Haus Letmathe
Haus Letmathe war Herrensitz derer von Letmathe in der gleichnamigen ehemaligen Stadt, die seit 1975 ein Stadtteil der Stadt Iserlohn ist. Eine erste Erwähnung findet sich etwa um das Jahr 1036. Der heutige Bauzustand stammt etwa aus dem Jahr 1605.
Geschichte
Die Herren von Letmathe und die Herren auf Letmathe waren den Grafen von Limburg (Lenne) und den Grafen von Altena-Mark zum Lehen verpflichtet. Letzter „von Letmathe“ weilte im späten 14. Jahrhundert, danach folgten verschiedene Herren auf Letmathe, ab 1576 (bis 1812) die Herren von Brabeck aus Kirchhellen (bei Bottrop), die auch den Herrensitz Haus Hemer besaßen. Zu diesen gehörten der Fürstbischof Jobst Edmund von Brabeck und der Kunstkenner und Gründer der Chalkographischen Gesellschaft zu Dessau Friedrich Moritz von Brabeck.
Seit 1812 war der Unternehmer Friedrich Wilhelm Ebbinghaus der Hausherr. Eine weitere bedeutende Familie auf Haus Letmathe war die Familie des Carl Overweg mit seinem Sohn August Overweg (1836–1909), die 1852 das Haus erwarb. Friedrich Overweg (geboren in Letmathe) veräußerte 1918 das gesamte Besitztum von Haus Letmathe an den Fürsten Adolf zu Bentheim, Tecklenburg und Rheda.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war dort die Land- und Forstwirtschaftliche Schule zu Letmathe untergebracht.
In den 1970er Jahren verfiel die Anlage. Sämtliche Nebengebäude wurden abgebrochen. Lediglich die Tenne wurde im Westfälischen Freilichtmuseum Hagen wieder aufgebaut.
Im Zeitraum 2008/2009 wurde das Haus Letmathe grundlegend saniert[1] und behindertenfreundlich gestaltet. Heute befinden sich im Haus Letmathe eine Zweigstelle der Stadtbücherei Iserlohn und das Heimatmuseum des Stadtteils Letmathe der Stadt Iserlohn.
Museum
Das Heimatmuseum umfasst
- landwirtschaftliches Gerät und bäuerliches Kulturgut
- Werdegang und Erzeugnisse der Letmather Industrie
- Letmather Verkehrsgeschichte
Namensgeschichten
Die Herren von Letmathe hinterließen ihre Spuren weit über ihre Heimat hinaus, so zum Beispiel in Gouda in den Niederlanden oder als Ordensritter in Ostpreußen.
Personen mit dem Namen „Letmathe“, „Lethmathe“, „Letmate“ oder „Lethmate“ sind auch heute noch in ganz Europa zu finden. Zum Stadtjubiläum 1961 ließ der Bürgermeister diese Leute suchen und fand mehr als 60 verschiedene Personen, die den Namen „Letmathe“ tragen. Unter anderem in Münster (12), Bielefeld (11), Rheine (4), Dortmund (3), Bremen (3), Leopoldshöhe (2) und Duisburg (2).
Bekannteste Person, die den Namen „Letmathe“ heute trägt, dürfte Peter Brabeck-Letmathe sein, der unter anderem Vorstandsvorsitzender des Nestlé-Konzerns war. Sein Name ist auf die Familie Brabeck zurückzuführen, die von 1573 bis 1812 in Besitz von Haus Letmathe war und die sich „von Brabeck zu Letmathe“ genannt hat.
Literatur
- Stephanie Marra: Haus Letmathe. In: Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes NRW / Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.): Burgen AufRuhr. Unterwegs zu 100 Burgen, Schlössern und Herrensitzen in der Ruhrregion. Klartext Verlag, Essen 2010, S. 269–271.
Einzelnachweise
Weblinks
- Genealogie der deutschen Adelsfamilie von Lethmate und deren Nachkommen in Deutschland und den Niederlanden
- Förderverein Haus Letmathe e. V.
- Städtisches Museum Haus Letmathe auf der Website der Stadt Iserlohn
- Urkundenregesten aus dem Archiv des Hauses Letmathe / Digitale Westfälische Urkunden-Datenbank (DWUD)
Koordinaten: 51° 21′ 58″ N, 7° 36′ 30″ O
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Autor/Urheber: Bubo, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Haus Letmathe in Iserlohn-Letmathe, Hagener Straße 62-64. Baudenkmal seit 23. Juni 1983
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Haus Letmathe in Iserlohn-Letmathe, Hagener Straße 62-64. Baudenkmal seit 23. Juni 1983
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Haus Letmathe in Iserlohn.