Hardrock Gunter

Hardrock Gunter (* 27. Februar 1925 in Birmingham, Alabama als Sidney Louis Gunter, Jr.; † 15. März 2013) war ein US-amerikanischer Country- und Rockabilly-Sänger. Auch wenn er nicht, wie einige andere Rockabilly-Pioniere, große Popularität erreichte, gilt er heute doch als einer der stilprägenden Musiker der Country- und Rockabilly-Musik.

Leben

Kindheit und Jugend

Hardrock Gunter wuchs in Birmingham, Alabama auf. Zum Ursprung seines „Spitznamen“ gibt es unterschiedliche Angaben. Eine Geschichte besagt, dass er die Bezeichnung „Hardrock“ erhielt, als eine Motorhaube durch einen unglücklichen Umstand auf seinen Kopf fiel, dieser Vorfall jedoch kaum Schaden anrichtete. Daher sagten seine Freunde, sein Kopf müsse hart wie ein Fels (englisch „rock“) sein. Andere Quellen geben an, dass Gunter in den 1930er Jahren ein Minenarbeiter war, die wegen ihrer harten Arbeit üblicherweise als "Hardrockers" bezeichnet wurden.[1]

Mit 13 Jahren gründete er seine erste Band, die Hoot Owl Ramblers. Eines seiner frühen Idole war der Country-Sänger Hank Penny.

Karriere

1939 wurde er Mitglied in der Band Happy Wilson and his Golden River Boys. Nachdem er und die anderen Mitglieder während des Zweiten Weltkrieges zur Armee eingezogen wurde, gründete er 1946 die Gruppe neu. Während des Krieges war er von 1944 bis 1945 in deutscher Kriegsgefangenschaft. 1949 trat er erstmals im lokalen Fernsehen auf, ein Jahr später unterzeichnete er bei dem Bama Label. Seine erste Platte dort, Birmingham Bounce, wird von einigen heutigen Kritikern als einer der ersten Rockabilly-Lieder gewertet. Der Titel, den Gunter selbst geschrieben hatte, wurde in der Version von Red Foley ein Hit.

1951 wechselte er zu den Decca Records, wo er mit dem Duett mit Roberta Lee Sixty Minute Man seinen ersten Erfolg verzeichnen konnte. Zwei Jahre später veröffentlichte er bei den MGM Records und bei den Sun Records seine drei bekanntesten Songs, Gonna Dance All Night, Fallen Angel und Juke Box, Help Me Find My Baby. Nach seinen relativ erfolgreichen Jahren Mitte der 1950er Jahre veröffentlichte er noch einige unbedeutende Singles, bis er sich 1964 aus dem Musikgeschäft komplett zurückzog und eine Versicherungsagentur gründete.

1996 reiste Gunter zum ersten Mal nach Europa, um auf dem International Rock ’n’ Roll / Rockabilly Meeting in München aufzutreten.

Diskografie

Singles

JahrTitelPlattenfirma
1950Birmingham Bounce/ How Can I Believe You Love MeBama Records
1950Gonna Dance All Night / Why Don’t You Show Me That You CareBama Records
1950My Bucket’s Been Fixed / The Little Things That You DoBullet Records
1951Boogie Woogie On A Saturday Night / I’ve Done Gone Hog WildDecca Records
1951Sixty Minute Man / Tennessee Blues (mit Roberta Lee)Decca Records
1951Hesitation Boogie / If I Could Only Live My DreamsDecca Records
1952Silver and Gold / Senator From TennesseeDecca Records
1952Honky Tonk Baby / I’m Looking For Another YouDecca Records
1953Perfect Woman / You Played On My PianoDecca Records
1953Where Have You Been / Like Lovers DoMGM Records
1954Gonna Dance All Night / Fallen AngelSun Records
1954First Last And Always Game Of Love / I Won’t Tell Who’s To BlameKing Records
1955I’ll Give ‘Em Rhythm / I Put My Britches On Just Like Everybody ElseKing Records
1956Juke Box, Help Me Find My Baby / Fiddle BopCross Country Records
1956Juke Box, Help Me Find My Baby / Fiddle BopSun Records
1957Whoo! Mean Whee! / We ThreeEmperor Records
1958Boppin To Grandfather’s Clock / Beggars Can’t Be ChoosersIsland Records
1959Travelling / Jumping MuleD Records
1959If You Want To Be A Queen / Is It Too LateCullman Records
1961Spring Has Sprung / The SummerGee Gee Records
1962Hillbilly Twist / As Long As You’re HappyEmperor Records
1962Hillbilly Twist / As Long As You’re HappyStarday Records
1958WWVA Jamboree Special (EP)
  • Rock-a-Bop Baby Hardrock Gunter
  • Birmingham Bounce Hardrock Gunter
  • Ida Red Rock Buddy Durham
  • You’re Just A Baby Buddy Durham
  • Gonna Be A Fire Bill Browning
  • Down In The Holler Where Sally Lives Bill Browning
  • Juke Boys, Play For Me The Cook Brothers
  • You Gotta Go The Cook Brothers
Island Records

Alben

  • I’ll Give ’Em Rhythm
  • Boogie Woogie On A Saturday Night
  • Gonna Rock’n’Roll
  • Gonna Dance All Night

Literatur

  • Nick Tosches: Unsung Heroes of Rock’n´Roll. The birth of Rock in the wild years before Elvis. DaCapo Press, New York 1999, ISBN 0-306-80891-9.

Einzelnachweise

  1. Nick Tosches: Unsung Heroes of Rock’n´Roll. The birth of Rock in the wild years before Elvis. DaCapo Press, New York 1999, ISBN 0-306-80891-9, S. 115