Harold Primat

Harold Primat 2011 in Le Mans

Harold Primat (* 12. Juni 1975 in Neuilly-sur-Seine) ist ein ehemaliger Schweizer Autorennfahrer französischer Abstammung.

Karriere im Motorsport

Harold Primat kam im noblen Pariser Vorort Neuilly-sur-Seine zu Welt. Aufgewachsen ist er allerdings in der Schweiz. Bereits in der Grundschule begann er mit dem Kartsport. Die Ausbildung zum professionellen Rennfahrer erhielt er in den Rennfahrerschulen von Max Mygale und Winfield in Frankreich. Der Abschluss dieser frühen Karrierephase war ein Lehrgang bei der Jim Russell Racing School in England.

Seine ersten Rennerfahrungen sammelte er 1999 in den Vereinigten Staaten. Er bestritt Rennen in der Formel-Ford-2000-Serie. Seine erste Meisterschaft beendete er als Gesamtzwölfter (Gesamtsieger wurde der Brite Dan Wheldon).[1] Im folgenden Jahr wurde er 16. der Endwertung.[2] Zurück in Europa begann er ab 2001 Formel 3 zu fahren. In der Britischen Formel-3-Meisterschaft war ebenso engagiert wie in der Euroserie. Seine beste Platzierung war der elfte Endrang in nationalen Klasse der britischen Meisterschaft 2002 (Gesamtsieger Adam Carroll).[3]

2004 wechselte er in den Sportwagensport, wie er bis zum Karriereende 2015 konnte er bei internationalen Rennen zwei Gesamtsiege feiern und stand 12-mal auf dem Podium der ersten Drei. 2005 gab er sein Debüt in beiden Le Mans Series in Europa und Nordamerika. Er gab sein Debüt beim 12-Stunden-Rennen von Sebring und bei den 24 Stunden von Le Mans. In Sebring fiel er auf einem von Kruse Motorspot gemeldeten Courage C65 nach einem Motorschaden vorzeitig aus. In Le Mans fuhr er einen Dallara SP1; auch hier endete das Rennen nach einem Motorschaden vor dem Fallen der Zielflagge.

2006 wurde er Gesamtfünfter in der Endwertung der LMP1-Klasse der European Le Mans Series[4] und ging 2007 und 2008 für das Team von Henri Pescarolo an den Start. 2009 unterschrieb er einen Werksvertrag bei Aston Martin Racing, wo er bis 2011 blieb. Neben den schlechten Erfahrungen mit dem fast unfahrbaren AMR-One gab es als Erfolge 2010 den sechsten Gesamtrang in Le Mans und 2011 den Gesamtsieg beim zur American Le Mans Series zählenden 6-Stunden-Rennen von Laguna Seca.[5]

Nach einem Jahr bei Rebellion Racing war Primat ab 2013 in der Blancpain Endurance Series engagiert. Nach dem letzten Saisonrennen 2015 auf dem Nürburgring erklärte er seinen Rücktritt vom professionellen Rennsport.[6]

Statistik

Le-Mans-Ergebnisse

JahrTeamFahrzeugTeamkollegeTeamkollegePlatzierungAusfallgrund
2005Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Rollcentre RacingDallara SP1Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Robert Verdoen-RoeDeutschland Michael KrummAusfallMotorschaden
2006Schweiz Swiss SpiritCourage LC70Schweiz Marcel FässlerOsterreichÖsterreich Philipp PeterAusfallGetriebeschaden
2007FrankreichFrankreich Pescarolo SportPescarolo 01FrankreichFrankreich Christophe TinseauFrankreichFrankreich Benoît TréluyerRang 13
2008FrankreichFrankreich Pescarolo SportPescarolo 01FrankreichFrankreich Christophe TinseauFrankreichFrankreich Benoît TréluyerRang 7
2009Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Aston Martin RacingLola-Aston Martin LMP1Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Stuart HallNiederlandeNiederlande Peter KoxAusfallMotorschaden
2010Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Aston Martin RacingLola-Aston Martin LMP1Deutschland Stefan MückeMexiko Adrián FernándezRang 6
2011Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Aston Martin RacingAston Martin AMR-OneVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Andrew MeyrickMexiko Adrián FernándezAusfallMotorschaden
2012Schweiz Rebellion RacingLola B12/60NiederlandeNiederlande Jeroen BleekemolenItalienItalien Andrea BelicchiRang 11

Sebring-Ergebnisse

JahrTeamFahrzeugTeamkollegeTeamkollegePlatzierungAusfallgrund
2005Deutschland Kruse MotorsportCourage C65Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Phil BennettVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ian MitchellAusfallMotorschaden
2010Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Aston Martin RacingLola B09/60Mexiko Adrián FernándezDeutschland Stefan MückeRang 3
2012Schweiz Rebellion RacingLola B12/60ItalienItalien Andrea BelicchiNiederlandeNiederlande Jeroen BleekemolenRang 34

Weblinks

Commons: Harold Primat – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. US-amerikanische Formel-Ford-2000-Meisterschaft 1999
  2. US-amerikanische Formel-Ford-2000-Meisterschaft 2000
  3. Britischen Formel-3-Meisterschaft nationale Klasse 2002
  4. European Le Mans Series 2006
  5. 6-Stunden-Rennen von Laguna Seca 2011
  6. Harold Primat tritt zurück

Auf dieser Seite verwendete Medien

Flag of the United Kingdom.svg
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of the United Kingdom (3-5).svg
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of Switzerland within 2to3.svg
Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
Harold Primat Le Mans drivers parade 2011 crop.jpg
Autor/Urheber: David Merrett from Daventry, England, Lizenz: CC BY 2.0
Harold Primat at the Le Mans 24 Hours 2011 Drivers' Parade