Hansa-Filmstudio

Hansa-Filmstudios

Das Hansa-Filmstudio ist ein Kino an der Alten Holstenstraße im Zentrum von Hamburg-Bergedorf. Mit seinen drei Sälen und insgesamt 520 Sitzplätzen ist es das letzte noch in Bergedorf existierende Lichtspielhaus.

Programmschwerpunkte sind Erstaufführungen, Kinderfilme, aktuelle Filme und Voraufführungen (Previews).[1] Seit 2018 beteiligt sich Hansa-Filmstudio am Filmfest Hamburg und ist einer der Spielorte.[2]

Technische Ausstattung

Die drei Kinosäle des Hansa-Filmstudios bieten 240 Sitzplätze im Saal 1 mit einer 50 m² Bildwand, 160 im Saal 2 und 120 im Saal 3, letztere mit 40 m² Leinwänden.[1] Alle Säle sind mit digitalen Videoprojektoren und Dolby Digital 5.1 Tonsystemen ausgestattet. Die Vorführtechnik der Säle 1 und 2 ist 3D-fähig.[3] Alle Kinosäle sind für Rollstuhlfahrer barrierefrei erreichbar.[4]

Geschichte

An der Alten Holstenstraße 17–19 existierten bereits früher mehrere Kinobetriebe.[5] Am 1. Dezember 1937 eröffneten hier Wilhelm Seemann, Eugen Mohr und Oskar Vogt ihr Kino unter dem Namen Kinoburg oder auch Filmburg in einem umgebauten Tanzsaal mit 478 Sitzplätzen.[6] Von 1941 bis 1951 wurde das Haus zwischenzeitlich auch unter dem Namen Weltspiegel geführt.[7] Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte das von den Kriegszerstörungen verschonte Haus zu den ersten Lichtspielhäusern, die von der britischen Besatzungsverwaltung für die deutsche Zivilbevölkerung wieder freigegeben wurde.[5] Aufgrund seines heruntergekommenen Zustandes, mit ungemütlichen wackeligen Sitzen, wurde es im Volksmund auch Flohkiste genannt, war aber trotzdem gut besucht.[6] Nach einem gründlichen Umbau eröffnete Franz Harten 1952 das Haus als Holsten-Lichtspiele[8] und 1978 bis 1980 war es, ohne Bindestrich im Namen, als Holsten Lichtspiele mit 395 Sitzplätzen nachgewiesen.[9] Im Dezember 1980 schloss das Kino mit dem US-amerikanischen Musical-Film Xanadu und dem französischen Filmdrama Die Aussteigerin (Französischer Originaltitel: La Dérobade). Wegen Baufälligkeit wurde das Gebäude später abgerissen.[5]

1989 übernahmen Antje und Ewald Tonorras mit ihrer Tonorra GmbH das freistehende Gelände. Sie betrieben bereits seit 1983 in der nahegelegenen Bergedorfer Straße 136 das Hansa-Kinocenter, das 2009 geschlossen wurde.[5] Im Juli 1989 erfolgte die Grundsteinlegung zum Neubau ihres Kinos in der Alten Holstenstraße und am 1. Februar 1990 wurde das Hansa-Studio oder Hansa-Filmstudio eröffnet.[1] Im Hansa-Filmstudio war lange Zeit das Rauchen erlaubt, lediglich montags war Nichtrauchertag.[5] Gegenwärtig (2021) wird das Kino von der Dieter Lange GmbH betrieben.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Hansa-Studio Bergedorf (Hansa-Filmstudio). In: Kinodatenbank. Film- und Fernsehmuseum Hamburg, abgerufen am 19. Februar 2020.
  2. Bergedorfer Kino macht beim Filmfest Hamburg mit. In: Bergedorfer Zeitung. 30. September 2020, abgerufen am 22. Dezember 2020.
  3. Hamburg Hansa-Filmstudios (Holsten-Lichtspiele, Weltspiegel, Kino-Burg, Thalia-Theater) Bergedorf. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Kinowiki. Ehemals im Original; abgerufen am 1. September 2022.@1@2Vorlage:Toter Link/filmtheater.square7.ch (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  4. Kinoinfo. In: Hansa-Filmstudio. Abgerufen am 11. Dezember 2020.
  5. a b c d e Volker Reißmann, Michael Töteberg: Mach dir ein paar schöne Stunden: Das Hamburger Kinobuch. Edition Temmen, Bremen 2008, ISBN 978-3-86108-879-0, S. 189–191.
  6. a b Kinoburg (Filmburg). In: Kinodatenbank. Film- und Fernsehmuseum Hamburg, abgerufen am 19. Februar 2020.
  7. Weltspiegel. In: Kinodatenbank. Film- und Fernsehmuseum Hamburg, abgerufen am 19. Februar 2020.
  8. Holsten-Lichtspiele. In: Kinodatenbank. Film- und Fernsehmuseum Hamburg, abgerufen am 12. Oktober 2021.
  9. Holsten Lichtspiele. In: Kinodatenbank. Film- und Fernsehmuseum Hamburg, abgerufen am 12. Oktober 2021.

Koordinaten: 53° 29′ 36,3″ N, 10° 12′ 26,6″ O

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Autor/Urheber: Reinhard Kraasch , Lizenz: CC BY-SA 4.0
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