euro Gewerbesteuereinnahmen (netto).
Gemeindepartnerschaft
Seit 2001 besteht eine Gemeindepartnerschaft mit der französischen Gemeinde Villerville, Département Calvados in der Normandie.
Wappen
Blasonierung: „In Blau ein silberner Wellenbalken, oben begleitet von einer goldenen heraldischen Rose, unten von einem silbernen Schrägbalken, belegt mit drei blauen Ringen.“[12] | |
Wappenbegründung: Die Gemeinde Hausen b. Würzburg besteht seit 1978 aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Erbshausen, Hausen b. Arnstein und Rieden und führt seit 1979 den Namen Hausen b. Würzburg. Die Rose ist dem Wappen des Würzburger Fürstbischofs Johann Gottfried von Guttenberg (1686 bis 1698) entnommen, der die im Gemeindegebiet liegende Wallfahrtskirche in Fährbrück stiftete. Sie steht zugleich für das Marienpatrozinium der Kirche. Ursprung und Alter der Wallfahrt sind unbekannt, sie ist seit 1590 urkundlich belegt, aber um einiges älter. Ritter von Wickershausen schenkte 1164 dem Benediktinerkloster Neustadt a. Main Ländereien, auf denen die Mönche eine Kapelle errichtete. Als die Benediktiner 1414 ihren Besitz in Fährbrück aufgaben, war der Ort bereits eine viel besuchte Wallfahrtsstätte. Im Bauernkrieg wurde die Kirche völlig zerstört und erst 1648 wieder neu errichtet. Trotzdem riss die Wallfahrt nie ab. Der Wellenbalken stellt die zahlreichen Quellen und Bäche im Gemeindegebiet dar. In der unteren Schildhälfte steht das Wappen des Würzburger Fürstbischofs Julius Echter von Mespelbrunn (1573 bis 1617). Er prägte das Gemeindegebiet mit dem Bau der Kirchen in Hausen, Erbshausen und Rieden mit den typischen Echter-Türmen. Dieses Wappen wird seit 1994 geführt. |
Baudenkmäler
- Die Wallfahrtskirche Fährbrück wurde 1685 bis 1697 von Barockbaumeister Antonio Petrini erbaut.
Bodendenkmäler
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Es gab 2009 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 74 und im Bereich Handel und Verkehr 159 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 54 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 975. Im verarbeitenden Gewerbe gab es zwei Betriebe, im Bauhauptgewerbe drei Betriebe (2010). Im Jahr 2007 bestanden zudem 41 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlichen Nutzfläche von mindestens zwei Hektar, die eine Fläche von insgesamt 1168 ha bewirtschafteten; davon waren 1085 ha Ackerfläche und 81 ha Dauergrünfläche.
Verkehr
Im Gemeindeteil Erbshausen befindet sich die Autobahnanschlussstelle Gramschatzer Wald (Nr. 100) an der Bundesautobahn 7 Flensburg – Füssen. Östlich der Gemeinde verläuft die Bundesstraße 19 durch den Nachbarort Bergtheim.
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2010):
- In drei Kindergärten, je einer in den Ortsteilen Hausen, Erbshausen und Rieden, mit insgesamt 142 Kindergartenplätzen werden 120 Kinder betreut und gefördert.
- Es gibt eine Grundschule im Schulhaus Erbshausen. Dieses wiederum gehört dem Schulverband Bergtheim (Nachbargemeinde) an.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Haussen, bey Fährbrück. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 535 (Digitalisat).
- Anton Rottmayer (Hrsg.): Statistisch-topographisches Handbuch für den Unter-Mainkreis des Königreichs Bayern. Sartorius’sche Buchdruckerei, Würzburg 1830, OCLC 248968455, S. 106 (Digitalisat).
Weblinks
- Gemeinde Hausen bei Würzburg
- Hausen bei Würzburg: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik (PDF; 1,05 MB)
Einzelnachweise
- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Hausen b.Würzburg in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 31. März 2021.
- ↑ Gemeinde Hausen b.Würzburg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 4. Dezember 2021.
- ↑ Ortsteile
- ↑ a b Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 96 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Vgl. Christine Demel: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. Hrsg.: Gemeinde Leinach. 1999, S. 104.
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 249, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b c d Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 756 und 757 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
- ↑ Gemeinderatswahl 2020
- ↑ Gemeinderatswahl 2020
- ↑ Bürgermeisterwahl 2020
- ↑ Eintrag zum Wappen von Hausen bei Würzburg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
Auf dieser Seite verwendete Medien
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Wappen von Hausen
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Hausen bei Würzburg, St. Wolfgang
Wappen vom Landkreis Würzburg. Geteilt und unten gespalten; oben in Rot drei silberne Spitzen; unten vorne in Silber übereinander zwei schreitende, herschauende, rot bewehrte schwarze Löwen, hinten in Blau eine goldene Lilie.
(c) Commander-pirx in der Wikipedia auf Deutsch, CC BY-SA 4.0
Burgstall Erbshausen: Blick von der kleinen südwestlichen Terasse auf Türmhügel und Burggraben