Hartmut Dierschke
Hartmut Dierschke (* 11. Juli 1937 in Groß Ladtkeim) ist ein deutscher Vegetationskundler und Hochschullehrer im Ruhestand.
Seine Spezialgebiete sind die Vegetation Mitteleuropas, u. a. die Syntaxonomie (Taxonomie der Pflanzengesellschaften), die Symphänologie (Vegetationsrhythmik) und Syndynamik (Vegetationsentwicklung), das Biomonitoring (Dauerbeobachtung) und die Regeneration bzw. der Naturschutz.
Leben
Dierschke studierte von 1958 bis 1965 Botanik, Zoologie, Geographie und Chemie an den Universitäten in Göttingen, Freiburg im Breisgau und Kiel. Bereits während des Studiums arbeitete er ab 1961 als Wissenschaftliche Hilfskraft bei der Bundesanstalt für Vegetationskartierung in Stolzenau an der Weser.
1965 promovierte er in Göttingen zum Dr. rer. nat. mit einer Arbeit über die naturräumliche Gliederung der Verdener Geest. Ende 1965 legt er, ebenfalls in Göttingen, das 1. Staatsexamen ab.
Von 1966 bis 1968 war er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der von Reinhold Tüxen geleiteten „Arbeitsstelle für Theoretische und Angewandte Pflanzensoziologie“ in Todenmann bei Rinteln tätig. Ab 1968 bis September 2002 arbeitete Dierschke an der Georg-August-Universität, zunächst als Wissenschaftlicher Assistent am Systematisch-Geobotanischen Institut unter der Leitung des damaligen Lehrstuhlinhabers für Geobotanik, Heinz Ellenberg.
1973 habilitierte Dierschke über Pflanzengesellschaften der Säume von Wäldern.
1974 wurde er Akademischer Rat, im Jahr darauf Akademischer Oberrat. 1976 erhielt er eine außerplanmäßige Professur, die ab 1980 in eine ordentliche Professur mündete. 1987 war Dierschke Gastdozent an der Pädagogischen Universität Ostchina in Shanghai. Von 1997 bis 2002 leitete er die Abteilung für Vegetationskunde und Populationsbiologie im „Albrecht-von-Haller-Institut für Pflanzenwissenschaften“ der Universität Göttingen.
Funktionen in wissenschaftlichen Vereinigungen
- 1977–2004: 1. Vorsitzender der Floristisch-soziologischen Arbeitsgemeinschaft
- 1982–1998: Generalsekretär der International Association for Vegetation Science
- 1983–2003: 2. Vorsitzender der Reinhold-Tüxen-Gesellschaft, bis heute Leiter des Arbeitskreises Syntaxonomie in der RTG
- 1982–1990: Mitglied des Beirates der Norddeutschen Naturschutzakademie
- Seit 1992: Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates der Nationalparke Harz und Hochharz
Publikationen
Hartmut Dierschke ist Herausgeber der Fachzeitschriften Tuexenia und Synopsis der Pflanzengesellschaften Deutschlands, Mitglied in den Redaktionsbeiräten der Berichte der Reinhold-Tüxen-Gesellschaft, Geobotanisches Kolloquium (Frankfurt), Göttinger Naturkundliche Schriften, Hercynia und Phytocoenologia. Zu den Einzelpublikationen siehe Weblinks.
Auszeichnungen
- 1978: Braun-Blanquet-Prize
- 2005: Mitglied der International Association for Vegetation Science[1]
- 2015: Reinhold-Tüxen-Preis[2]
Weblinks
- Literatur von und über Hartmut Dierschke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Publikationsliste von Prof. Dr. Hartmut Dierschke
Einzelnachweise
- ↑ http://iavs.org/Awards/Honorary-Members.aspx
- ↑ Was unsere Landschaft verändert - LZ Heute - Schaumburg-Lippische Landes-Zeitung. (Nicht mehr online verfügbar.) In: landes-zeitung.de. 5. Januar 2015, archiviert vom Original am 20. Februar 2015; abgerufen am 5. Januar 2015. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Personendaten | |
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NAME | Dierschke, Hartmut |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Vegetationskundler, Hochschullehrer im Ruhestand |
GEBURTSDATUM | 11. Juli 1937 |
GEBURTSORT | Groß Ladtkeim |
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Prof. Dr. Hartmut Dierschke