Hans Joachim Fuchs
Hans Joachim Fuchs (* 24. Mai 1903 in Burscheid; † 1. April 1992 in Meinerzhagen) war ein deutscher Unternehmer. In der Zeit des Nationalsozialismus war er Wehrwirtschaftsführer und sein Unternehmen beschäftigte Zwangsarbeiter.
Leben
Hans Joachim Fuchs war der älteste Sohn des Metallfabrikanten Robert Otto Fuchs, Gründer der Otto Fuchs KG, und Ida Auguste Fuchs. Er hatte eine Schwester und einen jüngeren Bruder. Nach dem Abitur am Gymnasium Gummersbach studierte Fuchs Betriebswirtschaftslehre an der Hessischen Ludwigs-Universität und wurde 1923 im Corps Hassia Gießen recipiert.[1] Später erfolgte ein Wechsel an die Handelshochschule Köln. Einer seiner Professoren an letzterer war der Nationalökonom und Begründer der modernen Betriebswirtschaftslehre Eugen Schmalenbach.
Nach dem Tod seines Vaters Otto Fuchs 1931 übernahm er die spätere Otto Fuchs KG. In der Zeit des Nationalsozialismus war er Wehrwirtschaftsführer. Die Mitglieder der in seiner Firma tätigen Meinerzhagener antifaschistischen Widerstandsgruppe wurden von der Geheimen Staatspolizei verhaftet und später ermordet.[2] Mehrere Zeugen bestätigen, dass die Firma Otto Fuchs Zwangsarbeiter beschäftigte.[3][4][5]
Fuchs wandelte sein Unternehmen in eine Kommanditgesellschaft, um befreit von der Mitbestimmung als Unternehmer und Geschäftsführer allein das Unternehmen zu führen. Sein unternehmerischer Nachfolger wurde in den 1970er Jahren sein Sohn Otto Rudolph Fuchs.
Soziales Engagement
In seiner Heimatstadt bemühte sich Fuchs um den sozialen Wohnungsbau und die Errichtung der Stadthalle. Als Initiator der am 17. September 1966 unterzeichneten Schulpartnerschaft zwischen Figeac und Meinerzhagen unterschrieben dieses Dokument Bürgermeister Emil Hugo Rövenstrunk, Wilhelm Langemann und Fuchs. Grundstein dieser Übereinkunft waren die Geschäftsbeziehungen zwischen der Firma Ratier in Figeac und der Firma Otto Fuchs.
Ehrungen
- Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, Großes Verdienstkreuz (1978)[6][1]
- Ehrenbrief des Lenne-Volme-Gaues
- Ehrenbürger und Träger des Ehrenrings der Stadt Meinerzhagen
- Senator E. h. der Universität Stuttgart[1]
Literatur
- Aluminium-Zentrale: Aluminium, Bd. 68. Aluminium-Verlag, Düsseldorf, 1992, S. 395.
- Wilhelm Langemann: Hans Joachim Fuchs 65 Jahre. Meinhardus-Stadt und Amt Meinerzhagen, 02/1968
- Keine Gedanken darüber gemacht. In: Die Zeit, Nr. 52/1974, gegen Mitbestimmung
- Der Märker, 17. Jahrgang, 1968, Heft 06, S. 116
- August Ludwig Degener, Walter Habel: Wer ist wer? Das deutsche Who's Who, Band 16,, Arani, Berlin, 1970 ISBN 3-7605-2007-3, S. 330.
Weblinks
- Easy Metal im Manager Magazin
- Schüleraustausch, evangelisches-gymnasium-meinerzhagen.de
- Senator E. h. (PDF; 3,90 MB)
- Großes Bundesverdienstkreuz heimatverein-meinerzhagen.de
- Bericht der Zwangsarbeiterin Meleschko
Einzelnachweise
- ↑ a b c Kösener Corpslisten 1996, 66/1162
- ↑ Ulrich Sander: Mord im Rombergpark; Dortmund: Grafit Verlag, 1995
- ↑ https://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/finde/langDatensatz.php?urlID=1523&url_tabelle=tab_quelle&url_zaehler_blaettern=19
- ↑ Stadtarchiv Meinerzhagen: … denn das sind die schwersten Seiten meines Lebens, die mir in jungen Jahren zugestoßen sind! Meinerzhagen, Redaktion Martin Witscher, Ira Zezulak-Hölzer
- ↑ Märkischer Kreis, Kulturamt, Kreisarchiv, Bismarckstr. 15, 58762 Altena: Zwangsarbeit: Dokumentation zur Geschichte der Zwangsarbeit im Märkischer Kreis; März 2001; Redaktion: Ulrich Biroth
- ↑ Bekanntgabe von Verleihungen des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. In: Bundesanzeiger. Jg. 30, Nr. 194, 13. Oktober 1978.
Personendaten | |
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NAME | Fuchs, Hans Joachim |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Unternehmer |
GEBURTSDATUM | 24. Mai 1903 |
GEBURTSORT | Burscheid |
STERBEDATUM | 1. April 1992 |
STERBEORT | Meinerzhagen |
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Hans Joachim Fuchs (1968)
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Stadthalle Meinerzhagen