Haus Ithaka

Haus Ithaka hinter Neubau-Stadtvillen
Fassade

Das Haus Ithaka oder die Villa Ithaka ist eine neobarocke Villa in Weimar, die Am Horn 25 oberhalb des Osthanges des Park an der Ilm liegt. Das Haus wurde vom Architekten Paul Schultze-Naumburg 1906/07 für den Schriftsteller und Diplomaten Ernst von Wildenbruch (1845–1909) entworfen. Im Jahr 1907 zog Ernst von Wildenbruch nach Weimar und in das Haus Ithaka, nachdem er bereits seit 1892 regelmäßig mehrere Monate im Jahr in Weimar verbracht hatte. Für Wildenbruch war diese Benennung wohl auch eine Reminiszenz einer früheren Reise nach Griechenland, insbesondere Athen.

Die Villa gehörte zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu den modernsten Wohnbauten in Weimar; der Historiker Willi Oberkrome zählt sie zu Schultze-Naumburgs „berühmten Bauten“ und sieht sie als eines der „Embleme neuerer deutscher Architektur“.[1] Nachdem Ernst von Wildenbruch 1909 gestorben war, lebte seine Witwe dort bis zu ihrem Tod 1920. Ein Dichtermuseum, wie einmal angedacht, wurde nicht darin eingerichtet. Stattdessen ging das Haus in städtische Trägerschaft über und wurde zwischen 1928 und 1990 u. a. als Krankenhaus bzw. Kinderheim genutzt.

Das Haus Ithaka sollte einen freien Blick auf den Park ermöglichen, was heute wegen der Gebäude nicht mehr möglich ist, die nach der Veräußerung des Grundstücks von der Stadt an einen Projektentwickler 1997 „in üblicher Investorenarchitektur[2] unterhalb der Villa errichtet wurden.

Der Architekt hatte Ernst von Wildenbruch schon 1903 kennengelernt, und beide verwirklichten mehrere Projekte gemeinsam.[2] So entwarf Schultze-Naumburg auch das Grabmal des Dichters mit dorischen Säulen, das sich auf dem Historischen Friedhof befindet.

Haus Ithaka in Graal-Müritz

Rudolf Presber schrieb einen Roman unter dem Titel Haus Ithaka, der 1926 in Stuttgart erschien. Damit ist jedoch nicht die Weimarer Villa, sondern Presbers Sommerhaus in der Fritz-Reuter-Straße 17 in Graal-Müritz gemeint, das er 1922 erworben hatte. Heute befindet sich dort die Bäderbibliothek des Ostseebads.[3]

Literatur

  • Villa Ithaka. In: Kerstin Sucher, Bernd Wurlitzer: Weimar. DuMont, Ostfildern 2010, ISBN 978-3-7701-7272-6, S. 108.

Weblinks

Commons: Haus Ithaka (Weimar) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Willi Oberkrome: Deutsche Heimat. Nationale Konzeption und regionale Praxis von Naturschutz. Schöningh, Paderborn u. a. 2004, ISBN 3-506-71693-X, S. 144.
  2. a b Christoph Schwarzkopf: Episoden aus 100 Jahren Heimatschutz und Denkmalpflege in Thüringen. (Memento des Originals vom 9. September 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/denkmalpfleger.de Auf: Denkmalpfleger.de.
  3. Bäderbibliothek „Haus Ithaka“. (Memento des Originals vom 15. Juli 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ostseebibliotheken.de In: Ostseebibliotheken.de.

Koordinaten: 50° 58′ 36,4″ N, 11° 20′ 20,5″ O

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Haus Ithaka, Am Horn, Weimar (Deutschland)