Hans Rempel (Musiker)

Hans „Hanno“ Rempel (* 5. Oktober 1940;[1]22. August 2016[2]) war ein deutscher Pianist, Komponist, Autor und Rundfunkmoderator.

Leben

Rempel schrieb in den Jahren 1972/73 eine Reihe von Kompositionen für Improvisatoren, von denen er zwei gemeinsam mit einigen der profiliertesten Free-Jazz-Musikern der DDR aufführte und für FMP aufnahm.[3][4] In seinen Gruppen und Workshop-Ensembles, wie dem Hans-Rempel-Oktett, spielten u. a. Johannes Bauer, Heinz Becker, Dietmar Diesner, Helmut Forsthoff, Joachim Graswurm, Klaus Koch,[5] Radu Malfatti,[6] Ernst-Ludwig Petrowsky,[7] Friedhelm Schönfeld und Baby Sommer, mit denen er u. a. bei der Jazzwerkstatt Peitz auftrat.[8] Ferner spielte er mit Phil Wachsmann und Paul Lytton.[9]

Rempel war an Projekten im Schnittbereich zur Neuen Musik beteiligt, 1987 u. a. gemeinsam mit Georg Katzer.[10] Nach Ansicht von Bert Noglik führten Rempels Kooperationen zu den wenigen tragfähigen Begegnungen zwischen Musikern aus den Bereichen des Free Jazz und der Neuen Musik.[11]

In den 1970er-Jahren arbeitete er als Musikredakteur beim Rundfunk der DDR.[12] Daneben betätigte er sich als Musikproduzent und Autor von Liner Notes und war seit den 2000er-Jahren auch als Moderator bei Deutschlandradio Kultur tätig. Nach Tom Lord war er zwischen 1974 und 1988 als Dirigent und Pianist an fünf Aufnahmesessions beteiligt.[13]

Diskographische Hinweise

  • Hans Rempel Octet: Number Six (Two Compositions for Improvisers) (FMP, 1974)
  • Various Artists Snapshot (FMP, 1979; darin ein Stück mit dem Hans Rempel Orchestra)
  • Conrad Bauer: Jazz Orchester der DDR. (Amiga, 1988)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Piet Hein Honig, Hanns-Georg Rodek: 100001. Die Showbusiness-Enzyklopädie des 20. Jahrhunderts. Showbiz-Data-Verlag, Villingen-Schwenningen 1992, ISBN 3-929009-01-5, S. 787.
  2. Wir trauern um Hanno Rempel & Gerhard Stein, jazzkeller69.de, 23. August 2016, abgerufen am 4. September 2016
  3. Ekkehard Jost (Hrsg.): Musik Zwischen e und U: Ein Prolog und Sieben Kongressbeiträge. Schott, Mainz u. a. 1984, ISBN 3-7957-1765-5.
  4. Hans Rempel. auf: destination-out.com (engl.)
  5. Koch, Klaus. auf: fmp-online.de
  6. Radu Malfatti. auf: efi.group.shef.ac.uk (engl.)
  7. Ernst-Ludwig Petrowsky. auf: polishjazzarch.com
  8. Ulli Blobel: Woodstock am Karpfenteich: die Jazzwerkstatt Peitz. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2011, ISBN 978-3-8389-0136-7.
  9. Rainer Bratfisch (Hrsg.): Freie Töne: die Jazzszene in der DDR. Links, Berlin 2005, ISBN 3-86153-370-7, S. 175.
  10. Annette Hauber, Ekkehard Jost, Klaus Wolbert: That's Jazz, der Sound des 20. Jahrhunderts. Darmstadt 1988, DNB 210724684, S. 430.
  11. Bert Noglik: Spielverläufe mit ungewissem Ausgang - Free Jazz in der DDR. 2000.
  12. Ulli Blobel: Wie Peitz zur Hauptstadt des Free Jazz in der DDR wurde. auf: kulturkurier.de, 1. April 2005.
  13. Tom Lord: The Jazz Discography. DNB 560849311.