Harfe (Heraldik)

Das Musikinstrument Harfe ist in der Heraldik eine Wappenfigur.

Dargestellt wird das Instrument mit wenigen Saiten und in den allgemeinen natürlichen bekannten Formen. Hier sind hauptsächlich drei Varianten gebräuchlich. Die Farbgebung ist in allen heraldischen Farben möglich, Saiten oft anders gefärbt. Gelegentlich ist am Instrument eine Fratze oder eine andere Figur (Beispiele: Teufel, Frauenkörper, Adler) zur Verschönerung angebracht. Bei der Wappenbeschreibung ist diese Abwandlung zu erwähnen.

Die keltische Harfe in den irischen und britischen Wappen und Flaggen ist zu einem unverwechselbaren Hoheitsmerkmal geworden. Auf dem Royal Standard, der britischen Königsflagge, ist die Harfe mit einem geflügelten Frauenkörper geziert. Im irischen Wappen ist die Harfe seit Heinrich VIII. (1509–1547) und als Vorbild diente die Brian-Boru-Harfe.[1] Im Wappen von Irland wird die Harfe oft als Davidharfe bezeichnet. Ein Bild von König David mit Harfe wird als Unsinn abgetan. Nachgewiesen ist sie jedoch auf dem Revers von Münzen. Irländische Schillinge von 1561 waren mit drei Harfen geprägt.[2] Auch die Münzen von irischem Pfund und heutige irische Euromünzen tragen eine Harfe.

Beispiele

Einzelnachweise

  1. Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. Bibliographisches Institut Leipzig, 1984
  2. Johann Christoph Gatterer: Praktische Heraldik. Verlag Bauer- und Mann'sche Buchhandlung, Nürnberg 1791, S. 78

Weblinks

Commons: Harfe in der Heraldik – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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Arms of Ireland. Blazon: Azure, a harp or stringed argent. With 14 strings shown.
Armaghco arms.png
Reputed coat of arms of County Armagh
Coat of arms of Karl-Heinz Wiesemann.svg
(c) I, SajoR, CC BY-SA 2.5
Das Wappen von Bischof Karl-Heinz Wiesemann.

Es ist ein alter Brauch in der katholischen Kirche, dass jeder neu geweihte Bischof sich einen Wahlspruch und ein Wappen wählt. Seinen Wahlspruch "Maior omni laude" („Größer als alles Lob"), der seit der Bischofsweihe 2002 in Paderborn sein Wappen ziert, wird Dr. Karl-Heinz Wiesemann auch als Bischof von Speyer verwenden. Das Wappen des bisherigen Paderborner Weihbischofs wurde dagegen im Hinblick auf sein neues Bistum ergänzt. Der heraldisch bedeutsamste Teil des Wappenschildes, der in klassischer Weise gevierteilt ist, trägt das Wappen des Bistums Speyer mit einem silbernen Kreuz auf blauem Grund (oben links). Diesem diagonal gegenüber befindet sich das Paderborner Kreuz (goldenes Kreuz auf rotem Grund) als Wappen der Erzdiözese, aus der der neue Bischof stammt. Das zweite Feld des Wappenschildes zeigt eine Harfe auf goldenem Grund. Sie ist wie die drei Seeblätter auf dem diagonal gegenüberliegenden Feld dem bisherigen persönlichen Wappen des Bischofs entnommen. Die Harfe ist in der christlichen Symbolik eng mit König David verknüpft und steht hier für das gesungene Gotteslob und die Liebe zur Musik. Die drei herzförmigen Seeblätter sind das heraldische Zeichen des frühmittelalterlichen Engern, dem zwischen West- und Ostfalen gelegenen Teil des altsächsischen Territoriums, zu dem die Bischofsstadt Paderborn, die Geburtsstadt Wiesemanns Herford und auch Brilon, der letzte Pfarrsitz des Bischofs, gehörten. Auch sein Heimatort Enger führt die drei Seeblätter im Wappen. Der Schild wird umrahmt von dem sogenannten Prälatenhut mit beiderseits sechs Quasten – als Kennzeichnung des bischöflichen Ranges – und steht vor einem goldenen Kreuz. Darunter befindet sich der Wahlspruch "Maior omni laude" ("Größer als alles Lob") des neuen Bischofs. Diese Worte bilden das Herzstück der zweiten Strophe aus dem eucharistischen Hymnus "Lauda Sion" des heiligen Thomas von Aquin: "Quantum potes, tantum aude, quia maior omni laude, nec laudare sufficis." ("Soviel du kannst, soviel wage, denn er ist größer als alles Lob, und nie schöpfst du sein Lob aus.") Im Mittelteil dieser Strophe zeigt sich das zentrale Motiv, das an ein Wort des heiligen Ignatius von Loyola erinnert: "Deus semper maior" ("Gott ist immer größer"). Der erste Teil der Strophe gibt das geschöpfliche Maß an, innerhalb dessen sich das Gotteslob entfalten soll: Soviel du kannst, soviel wage, setze ein! Der dritte Teil schließlich bringt das Ganze in die mystische, die menschliche Fassungskraft übersteigende Dynamik: Nie genug kannst du ihn loben.

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Azure a lyre Or
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Harp from Coat of Arms of Spielberg in de:Altensteig Source: www.ngw.nl
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Wappen der Gemeinde Harpstedt