Hasenbergtunnel (Gäubahn)

Der Hasenbergtunnel ist ein Eisenbahntunnel, der im Stadtgebiet von Stuttgart die Bahnstrecke Stuttgart–Horb unter dem Hasenberg hindurchführt.

Geografie und Ausstattung

Das 258,0 m[1] lange Bauwerk liegt zwischen den Streckenkilometern 8,922 bis 9,181[2] in einer Kurve.

Die Bogenradien der beiden, im Gleismittenabstand von 3,75 m liegenden Gleise, liegen bei 398 bzw. 402 m, die Überhöhung bei 50 mm.[3] Die zulässige Geschwindigkeit beträgt 70 km/h.

Seitliche Sicherheitsräume sind nicht vorhanden.[3]

Das Bauwerk durchquert Schichten des Keupers und Gipsmergels.[1]

Geschichte

Der Tunnel[4] wurde in den Jahren 1875 und 1876[1] errichtet.

Das Gewölbe wurde in den Jahren 1905, 1910 und 1938 bis 1940 nachträglich abgedichtet.[3]

Der Tunnel ist seit 1961 elektrifiziert. Hierzu wurden die Gleise abgesenkt und die Widerlager unterfangen. 1990/1991 wurde das Bauwerk gesamthaft saniert und eine 20 cm starke Innenschale aus Spritzbeton eingebracht sowie verschiedene Nischen erweitert und neu ergänzt.[3]

Auf der vierstufigen Zustandsnoten-Skala von DB Netz war das Bauwerk in den Jahren 2008, 2014 und 2017 jeweils in die Kategorie 2 eingestuft („Größere Schäden am Bauwerksteil, welche die Sicherheit nicht beeinflussen.“).[5][6] Nach Erwartungen von 2015 wird für das Jahr 2033 die Zustandskategorie 3 erwartet.[3]

Der Tunnel wurde 2014 täglich, in Summe beider Richtungen, von 14 Zügen des Personenfernverkehrs, 36 Zügen des Regionalverkehrs und einer S-Bahn befahren.[5]

Weblinks

  • Lage und Verlauf des Bauwerks, mit Signalen und zulässigen Geschwindigkeiten auf der OpenRailwayMap

Einzelnachweise

  1. ↑ a b c Albert Mühl, Kurt Seidel: Die Württembergischen Staatseisenbahnen. 2. Auflage. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1980, ISBN 3-8062-0249-4, S. 264.
  2. ↑ Sicherheitseinrichtungen_Tunnel. (PDF) Deutsche Bahn, abgerufen am 15. Dezember 2022.
  3. ↑ a b c d e Mark Hauptmann: Ermittlung des Investitions- und Instandhaltungsbedarfes zum (Weiter-) Betrieb der Panoramabahn. (PDF) In: vm.baden-wuerttemberg.de. DB Engineering & Consulting, 9. September 2021, S. 12–14, 20–22, abgerufen am 31. Oktober 2022.
  4. ↑ Lothar Brill: Hasenbergtunnel auf eisenbahntunnel-portal.de, abgerufen am 27. Dezember 2022.
  5. ↑ a b Deutscher Bundestag (Hrsg.): Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Matthias Gastel, Harald Ebner, Christian Kühn (Tübingen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Drucksache 18/2329 –. Band 18, Nr. 2409, 27. August 2014, ISSN 0722-8333, S. 2, 4 (bundestag.de [PDF]).
  6. ↑ Deutscher Bundestag (Hrsg.): Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Matthias Gastel, Stefan Gelbhaar, Stephan Kühn (Dresden), Daniela Wagner und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Drucksache 19/4781 –. Eisenbahntunnel in Baden-Württemberg – Zustand der Tunnelbauwerke und Umsetzungsstand der Baumaßnahmen für ihren Erhalt. Band 19, Nr. 5403, 8. Oktober 2018, ISSN 0722-8333, S. 7 (BT-Drs. 19/5403).

Koordinaten: 48° 45′ 53,3″ N, 9° 8′ 53,1″ O