Hans Reich (Fußballspieler)

Hans Reich
Personalia
Geburtstag10. Juli 1942
GeburtsortMünchenDeutschland
PositionAbwehr
Junioren
JahreStation
0000–1960TSV 1860 München
Herren
JahreStationSpiele (Tore)1
1960–1969TSV 1860 München179 (7)
1969–1971Kickers Offenbach57 (0)
1971–1974SK VÖEST Linz92 (0)
1974–1976TSV 1860 München69 (1)
Nationalmannschaft
JahreAuswahlSpiele (Tore)
1965Deutschland U231 (0)
Stationen als Trainer
JahreStation
1976SV Austria Salzburg
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Hans Reich (* 10. Juli 1942 in München[1]) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler. Er absolvierte zwischen 1964 und 1971 in der Bundesliga als Abwehrspieler 162 Spiele für 1860 München und Kickers Offenbach. Mit den 1860er „Löwen“ wurde er 1966 deutscher Fußballmeister.

Laufbahn

TSV 1860 München

Oberliga Süd, 1960 bis 1963

Hans Reich wurde 1960 aus der Jugendabteilung in die Vertragsspielermannschaft der „Löwen“ in die Oberliga Süd übernommen. Von 1960 bis 1963 kam er in 38 Spielen zum Einsatz. Das erste Oberligaspiel bestritt er am 5. Februar 1961 beim 3:1-Heimsieg gegen den VfB Stuttgart, wo er den Stammspieler Alfons Stemmer auf der Mittelläuferposition vertrat. In der Saison 1960/61 bestritt er insgesamt 4 Oberligaspiele und in der Saison 1961/62 26 Oberligaspiele. Als unter Trainer Max Merkel 1963 der Titelgewinn im letzten Jahr der Oberliga gelang, kam er zu acht Einsätzen. In der Endrunde um die deutsche Fußballmeisterschaft stand er bei der 1:2-Niederlage am 8. Juni 1963 bei Borussia Neunkirchen als linker Läufer auf dem Platz.

Fußball-Bundesliga, 1963 bis 1969

In der Premierenrunde der Bundesliga 1963/64 hatte immer noch Alfons Stemmer die Mittelläuferrolle bei 1860 inne. Reich kam in dieser Runde auf sieben Einsätze und verpasste auch das Finale um den DFB-Pokal gegen Eintracht Frankfurt. Ab der Saison 1964/65 gehörte Hans Reich der Stammformation von 1860 München an. Er absolvierte alle 30 Spiele in der Bundesliga in dieser Saison als 1860 den vierten Platz belegte. Sportlicher Höhepunkt wurden aber die Spiele im Europapokal der Pokalsieger 1964/65. Die Münchner zogen nach Erfolgen gegen Union Sportive Luxemburg, FC Porto und Legia Warschau in das Halbfinale gegen den AC Turin ein. Im Entscheidungsspiel am 5. Mai 1965 setzte sich 1860 mit einem 2:0-Erfolg gegen die Piemonter um Kapitän Giorgio Ferrini in Zürich durch. Das Finalspiel am 19. Mai im Londoner Wembley-Stadion vor 97. 974 Zuschauern gegen West Ham United wurde zu einem der absoluten Höhepunkte in der Karriere von Hans Reich. Die „Hammers“, taktisch gut eingestellt von Manager Ron Greenwood, gewannen nach begeisterndem Spiel mit 2:0 Toren. Hans Reich bestritt alle 10 Spiele im Europa-Cup der Saison 1964/65. Im Jahr der Fußball-Weltmeisterschaft 1966 in England holten die „Löwen“ die deutsche Meisterschaft nach München. Reich kam auf 26 Einsätze. In einer Meistermannschaft in der die Nationalspieler überwogen, neben Reich waren in der Stammformation nur noch Otto Luttrop und Manfred Wagner keine A-Nationalspieler, war er für die Organisation der Defensive verantwortlich. Im europäischen Messe-Cup spielten die Münchner gegen Malmö FF, Servette Genf und Chelsea London. Als Titelverteidiger landeten die „Löwen“ 1967 auf Platz zwei, sie mussten sich mit der Vizemeisterschaft hinter Eintracht Braunschweig begnügen. Reich kam in dieser Runde auf 23 Einsätze. Im November 1966 schied 1860 im Europa-Cup der Meister gegen Real Madrid (Zoco, Sanchis, Pirri, Amancio, Gento) aus und Trainer Max Merkel wechselte während der Runde zum 1. FC Nürnberg. Im Europa-Cup der Saison 1967/68 erlebte Hans Reich eine „Schwarze Stunde“ bei der 0:8 Schlappe beim FC Liverpool. Nach 32 Einsätzen in der Saison 1968/69 wechselte der Abwehrdirigent zu den Offenbacher Kickers in die Regionalliga Süd.

Offenbach, Linz, 2. Bundesliga

Mit den Hessen feierte er auf Anhieb den Titelgewinn in der Runde 1969/70 im Süden und setzte sich anschließend in der Aufstiegsrunde zur Bundesliga vor dem VfL Bochum durch und stieg auf. Reich bestritt 36 Spiele in der Regionalliga Süd. Mit Kickers Offenbach gewann er 1970 den DFB-Pokal. Am 3. Januar 1970 startete der OFC mit einem 4:1-Erfolg gegen seinen alten Club 1860 München in der 1. Pokalhauptrunde. Über Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt und den 1. FC Nürnberg zogen die Offenbacher in das Finale ein. Dies fand am 29. August 1970 in Hannover gegen den 1. FC Köln statt. Die Innenverteidigung mit Hans Reich und Egon Schmitt war ein Garant zum 2:1-Erfolg gegen die Kölner. Im Europa-Cup schied Reich mit Offenbach im September/Oktober 1970 gegen den FC Brügge aus. Insgesamt bestritt der technisch gute Abwehrspieler 26 Europacup-Einsätze. In der Saison 1970/71 bestritt er 21 Bundesligaspiele für den OFC. Anschließend wechselte er 1971 in die österreichische Nationalliga zum SK VÖEST Linz, wo er 1974 österreichischer Meister wurde. Bei der Vizemeisterschaft 1974/75 hat er nur noch in vier Ligaspielen mitgewirkt. Insgesamt kam er von 1971 bis 1974 in Linz auf 92 Ligaspiele. Sein Karriereende verbrachte Hans Reich in Jahren 1974 bis 1976 wieder beim TSV 1860. Er hat 69 Spiele in der 2. Fußball-Bundesliga Süd absolviert.

International hat er am 25. Mai 1965 in Freiburg beim Länderspiel gegen England in der Juniorennationalmannschaft U 23 einmal die Farben des DFB vertreten. Beim 1:0-Sieg bildete er zusammen mit Ludwig Müller und Dieter Kurrat die Läuferreihe.

Literatur

  • Matthias Weinrich: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 3: 35 Jahre Bundesliga. Teil 1. Die Gründerjahre 1963–1975. Geschichten, Bilder, Aufstellungen, Tabellen. AGON Sportverlag, Kassel 1998, ISBN 3-89784-132-0.
  • Matthias Weinrich, Hardy Grüne: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 6: Deutsche Pokalgeschichte seit 1935. Bilder, Statistiken, Geschichten, Aufstellungen. AGON Sportverlag, Kassel 2000, ISBN 3-89784-146-0.
  • Werner Skrentny (Hrsg.): Als Morlock noch den Mondschein traf. Die Geschichte der Oberliga Süd 1945–1963. Klartext, Essen 1993, ISBN 3-88474-055-5.
  • Hardy Grüne, Lorenz Knieriem: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 8: Spielerlexikon 1890–1963. AGON Sportverlag, Kassel 2006, ISBN 3-89784-148-7.
  • Matthias Weinrich: Der Europapokal. Band 1: 1955 bis 1974. AGON Sportverlag, Kassel 2007, ISBN 978-3-89784-252-6.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hans Reich – Spielerprofil. Abgerufen am 3. Juli 2019.