Harpen (Unternehmen)

Harpener Bergbau AG

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RechtsformAktiengesellschaft
Gründung1856
SitzDortmund, Deutschland
LeitungFranz-Josef Peveling
BrancheEnergiewirtschaft, Immobilien
Websitewww.harpen.de
Das Harpen-Gebäude am Westfalendamm (B1) Ecke Voßkuhle, in Dortmund
Teilschuldverschreibung über 1000 Mark der Harpener Bergbau-AG vom 1. Dezember 1905

Die Harpener Bergbau AG – heute Harpen AG – war ein deutsches Unternehmen der Energiewirtschaft mit Sitz in Dortmund. Heute betätigt sich das Unternehmen im Immobiliengeschäft.

Geschichte

Das Bergbauunternehmen Harpener Bergbau AG wurde 1856 in Dortmund gegründet. Der Name bezieht sich auf das Dorf Harpen, heute ein Stadtteil von Bochum, das mitten im Felderbesitz der Gesellschaft lag. 1870 erfolgte der Börsengang des Unternehmens. Die Gesellschaft betrieb damals die Zechen Heinrich Gustav und Prinz von Preußen und hatte den noch nicht in Betrieb befindlichen Schacht Caroline erworben.[1]

In den 1880er Jahren erwarb die HBAG die Zechen Gneisenau, Scharnhorst und Preußen im Dortmunder Norden. Im Jahre 1904 gesellte sich die Zeche Roland in Oberhausen dazu.

Erster Verwaltungsratsvorsitzender war Friedrich Wilhelm Müser. Ihm folgten sein Sohn Robert Müser sowie Eugen Kleine.

Im Zuge der Konsolidierung der deutschen Kohleförderung brachte Harpen seine Bergbauaktivitäten 1969 in die Ruhrkohle AG ein und konzentrierte sich auf die Verwaltung des Immobilienbesitzes, Logistik und Energiewirtschaft. 1992 übernahmen die Vereinigte Elektrizitätswerke Westfalen und die Westdeutsche Landesbank unter Friedel Neuber das Unternehmen. Durch die Fusion von VEW und RWE gelangte das Unternehmen zur RWE Power, die es zunächst als Kompetenzzentrum für Erneuerbare Energien führte. Die ursprüngliche Sparte regenerative Energieerzeugung ist in der RWE-Kraftwerkssparte aufgegangen, der Bereich Fernwärme wurde der RWE Energy zugeschlagen. Seitdem betätigt sich das Unternehmen ausschließlich im Immobilienbereich.

Bekannt ist Harpen am Kapitalmarkt auch für seine endlos laufende Anleihe, die aufgrund ihres Modellcharakters auch in Finanzierungs-Kursen oft als Beispiel benutzt wird.

Seit 2005 ist das Unternehmen nicht mehr an der Börse gelistet und wurde im Jahre 2006 an ein Konsortium von Finanzinvestoren verkauft, welches aus Goldman Sachs (über den von ihnen verwalteten Whitehall Immobilienfonds) und Cerberus Capital Management bestand. 2012 erwarb schließlich der Dortmunder Unternehmer Albrecht Knauf Harpen.

Die Harpen-Kerngeschäftsfelder sind heute Asset Management und Development im gewerblichen Segment, insbesondere ausgerichtet auf Einzelhandels-, Büro- und Logistikimmobilien. Harpen verfügt neben dem Gewerbeimmobilienangebot noch immer über einen großen Grundstücksflächenbestand, der bereits seit Jahrzehnten erfolgreich in gewerblicher und wohnbaulicher Hinsicht reaktiviert, entwickelt und bebaut wird.

Literatur

  • Franz Mariaux: Gedenkwort zum Hundertjährigen Bestehen der Harpener Bergbau-Aktien-Gesellschaft, Dortmund 1956.
  • Thomas Kemper: Zwangsarbeiter in den Betrieben der Harpener Bergbau AG. In: Heimat Dortmund, Jg. 2003, Heft 1, S. 34–35.
  • Hans-Willy Bein: Voßkuhle 38. Die Geschichte des Traditionsunternehmens Harpen, Dortmund 2005.

Weblinks

Commons: Harpen (Unternehmen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Saling's Börsenpapiere 1 (1871), 2. Teil S. 416.

Koordinaten: 51° 30′ 15,6″ N, 7° 29′ 47,6″ O

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Harpen-Gebäude 2.JPG
Autor/Urheber: Joehawkins, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Das Harpen-Gebäude an der Voßkuhle / Ecke Westfalendamm (B1).
Harpener Bergbau-AG 1000 Mk 1905.jpg
Teilschuldverschreibung über 1000 Mark der Harpener Bergbau-AG vom 1. Dezember 1905