Hans Kazzer

Ringelheimer Kreuz in der katholischen Kirche St. Abdon und Sennen in Salzgitter-Ringelheim;
Kopie von Hans Kazzer angefertigt

Hans Kazzer (* 5. November 1940 in Breslau) ist ein deutscher Bildhauer, der in München und in Lungkwitz bei Kreischa lebt. Er ist als Maler, Holzbildhauer, Metallbildhauer und Restaurator vielfältig tätig. Sein gleichnamiger Sohn (* 1966) ist ebenfalls Bildhauer und Architekt.

Leben

Mit dem nahenden Ende des Zweiten Weltkriegs flüchtete die Familie Kazzer 1945 nach Kreischa. Hier machte Hans Kazzer 1955–1958 eine handwerkliche Ausbildung zum Bildhauer bei der Firma Schwabe. Im DEFA-Studio für Trickfilme in Dresden arbeitete er anschließend bis 1962 als Puppengestalter. An der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig studierte er 1962–1965 Bildhauerei. Danach wurde Hans Kazzer Produktionsassistent und leitete den Modellbau an den Zentralen Theaterwerkstätten in Berlin bis 1971. Ab 1972 wurde er freier Mitarbeiter am Institut für Denkmalpflege Dresden (dem heutigen Landesamt für Denkmalpflege Sachsen). Außerdem beteiligte er sich ab 1976 an den jährlich stattfindenden Steinbildhauersymposien in Pirna-Cotta.

Am Ende der 1970er Jahre übersiedelte die Familie in die Bundesrepublik Deutschland.

1981 erhielt Hans Kazzer eine Anstellung als Bildhauer und Restaurator bei der Bayerischen Schlösserverwaltung in München.[1]

Hans Kazzer ist verheiratet und hat einen Sohn mit dem gleichen Namen, der in die Fußstapfen des Vaters trat. Hans Kazzer jun. (* 1966) wurde ebenfalls Bildhauer und Architekt. Er betreibt eine Holzbildhauerwerkstatt und seit 1997 zusammen mit Martin Aichner ein Architekturbüro in München. Der Junior ist seit 2002 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Architektur, Institut für Entwerfen und Bautechnik/Holzbau der Technischen Universität München.[2]

Beispiele seines Wirkens

  • 1975: Die Stehende, Bronzeakt in der damaligen Leningrader Straße in Dresden, am Rande der Prager Straße[3]
  • In der Dorfkirche Schellerhau arbeitete Kazzer zusammen mit drei Dresdner Künstlern nach der Wende als Restaurator der sakralen Kunst.[4]
  • 1990: Porträt Colin Davis' für die Staatskapelle Dresden
  • 1992: Porträt des Volksschauspielers Gustl Bayrhammer für den Bayerischen Rundfunk
  • 1993/94: Kopie der Statue des hl. Bernward von Hildesheim für die Kirche St. Abdon und Sennen
  • 1995: Porträt des damaligen Präsidenten der Bayerischen Schlösserverwaltung Ortholf Freiherr von Crailsheim
  • 1996: Büste des Robert Schumann im Auftrag des Kunst- und Kulturvereins Robert-Schumann Kreischa e.V., aufgestellt im Kurpark von Kreischa 1997[5][1]
  • 1997: Porträt des Präsidenten der Technischen Universität München Prof. Otto Meitinger
  • 2001: Porträt des Opernsängers Peter Schreier
  • 2006: „Obeliskus Augustalis“ für das Grüne Gewölbe Dresden
  • 2006: bronzene Gedenktafel für den „Brücke“-Maler Otto Mueller im Dresdner Stadtteil Rockau[6]
  • 2008: Büste der Clara Wieck (Schumann) in Schmorsdorf bei Maxen, im Auftrag des Heimatvereins angefertigt[7]
  • 2009: Porträt Heinrich Müller
  • 2010: Porträt Heinrich Magirius
  • Im Februar 2011 war Kazzer in der Jury des 15. Schneeskulpturen-Wettbewerbs im Erzgebirge „Im Zeichen der Götter und Sagen“ vertreten.[8]
  • 2010/11: eine 6 kg schwere Bronzebüste mit zwei Gesichtern für Raden Saleh, dem „Begründer der indonesischen Malerei“[9]
  • 2018: Büste Peter Schreier im Kurpark von Kreischa

Galerie

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Biografie-Übersicht auf Kulturverein-Kreischa.de (Memento des Originals vom 22. Februar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kulturverein-kreischa.de
  2. Website der TUM, Fakultät für Architektur mit curriculum vitae zu Hans Kazzer jun. (Stand Dezember 2011)
  3. Kurzinfo zu Die Stehende auf deutschefotothek.de, abgerufen am 28. Dezember 2011
  4. aus der Schellerhauer Chronik
  5. Stadt Kreischa, u. a. mit einer Abbildung und Beschreibung der Schumann-Büste im Park, abgerufen am 28. Dezember 2011
  6. Website des Ortes Rockau mit Hinweis auf die Gedenktafel, abgerufen am 28. Dezember 2011
  7. Einführungstext zur Enthüllung der Clara-Schumann-Büste in Schmorsdorf auf Sächsische Zeitung, abgerufen am 28. Dezember 2011
  8. Jetzt ist es amtlich – der Sieger steht fest! In: zollhaus worldpress.com am 4. Februar 2011, abgerufen am 28. Dezember 2011
  9. Eine Maxenerin bringt eine Büste nach Indonesien. Auf sz-online.de vom 13. Juli 2011, abgerufen am 20. April 2016

Auf dieser Seite verwendete Medien

Ringelheimer Kreuz Kopie.jpg
Autor/Urheber: Johamar, Lizenz: Attribution
Salzgitter-Ringelheim, Kath. Kirche St. Abdon und Sennen, Kopie des Ringelheimer Kreuzes des hl. Bernward von Hildesheim
Peter-Schreier-Büste.jpg
Autor/Urheber: Dgarte, Lizenz: CC0
Peter-Schreier-Büste im Kurpark von Kreischa aus Bronze vom Bildhauer Hans Kazzer

mit folgender Textinschrift: "Professor Peter Schreier Als Künstler in der Welt zu Hause Mit Kreischa eng verbunden In Würdigung seines engagierten Wirkens als Ehrenvorsitzender des Kunst- und Kulturvereins „Robert Schumann“ Kreischa e.V. zur Durchführung der Schumanniade Kreischa 1999-2018 Kreischa, 23. Juni 2018"

Diese Büste wurde Anfang September 2018 gestohlen, vom Bildhauer Hans Kazzer neu gegossen und Ende 2018 erneut aufgestellt.
Robert-Schumann-Büste.JPG
Autor/Urheber: Dgarte, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Büste von Robert Schumann im Kurpark von Kreischa vom Bildhauer Hans Kazzer 1996

Textinschrift der Vorderseite: Robert Schumann 1910-1856 zur Erinnerung an den Aufenthalt 1849 in Kreischa

Textinschrift der Rückseite: Gestiftet Kammersänger Peter Schreier und Kunst-Kultur-Verein Robert Schumann Kreischa e. V. 1997