Hauptverband der Deutschen Bauindustrie

Hauptverband der Deutschen Bauindustrie
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Rechtsformeingetragener Verein
Gründung1948
SitzBerlin
ZweckWahrung der Interessen der deutschen Bauindustrie gegenüber Gesetzgeber, Regierung und Verwaltung
VorsitzPeter Hübner
Mitglieder17 (2022)
Websitewww.bauindustrie.de

Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie ist der Arbeitgeberverband der industriellen Bauunternehmen der Bundesrepublik Deutschland. Er versteht sich als Wirtschaftsverband und Fachverband für Bautechnik. Er vertritt große und mittelständische, häufig familiengeführte Unternehmen des Bauhauptgewerbes. Der Hauptverband umfasst zehn Landes- und acht Fachverbände.[1] Der Branchenumsatz im Jahr 2022 lag bei 160,4 Milliarden Euro[2], die Zahl der Beschäftigten bei 926.660.[3]

Themen

Häufige Themen des Verbandes sind Forderungen nach Investitionen in die Infrastruktur (Brücken- und Straßenbau) und bessere Rahmenbedingungen zur Realisierung von Zielen der Regierung (Stärkung Wohnungsbau, Ausbau der erneuerbaren Energien). Darüber hinaus stellt der Verband seinen Beitrag in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit heraus. Des Weiteren widmet sich der Verband der beruflichen Bildung. Als Arbeitgeberverband nimmt er als Verhandlungspartner an den tarifpolitischen Gesprächen mit der IG BAU teil.

Eigene Mitglieder

Mitglieder sind die jeweiligen bauindustriellen Verbände der Bundesländer sowie der Deutsche Asphaltverband e. V., der Fachverband Baustoffe und Bauteile für vorgehängte hinterlüftete Fassaden e. V. (FVHF), die Vereinigung der Naßbaggerunternehmungen e. V., der Rohrleitungsbauverband e. V. und das Institut für Stahlbetonbewehrung e. V.[1]

Mitgliedschaft in anderen Verbänden

Struktur

Grundsatzfragen, die Aufnahme neuer Mitglieder und die Zusammensetzung des Präsidiums werden von der Mitgliederversammlung entschieden, die mindestens einmal jährlich stattfindet. Neben dem Präsidium und der Mitgliederversammlung sind der Wirtschafts- und Recht-Ausschuss, der Sozialpolitische Ausschuss, der Technische Ausschuss und die Bundesfachabteilungen weitere Organe des Verbandes.[5]

Präsidium

Die Richtlinien der Verbandsarbeit werden durch das Präsidium bestimmt, sofern diese nicht durch die Mitgliederversammlung vorgegeben wurden.

  • Präsident: Peter Hübner, Mitglied des Vorstands der Strabag, Köln[6]
  • Vizepräsident Sozialpolitik: Jutta Echterhoff-Beeke, Bauunternehmung Echterhoff, Westerkappeln[7]
  • Vizepräsident Wirtschaft: Tim Lorenz, EUROVIA Deutschland
  • Vizepräsident Technik: Dr. Matthias Jacob, Implenia Deutschland
  • 6 Vertreter aus sechs Großregionen

Lobbyismus

Ein Verbindungsbüro Parlament und Regierung in Berlin und eine Vertretung in Brüssel stehen in ständigem Kontakt mit der Bundesregierung und dem Bundestag sowie der EU-Kommission und sollen die wichtigsten Zielsetzungen an die politischen Entscheidungsträger herantragen.

Eine Angestellte des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie war 2006 (ebenso wie die Bundesländer, weitere Verbände und Organisationen) an der PPP Task Force des Bundesverkehrsministeriums beteiligt, in der Grundlagen für die Durchführung von Öffentlich Privaten Partnerschaften / Public Private Partnerships in Deutschland erarbeitet worden sind. Darunter vor allem Leitfäden als Handreichung für die öffentliche Hand zur Durchführung von Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen oder zur optimalen Projektstrukturierung bzw. Risikoverteilung. Die Leitfäden sind öffentlich verfügbar. Zudem hat die Task Force das Bundesverkehrsministerium in der Erarbeitung der PPP-Beschleunigungsgesetzes unterstützt.

Geschichte

Der Verband entstand 1950 aus der „Arbeitsgemeinschaft der Bauindustrie der vereinigten Westzonen“, die 1948 gegründet wurde. Vorgängerorganisationen waren der Reichsverband des Ingenieurbaus (1933), die Deutsche Arbeitsfront (1934) und die Wirtschaftsgruppe Bauindustrie (1935).[8]

Abgrenzung zum Baugewerbe

Während der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie die industriellen Bauunternehmen vertritt – darunter die mittelständischen und großen Baukonzerne, setzt sich der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes für die handwerklichen Bauunternehmen ein – hauptsächlich kleine und mittlere Baufirmen.[9]

Quellen

  1. a b Landes- und Fachverbände. Hauptverband der Deutschen Bauindustrie, abgerufen am 17. Februar 2022.
  2. Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V.: Order im Wohnungsbau weiter im freien Fall. Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V., 24. Februar 2023, abgerufen am 28. Februar 2023.
  3. Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.: BAUINDUSTRIE meldet schwaches Baujahr 2022. Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V., 24. Februar 2023, abgerufen am 28. Februar 2023.
  4. BDI Mitglieder. Abgerufen am 17. Februar 2022.
  5. Ausschüsse - Hauptverband der Deutschen Bauindustrie. Abgerufen am 17. Februar 2022.
  6. Isabell HOEHNE: Dipl.-Ing. Peter Hübner – Neuer Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie. Abgerufen am 19. November 2019.
  7. Der Hauptverband - Die Deutsche Bauindustrie. Abgerufen am 19. November 2019.
  8. Geschichte des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie auf schader-stiftung.de (Memento vom 7. Februar 2008 im Internet Archive)
  9. Aufgaben - Zentralverband des Deutschen Handwerks e. V. (ZDH). Abgerufen am 17. Februar 2022.

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