Hans von Schwerin-Löwitz

Hans von Schwerin-Löwitz

Hans Graf von Schwerin-Löwitz (* 19. Mai 1847 in Schwerinsburg, Kreis Anklam; † 4. November 1918 in Berlin) war ein deutscher Großgrundbesitzer und Offizier der Preußischen Armee. Im Königreich Preußen und im Deutschen Kaiserreich war er ein maßgeblicher Politiker der Deutschkonservativen Partei, von 1893 bis zu seinem Tod Mitglied des Reichstages, 1910–1912 auch dessen Präsident sowie von 1912 bis 1918 Präsident des preußischen Abgeordnetenhauses.

Leben

Er entstammte dem vorpommerschen Adelsgeschlecht Schwerin auf Löwitz und besuchte das Französische Gymnasium Berlin, das er vor dem Abitur („mit Primareife“) verließ. 1865 trat er in das Magdeburgische Kürassier-Regiment Nr. 7, dem auch Otto von Bismarck angehörte. Er nahm 1866 am Deutschen Krieg und 1870/71 am Krieg gegen Frankreich teil. Nach der Deutschen Reichsgründung war er von 1872 bis 1877 Adjutant des Herzogs Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha.

In Halberstadt als Rittmeister verabschiedet, bewirtschaftete er ab 1881 das Familienfideikommiss Löwitz in der Provinz Pommern. Er gelangte über kommunale Ehrenämter in die Politik und wurde in den Kreistag gewählt. Seit der Reichstagswahl 1893 war er Abgeordneter des vorpommerschen Wahlkreises Regierungsbezirk Stettin 1 (Anklam-Demmin) im deutschen Reichstag. Er gehörte der Deutschkonservativen Partei an. Ab 1897 war er auch Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses. Von März 1910 bis Februar 1912 war er Reichstagspräsident. Von 1912 bis zu seinem Tode am 4. November 1918 war Schwerin-Löwitz Präsident des Preußischen Abgeordnetenhauses.

1896 wurde er Vorsitzender der pommerschen Landwirtschaftskammer[1] und Bezirkseisenbahnrat, 1901 Präsident des Landesökonomiekollegiums und des Deutschen Landwirtschaftsrates.[2] Schwerin-Löwitz saß im Ausschuss des Deutschen Bimetallisten-Bundes. Während des Ersten Weltkrieges vertrat er den Bund der Landwirte im Kuratorium der Reichsgetreidestelle.[3]

Er starb mit 71 Jahren in der Novemberrevolution.

Ehrungen

Werke (Auswahl)

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nachruf in Berliner Börsen-Zeitung vom 5. November 1918; Deutsche digitale Bibliothek: Berliner Börsen-Zeitung, Morgen-Ausgabe vom 5. November 1918, S. 2
  2. Hörzitat aus dem preußischen Abgeordnetenhaus am 8. März 1918 (Memento des Originals vom 11. Februar 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dra.de
  3. Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7.

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