Hansgeorg Trurnit
Hansgeorg Trurnit (Pseudonym Georg Berkenhoff; * 27. Juni 1912 in Döbeln; † 17. September 1999 in München) war ein deutscher Journalist, Autor und Verleger.
Leben
Nach dem Studium der Volkswirtschaft und der Zeitungswissenschaften in Berlin wurde der 24-Jährige 1936 Presseleiter der Reichsarbeitsgemeinschaft Schadenverhütung, ein Jahr später Schriftleiter der Mitteilungen über die Judenfrage.[1] 1939 wechselte er, dem das Ziel der Befassung mit der Judenfrage zunehmend bewusst wurde, als Hauptschriftleiter zum im Berliner Aufwärts-Verlag herausgegebenen Zeitschriften-Dienst (Deutscher Wochendienst), der streng vertraulich über die pressepolitischen Maßnahmen der Führung des Großdeutschen Reiches informierte, im Januar 1941 schließlich als Pressechef zur Tobis-Filmkunst.
Nebenbei betätigte sich Trurnit auch als Buchautor. Schon 1936 erschien sein vaterländisches Epos Friesen und die Schwarze Schar rund um Lützows wilde, verwegene Jagd im Gefolge des Turnvaters Friedrich Jahn, gewidmet Prof. Oskar Berger, dem Vater seines Stiefvaters, als Vorsitzender der Deutschen Turnerschaft Jahns Nachfolger. Die unter Bergers Leitung 1923 in München und 1938 in Köln veranstalteten Turnfeste mit 300.000 Teilnehmern waren legendär. Ebenfalls 1936 erschien Trurnits Führer Das neue Berlin – Stadt der Olympischen Spiele.
Nach dem Krieg schrieb Trurnit-Berkenhoff als Redakteur für die in der amerikanischen Besatzungszone herausgegebene Neue Zeitung und nach deren Einstellung für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, vorwiegend über kommunale Themen mit Schwerpunkt Energieversorgung. Ab 1954 gab er in Zusammenarbeit mit dem Verband kommunaler Unternehmen (VKU), dessen Public-Relations-Berater er war, die Zeitung für kommunale Wirtschaft (ZfK) heraus, auch heute noch das auflagenstärkste Fachblatt für Energie- und Wasserversorgung und städtische Betriebe. 1962 gründete er zusammen mit seinem Sohn Hanno Trurnit den tag+nacht Verlag, der mit seinen Kundenzeitschriften in der Folge etwa jeden dritten Haushalt in der Bundesrepublik in Energiefragen beriet und die Zusammenarbeit der Energieversorger mit ihren Kunden nachhaltig zu verbessern suchte. Das Unternehmen, das inzwischen alle Aspekte der Kommunikation zwischen Versorgern und Verbrauchern abdeckt, wird heute als trurnit GmbH in der dritten Generation von Frank Trurnit geführt.
Veröffentlichungen
Als Hansgeorg Trurnit
- Das neue Berlin: Stadt der Olympischen Spiele. Traditions-Verlag, Berlin 1936
- Friesen und die Schwarze Schar.Traditions-Verlag, Berlin 1936
- mit W. F. Könitzer: Weltentscheidung in der Judenfrage. Der Endkampf nach 3000 Jahren Judengegnerschaft. Zwinger-Verlag, Dresden, 1940
Als Georg Berkenhoff
- Energie von A bis Z. Kleines Lexikon der kommunalen Stromversorgung. Oldenbourg Verlag, München 1954
- mit Susanna Voigt: Jeder steht mal auf der Leitung. Tag und Nacht, München 1990
Literatur
- Jürgen Pott: 60 Jahre ZfK: eine kleine Geschichte der Zeitung für kommunale Wirtschaft und ihres Umfelds. Sigillum-Verlag, Berlin/München 2014, ISBN 978-3-87750-900-5
Einzelnachweise
- ↑ Trurnit, Hansgeorg: Judenfrage 1938. „Die entscheidenden Ereignisse des Jahres“. In: Institut zum Studium der Judenfrage (Hrsg.): In: Mitteilungen über die Judenfrage. Nr. 42/44 Jahrgang II, Berlin, den 22. Dezember 1938, Blatt 1. 1938.
Personendaten | |
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NAME | Trurnit, Hansgeorg |
ALTERNATIVNAMEN | Berkenhoff, Georg (Pseudonym) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist, Autor und Verleger |
GEBURTSDATUM | 27. Juni 1912 |
GEBURTSORT | Döbeln |
STERBEDATUM | 17. September 1999 |
STERBEORT | München |