Harry Frank

Harry Frank, gebürtig Ludwig Theodor Hellmuth Franck (* 15. Oktober 1896 in Berlin[1]; † 12. Dezember 1947 ebenda) war ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher.[2]

Leben

Aufgewachsen in Lübeck arbeitete er zunächst als Diener, Verkäufer, Zauberkünstler, Schiffsjunge und Schiffskoch. Den Ersten Weltkrieg machte er als Offizier größtenteils in der Türkei mit. Anschließend wurde er Redakteur einer Provinzzeitung und versuchte sich in Berlin als Anzeigen-Akquisiteur, Grundstücksmakler und Korrespondent für Englisch und Französisch.[3]

Schließlich stand er als Schauspieler vor Filmkameras, zunächst als Nebendarsteller, später auch in Hauptrollen. Sein Metier waren vor allem Krimis und Komödien, wo er smarte, agile Charaktere verkörperte. Bis 1936 war er jährlich in mehreren Filmen zu sehen.

Danach ließ seine Popularität deutlich nach und Frank konzentrierte sich nun auf seine Arbeit an Berliner Bühnen, besonders am Kleinen Theater im Renaissance-Theater. Seinen letzten Filmeinsatz hatte er 1946 bei der DEFA im Kriminalfilm Razzia, wo er den Barbesitzer Goll, einen Kriminellen im Nachkriegsberlin, darstellte.[A 1]

Filmografie (Auswahl)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Quelle: Geburtsurkunde Nr. 1156 vom 17. Oktober 1896, Landesarchiv Berlin.
  2. Wie er für Gary Cooper deutsch spricht, erzählt Harry Frank.Mein Film. Illustrierte Film- und Kinorundschau, Jahrgang 1934, S. 375 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/mfi
  3. Harry Franks Lebensreise in den Tonfilm, in: Die Filmwoche, Nr. 31, Jg. 1930, S. 972f.

Anmerkungen

  1. Laut Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films handelt es sich bei dem Schauspieler, der von 1919 bis 1922 in verschiedenen Filmen, darunter auch von Fritz Lang mitwirkte, um einen anderen Harry Frank. IMDb, Filmportal.de und andere kennen dagegen nur einen Schauspieler unter diesem Namen. Harry Frank steuerte zu dem "Filmwoche"-Artikel einen Lebenslauf bei, in dem er selbst seine frühen Anfänge beim Film erwähnt.
  2. Der Film entstand 1930, siehe Drehbericht in Mein Film, Nr. 250, S. 9, und sollte in dem Jahr auch in die Kinos kommen. Das Filmprogramm Illustrierter Film-Kurier Nr. 1503 war bereits gedruckt, als es zu langwierigen juristischen Auseinandersetzungen kam (Details siehe Liddy Hegewald). Es liegt eine Zensurfreigabe aus dem Jahr 1932 vor (B.30842, 14.1.1932, Jugendverbot. Quelle: filmportal.de), aber es gibt bislang keinen Beleg dafür, dass der Film tatsächlich in Deutschland zur Aufführung kam.