Hans Mertens (Maler)
Hans (eigentlich: Johannes) Mertens (* 2. Januar 1906 in Hannover; † 18. August 1944 in Albi/Frankreich) war ein deutscher Maler und Vertreter der Neuen Sachlichkeit.[1]
Biografie
Hans Mertens wurde am 2. Januar 1906 in Hannover als Sohn eines Tapezierers geboren. Von 1925 bis 1926 studiert er an der Kunstgewerbeschule Hannover, wo vor ihm bereits Grethe Jürgens, Gerta Overbeck, Ernst Thoms, Erich Wegner und Friedrich Busack von dem bei den Studierenden sehr geachteten Künstler und Lehrer Fritz Burger-Mühlfeld unterrichtet wurden. An die Gruppe dieser Künstler schlossen sich Hans Mertens und sein Kommilitone Karl Rüters 1925 an, was Mertens künstlerische Arbeit in hohem Maße geprägt hat.
Seit 1925 stellte er regelmäßig in der Frühjahrs- und Herbstausstellung des Kunstvereins Hannover aus. Darüber hinaus wurden seine Bilder in Ausstellungen zur Malerei der Neuen Sachlichkeit 1928 im Kunstverein Nordhausen, 1929 im Amsterdamer Stedelijk Museum, 1932 im Herzog Anton Ulrich-Museum in Braunschweig, 1933 bei der Mannheim-Dessauer Wanderausstellung Die Welt aus der Nähe – Deutsche Provinz – Beschauliche Sachlichkeit und 1942 in der Ausstellung Kleine Bilder im alten Palais des Reichspropagandaamtes Südhannover-Braunschweig gezeigt.
1928 gelang Hans Mertens mit dem Bild Stilleben mit Hausgeräten der erste Verkauf an das Hannoversche Provinzialmuseum. Noch heute wird es im Rahmen der Dauerausstellung der Werke der Neuen Sachlichkeit im Sprengel Museum in Hannover gezeigt. Später folgten weitere Bildverkäufe auch an den Hannoverschen Magistrat. Leben konnte Hans Mertens jedoch von seinen Bildverkäufen nicht. Er nahm verschiedene Arbeiten an, zum Beispiel als Restaurator, Gebrauchsgrafiker und Kinderbuchillustrator. 1933 heiratete er Hanna Vogel, die ebenfalls die Kunstgewerbeschule in Hannover besucht hatte. 1936 wurde der Sohn Michael geboren.
Von 1939 bis 1941 war Hans Mertens Soldat in Frankreich, Polen und Russland. 1943 wurden bei einem Luftangriff auf Hannover zahlreiche Bilder in seinem Atelier zerstört, so dass seine künstlerische Arbeit heute nicht mehr vollständig erhalten ist. Am 18. August 1944 fiel er in der französischen Stadt Albi im Alter von 38 Jahren.
Ausgewählte Werke
- Hinterhof (1925). Im: Sprengel Museum Hannover.
- Selbstbildnis (1926)
- Häuser in Linden (1927). Im: Sprengel Museum Hannover.
- Blick auf die Limmerstraße (1927)
- Stilleben mit Hausgeräten (1928). Im: Sprengel Museum Hannover.
- Escartéspieler (1929)
- Bodenecke (1930)
- Küste (1930)
- Winterlandschaft (1932)
- Gärtnerei im Winter (1934)
- Selbst im Moor (1935). Sammlung Brabant
- Sommerlandschaft (1935)
- Landschaft (1937)
- Michael am Fenster (1943). Gaukunst-Ausstellung (1943)
Ehrungen
2003 ehrte die niedersächsische Landeshauptstadt den Maler der Neuen Sachlichkeit mit der Benennung[2] der Hans-Mertens-Straße[3] im hannoverschen Stadtteil List.[2]
Literatur (Auswahl)
- Ludwig Zerull (Red., Layout), Günter Barz, Michael Herling (Fotos): Hannoversche Maler der Neuen Sachlichkeit, Begleitschrift zur (Wander-)Ausstellung der Niedersächsischen Sparkassenstiftung mit Bildern aus den Sammlungen der Stadtsparkasse Hannover, der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und des Sprengel Museum Hannover, Hrsg.: Niedersächsische Sparkassenstiftung, Eigenverlag, Hannover: Th. Schäfer Druckerei, 1991, passim
- Kristina Heide: Die Stillleben der Neuen Sachlichkeit in Hannover. In: Christian Fuhrmeister (Hrsg.): „Der stärkste Ausdruck unserer Tage“: Neue Sachlichkeit in Hannover. 9.12.2001 – 10.3.2002, Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Sprengel Museum Hannover, Hildesheim; Zürich; New York: Olms, 2001, ISBN 3-487-11440-2, S. 63–67, S. 247f.
- Sergiusz Michalski: Neue Sachlichkeit, Malerei, Graphik und Photographie in Deutschland 1919–1933, 2003 TASCHEN GmbH, ISBN 3-8228-2370-8, S. 134–145
- Hugo Thielen: MERTENS, Hans. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 251 u.ö.; größtenteils online über Google-Bücher
- Hugo Thielen: Mertens, Hans. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 439.
Weblinks
- Ulrich Krempel (Direktor): Sprengel Museum Die Schenkung „Sammlung Neue Sachlichkeit“ der Sparkasse Hannover, mit einer Abbildung des Werkes Der Hinterhof von 1925, auf der Seite sprengel-museum.de, zuletzt abgerufen am 24. September 2013
Einzelnachweise
- ↑ Hugo Thielen: MERTENS ... (siehe Literatur)
- ↑ a b Hugo Thielen: Mertens ... (siehe Literatur)
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Personendaten | |
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NAME | Mertens, Hans |
ALTERNATIVNAMEN | Mertens, Johannes |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler der Neuen Sachlichkeit, Illustrator, Gebrauchsgrafiker und Restaurator |
GEBURTSDATUM | 2. Januar 1906 |
GEBURTSORT | Hannover |
STERBEDATUM | 18. August 1944 |
STERBEORT | Albi |
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Das Gemälde „Stilleben mit Hausgeräten“, 1928 gefertigt von Hans Mertens, war der erste vom Sprengel Museum in Hannover angekaufte Werk des Künstlers und Vertreters der Neuen Sachlichkeit ...
Aus Privatbesitz in Düsseldorf in den Besitz des Sprengel Museums in Hannover gewechselt findet sich dieses 1927 entstandene Ölgemälde des Malers Hans Mertens. Zu sehen sind - in Blickrichtung der Stärkestraße - im Vordergrund die Fachwerkhäuser und Hinterhäuser an der Fortunastraße, während die Straßenbahn Hannovers in der Bildmitte rechts in der Limmerstraße quert ...