Hans Schönrock

Hans Schönrock (* 8. Juli 1902 in Hamburg; † 7. September 1982 in Boizenburg/Elbe) war ein deutscher Landwirt, Schriftsteller und Drehbuchautor.

Leben

Zur Ausbildung oder einem Studium Hans Schönrocks gibt es derzeit keine Quellen, ebenso zu seinen beruflichen Tätigkeiten. Als Diplom-Landwirt und Eigentümer eines Hauses erschien er Ende der 1930er Jahre im Adressbuch von Güstrow.[1] Auch in Kürschners Literatur-Kalender wurde er bis Anfang der 1970er Jahre mit diesem Beruf und in Güstrow lebend geführt,[2] danach in Boizenburg/Elbe.[3] Bereits in den 1930er Jahren erschienen Gedichte Schönrocks in den Mecklenburgischen Monatsheften.[4] Später schrieb er Erzählungen für Jugendliche, die im Petermänken-Verlag in Schwerin erschienen, zudem war er Verfasser von Romanen, Fernsehspielen, Puppenspielen und Gedichten.[5] 1954 erhielt er den Kinder- und Jugendbuchpreis des Ministeriums für Kultur der DDR für die Erzählung Walter Winter.[3] Im folgenden Jahr erhielt er den Buchpreis des Ministeriums für den Roman Peter Fust, der Bildschnitzer.[3] 1958 wurde ihm der Fritz-Reuter-Kunstpreis des Rates des Bezirkes Schwerin verliehen.[5] Seit 1959 war er Mitglied im Deutschen Schriftstellerverband, Berlin.[2] Sein bekanntestes Werk war die 1955 veröffentlichte Erzählung Mein Freund Chinino, die bis 1964 in elf Auflagen erschien.

Das DEFA-Studio für Spielfilme drehte 1964 nach einem Drehbuch von Manfred Richter unter der Regie von Walter Beck den Schwarz-Weiß-Film Als Martin vierzehn war, der auf Schönrocks Erzählung Martin und die Männer basiert. Schönrock lieferte dafür die Vorlage des Szenariums.[6][7][8]

Publikationen (Auswahl)

Erzählungen / Romane
  • Peter Fust, der Bildschnitzer. Petermänken-Verlag, Schwerin 1962, Illustrationen von Herbert Bartholomäus, Reproduktion der Apostelfiguren nach Lichtbildern von Berthold Kegebein
  • Martin und die Männer. Petermänken-Verlag, Schwerin 1961, Illustrationen von Gerhard Goßmann
  • I. M. Lange und Joachim Schreck (Hrsg.): Des Sieges Gewissheit : ein Volksbuch vom Aufbau der Deutschen Demokratischen Republik. Aufbau Verlag, Berlin 1959 (Mitverfasser der Anthologie)
  • Mein Freund Chinino. Petermänken-Verlag, Schwerin 1955, 11. Auflage (1966), Illustrationen von Horst Schönfelder
Fernsehspiel / Puppenspiel

Literatur

  • Schönrock, Hans. In: Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 8975.
  • Schönrock, Hans. In: Wilhelm Kosch, Heinz Rupp, Carl Ludwig Lang (Hrsg.): Deutsches Literatur-Lexikon. 3. Auflage. Band 16: Schobel – Schwaiger. Saur, Bern und München 1996, ISBN 978-3-907820-18-6, Sp. 94.
  • Schönrock, Hans. In: Werner Schuder (Hrsg.): Kürschners Deutscher Literatur-Kalender. 58. Jahrgang. De Gruyter, Berlin und New York 1981, ISBN 3-11-007787-6, S. 975 (54. Jahrgang, 1963, S. 583 / 56. Jahrgang, 1973, S. 859 / 57. Jahrgang, 1978, S. 889 / 59. Jahrgang, 1984, S. 1382 (Nekrolog)).

Einzelnachweise

  1. Adressbuch der Stadt Güstrow. 1939, 2. Abschnitt, S. 99: „Schönrock, Hans, Dipl.-Landwirt, Wallenstein-Straße 7, Tel 2527“;
    sowie 3. Abschnitt, S. 114: Eigentümer des Hauses.
  2. a b c Kürschners Deutscher Literatur-Kalender. 56. Jahrgang, 1973, S. 859. „Dipl.-Landwirt, Güstrow/Mecklenb., Bürgermeister-Dahse-Str. 8.“
  3. a b c Kürschners Deutscher Literatur-Kalender. 57. Jahrgang, 1978, S. 889. „Dipl.-Landwirt, Str. d. Solidarität 31, DDR-2830 Boizenburg.“
  4. Werke von Hans Schönrock in der Landesbibliographie MV
  5. a b Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 8975.
  6. Als Martin vierzehn war. bei DEFA-Stiftung.de.
  7. Als Martin vierzehn war. Internet Movie Database, abgerufen am 21. September 2024 (englisch).
  8. Hans Schönrock bei filmportal.de.
  9. Saatzeit. Ein Fernsehspiel von Hans Schönrock. Regie: Peter Hagen. (Fernsehen der DDR).