Harfensträucher

Harfensträucher

Plectranthus fruticosus

Systematik
Euasteriden I
Ordnung:Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie:Lippenblütler (Lamiaceae)
Unterfamilie:Nepetoideae
Tribus:Ocimeae
Gattung:Harfensträucher
Wissenschaftlicher Name
Plectranthus
L’Hér.

Die Harfensträucher (Plectranthus) sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae).

Beschreibung

Illustration aus Curtis’s Botanical Magazine, Tafel 7818 von Plectranthus elegans
Elektronenmikroskopische Aufnahme von einfachen Trichomen auf einem Laubblatt der Buntnessel (Plectranthus scutellarioides)
Illustration von Plectranthus parviflorus aus Nikolaus Joseph Jacquin: Fragmenta botanica, figuris coloratis illustrata, Tafel 91

Vegetative Merkmale

Bei Plectranthus-Arten handelt sich um seltener einjährige oder meist ausdauernde krautige Pflanzen[1] bis Halbsträucher.[2] Auch einige sukkulente Arten finden sich in dieser Gattung. Plectranthus-Arten sind meist aromatisch,[1] meist verströmen sie einen mehr oder weniger angenehmen, relativ intensiven Duft. Auf den oberirdischen Pflanzenteilen befinden sich einfache Haare (Trichome, Indument).[2][1]

Die meist gegenständig angeordneten Laubblätter sind meist in Blattstiel und Blattspreite gegliedert.[1][2] Die oft fleischigen Blattspreiten sind meist einfach. Die Blattränder sind gekerbt bis gesägt.[2]

Generative Merkmale

Meist viele Blüten befinden sich in zymösen, rispigen oder ährigen Blütenständen.[2] Die Tragblätter sind können haltbar oder vergänglich sein. Es sind Blütenstiele vorhanden.[1]

Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind zu einem glockenförmigen, zweilippigen Blütenkelch verwachsen. Die fünf Kelchlappen sind deutlich ungleich. Die Unterlippe besteht aus einem breit-eiförmigen Kelchlappen. Die Oberlippe endet in fünf zugespitzten Kelchzähnen. Die Kelchröhre ist innen oft ringförmig.[2] Die fünf Kronblätter sind verwachsen. Die Blütenkronen sind oft violett bis bläulich[2] oder weiß.[1] Die Blütenkrone ist zweilippig. Die Oberlippe ist kurz vierlappig. Die Unterlippe ist ganzrandig. Oberhalb der Kelchröhre ist die Kronröhre meist gebogen und im oberen Bereich geweitet.[2][1] Es sind vier kahle Staubblätter vorhanden.[1] Der Griffel endet in zwei etwas ungleichen Griffelästen.[2]

Der Kelch vergrößert sich bis zur Fruchtreife und ist dann oft herabgebogen.[2] Die vier kahlen Klausen sind eiförmig bis länglich.[2][1]

Systematik und Verbreitung

Die Erstveröffentlichung von Plectranthus erfolgte 1788 durch Charles Louis L’Héritier de Brutelle Stirpes Novae aut Minus Cognitae 84 verso. Typusart ist Plectranthus fruticosusL'Hér.[3] Der Gattungsname Plectranthus leitet sich von den griechischen Wörtern plectron für Sporn, and anthos für Blüten ab.

Synonyme für PlectranthusL’Hér. nom. cons. sind: AscocarydionG.Taylor, BriquetastrumRobyns & Lebrun, BurnatastrumBriq., CalchasP.V.Heath, CapitanyaSchweinf. ex Gürke, ColeusLour, EnglerastrumBriq., GermaneaLam., HolostylonRobyns & Lebrun, IsodictyophorusBriq., LeocusA.Chev., MajanaRumph. ex Kuntze nom. superfl., MitsaChapel. ex Benth., NeohyptisJ.K.Morton, NeomuelleraBriq., PerrierastrumGuillaumin, RabdosiellaCodd, SaccostomaWall. ex Voigt, SolenostemonThonn., SymphostemonHiern.[3][4][5] Coleus und Solenostemon sind Synonyme zu Plectranthus, auch die Buntnessel-Arten gehören in die Gattung Plectranthus.

Die Gattung Plectranthus gehört zur Subtribus Plectranthinae aus der Tribus Ocimeae in der Unterfamilie Nepetoideae innerhalb der Familie Lamiaceae.[4]

Die Plectranthus-Arten sind von den Tropen bis Subtropen der Alten Welt verbreitet.[5]

Ernte der unterirdischen Pflanzenteile von Plectranthus rotundifolius

Einzelne Arten und ihre Verwendung

Plectranthus-Arten werden vielfältig verwendet. Sie sind in Mitteleuropa nicht winterhart; eine Ausnahme bildet lediglich die bis ca. −15 °C winterharte Art Plectranthus excisus.

Insbesondere die Zuchtformen mit weißen oder cremegelben Blatträndern oder Panaschierungen werden als Strukturpflanze zur Auflockerung und Neutralisierung von Kontrastfarben zwischen blühende Balkonpflanzen gesetzt. Am bekanntesten sind hier die rasch wachsenden Plectranthus glabratus und Plectranthus forsteri, deren zahlreiche Hybriden mit weiteren Plectranthus-Arten meist unter dem Sammelnamen „Weihrauch“, „Weihrauchkraut“ oder „Mottenkönig“ in verschiedensten Zuchtsorten im Handel sind. Der letztgenannte Name deutet schon an, dass die Pflanze auf Motten und Mücken vertreibend wirken soll. Dieser „Weihrauch“ darf nicht mit dem echten Weihrauch (Boswellia) verwechselt werden, auch wenn sein Duft ähnlich ist. In Österreich ist der Trivialname „Elfengold“ für die Sorte Plectranthus coleoides gebräuchlich.

Andere Plectranthus-Arten werden als Gewürzpflanzen verwendet, zum Beispiel Plectranthus amboinicus (eine der vielen Pflanzenarten, die als Mexikanischer Oregano betitelt werden).

In den letzten Jahren ist insbesondere im deutschsprachigen Raum unter dem Handelsnamen Verpiss-dich-Pflanze eine Hybride von Plectranthus caninus bekannt geworden, die vertreibend gegen Hunde und Katzen wirken soll. Die Wirkung der ätherischen Duftstoffe dieser schnellwachsenden, als reine Blattpflanze im Handel befindlichen Kreuzung ist jedoch stark von der Witterung abhängig.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i G. Davidse, M. Sousa Sánchez, S. Knapp F. Chiang Cabrera: Rubiaceae a Verbenaceae., Band 4, 2, 2012, I–XVI, S. 1–533, In: G. Davidse, M. Sousa Sánchez, S. Knapp, F. Chiang Cabrera (eds.): Flora of Mesoamericana, Missouri Botanical Garden, St. Louis. In: Plectranthus bei Tropicos.org. In: Flora Mesoamericana. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
  2. a b c d e f g h i j k Plectranthus bei Tropicos.org. In: Flora of Pakistan. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
  3. a b Plectranthus bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis Abgerufen am 8. Januar 2018.
  4. a b Plectranthus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 14. Januar 2018.
  5. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az ba bb bc bd be bf bg bh bi bj bk bl bm bn bo bp bq br bs bt bu bv bw bx by bz ca cb cc cd ce cf cg ch ci cj ck cl cm cn co cp cq cr cs ct cu cv cw cx cy cz da db dc dd de df dg dh di dj dk dl dm dn do dp dq dr ds dt du dv dw dx dy dz ea eb ec ed ee ef eg eh ei ej ek el em en eo ep eq er es et eu ev ew ex ey ez fa fb fc fd fe ff fg fh fi fj fk fl fm fn fo fp fq fr fs ft fu fv fw fx fy fz ga gb gc gd ge gf gg gh gi gj gk gl gm gn go gp gq gr gs gt gu gv gw gx gy gz ha hb hc hd he hf hg hh hi hj hk hl hm hn ho hp hq hr hs ht hu hv hw hx hy hz ia ib ic id ie if ig ih ii ij ik il im in io ip iq ir is it iu iv iw ix iy iz ja jb jc jd je jf jg jh ji jj jk jl jm jn jo jp jq jr js jt ju jv jw jx jy jz ka kb kc kd ke kf kg kh ki kj kk kl km kn ko kp kq kr ks kt ku kv kw kx ky kz la lb lc ld le lf lg lh li lj lk ll lm ln lo lp lq lr ls lt lu lv lw lx ly lz ma mb mc md me mf mg mh mi mj mk ml mm mn mo mp mq mr ms mt mu mv mw mx my mz na nb nc nd ne Plectranthus. In: Plants of the World Online. Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 8. Januar 2018.
  6. a b c d e f g h i j k l Plectranthus bei Tropicos.org. In: Catalogue of the Vascular Plants of Madagascar. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
  7. a b c d e f g Plectranthus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2017. Abgerufen am 2018-01-15.

Weblinks

Commons: Harfensträucher (Plectranthus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Weiterführende Literatur

  • Catherine W. Lukhobaa, Monique S. J. Simmonds, Alan J. Paton: Plectranthus: A review of ethnobotanical uses. In: Journal of Ethnopharmacology, Volume 103, Issue 1, 3. Januar 2006, S. 1–24. doi:10.1016/j.jep.2005.09.011. PMID 16289602.
  • A. J. Paton, G. Bramley, O. Ryding, R. Polhill, Y. Harvey, M. Iwarsson, F. Willis, P. Phillipson, K. Balkwill, C. Lukhoba, D. Otiend, R. M. Harley: Lamiaceae (Labiatae). In: Flora of Tropical East Africa, 2009, S. 1–430.
  • A. J. Paton, G. Bramley, O. Ryding, R. Polhill, Y. B. Harvey, M. Iwarsson, D. Otieno, K. Balkwill, P. B. Phillipson, R. M. Harley, F. Willis: Flora Zambesiaca, Volume 8, 8, Royal Botanic Gardens, Kew, 2013, S. 1–346.

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Species: Plectranthus fruticans
Family: Lamiaceae

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Lamiaceae (mint family) » Plectranthus mollis

plek-TRAN-thus -- from the Greek plektron (spur) and anthos (flower), referring to the spurred flowers MAW-liss -- soft

commonly known as: heart-leaved mintleaf, soft-stem mintleaf • Kannada: ನೊಣಕಸ nonakasa • Malayalam: perim-tolassi • Marathi: लाल अघाडा laal aghaadaa • Nepalese: गुह्य सिलाम् guhya silam • Oriya: gondri

Native of: India, Sri Lanka


References: Flowers of IndiaeFloraENVIS - FRLHT
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Plectranthus ciliatus in the San Francisco Botanical Garden
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© 2010 Jee & Rani Nature Photography (License: CC BY-SA 4.0)
Plectranthus rotundifolius or Solenostemon rotundifolius is a perennial herbaceous plant of the mint family (Lamiaceae) native to tropical Africa. It is cultivated in parts of West Africa, South Asia and Southeast Asia for its edible tubers. Wild varieties are found in the grasslands of East Africa. In English, P. rotundifolius is often called "Chinese potato", "Coleus potato" or "Hausa potato". It goes by a wide variety of names in languages spoken in areas where it is grown. Taken at Kadavoor, Kerala, India.
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Plectranthus scutellarioides, in the El Yunque National Forest, eastern Puerto Rico.
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Plectranthus esculentus N.E.Br. - near Nelspruit, South Africa
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Zulu spur-flower in Krantzkloof Nature Reserve, KwaZulu-Natal
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Pink cultivar of the Spurflower in the Manie van der Schijff Botanical Garden, Pretoria
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Fragmenta botanica, figuris coloratis illustrata :ab anno 1800 ad annum 1809 per sex fasciculos edita /opera et sumptibus Nicolai Josephi Jacquin.
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Native, yearlong green, perennial, prostrate to decumbent, pleasantly aromatic (Geranium-like odour), moderately to densely hairy herb. Leaves are decussate and have 15–25 mm long petioles; lamina are depressed to very broadly ovate, 35–40 mm long and 45–50 mm wide; margins are bicrenate with 7–10 rounded teeth. Flowerheads are compact cymose clusters. Calyces have a maroon outer surface or are partly green. Corollas are tubular, 2-lobed and 6 mm long; the tube is white and lobes bright blue with a purple tinge; upper lobes ± erect; lower lobes extended forward. Stamens have a purple tinge. Flowering is throughout year. A rare ROTAP species, which grows in shallow sandy soils of rocky coastal headlands on the North Coast of NSW.
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Plectranthus ernstii (Beschriftung mit Schreibfehler), Pflanzenschauhäuser im Rombergpark in Dortmund
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Plectranthus forsteri. The Botanical Garden of the University of Latvia
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കൂര്‍ക്കകിഴങ്ങ്
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Plectranthus amboinicus. Common names: Indian Borage. Mexican mint. Spanish Thyme, Cuban Oregano. 到手香 (Chinese)