Hans Gericke (Architekt)

(c) Bundesarchiv, Bild 183-15198-0002 / CC-BY-SA 3.0
Hans Gericke (rechts, 1952)

Hans Gericke (* 27. Juli 1912 in Magdeburg; † 15. Februar 2014 in Berlin) war ein deutscher Architekt und Stadtplaner.[1][2]

Leben

Hans Gericke studierte von 1931 bis 1937 Architektur an der Technischen Hochschule Hannover. Im Anschluss erhielt er ein Stipendium für die Villa Massimo in Rom, wo er sich drei Jahre aufhielt. Zum 1. Mai 1933 trat er der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 2.958.041).[3][4] 1939 wurde er zur Luftwaffenbauverwaltung eingezogen und arbeitete als Architekt auf Sylt, dann 1940 in Brüssel und von 1941 bis 1945 als Regierungsbaurat in Italien.[5]

Nach 1945 war er zunächst freiberuflich in Naumburg/Saale tätig und für das Land Sachsen-Anhalt als „Vertrauensarchitekt“ für die Bodenreform verantwortlich. Gericke war in der DDR Mitglied der NDPD, für die er gemeinsam mit Erich Kunert das Parteihaus in der Berliner Mohrenstraße 20/21 unter Verwendung der Ruine eines Geschäftshauses plante.[6] Er wurde 1951 persönlicher Referent des Ministers für Aufbau, Lothar Bolz. Danach wurde er Stadtrat für Aufbau in Ost-Berlin und setzte sich für den Wiederaufbau des Forum Fridericianum ein.

Von 1953 bis 1958 war Gericke stellvertretender Direktor des Instituts für Theorie und Geschichte der Baukunst an der Deutschen Bauakademie, von 1959 bis 1964 Chefarchitekt von Ost-Berlin. Danach kehrte er als stellvertretender Direktor des Instituts für Städtebau und Architektur an die Bauakademie der DDR zurück. Daneben war er von 1952 bis 1986 Vizepräsident des Bundes deutscher Architekten in der DDR (BdA). Er wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. 1961 mit dem Goethepreis der Stadt Berlin sowie 1972 mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Silber und 1977 in Gold.

Literatur

  • Frank Betker: Hans Gericke. In: Wolfgang Benz u. a. (Hrsg.): Planen und Bauen im Nationalsozialismus. Voraussetzungen, Institutionen Wirkungen, Bd. 4. Hirmer, München 2023, ISBN 978-3-7774-4114-6, S. 1203.
  • Kurzbiografie zu: Gericke, Hans. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.

Weblinks

Commons: Hans Gericke (architect) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hans Gericke (1912-2014). In: Deutsche Bauzeitung. 3. April 2014, abgerufen am 26. März 2024 (deutsch).
  2. Ehemalige Wohnadresse in Berlin-Alt-Hohenschönhausen, abgerufen am 28. April 2019.
  3. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/10750332
  4. Harry Waibel: Diener vieler Herren. Ehemalige NS-Funktionäre in der SBZ/DDR. Peter Lang, Frankfurt am Main u. a. 2011, ISBN 978-3-631-63542-1, S. 102.
  5. REGIO doc: Dokumentation eines IRS-Sammlungsbestandes biografischer Daten. Vom Baukünstler zum Komplexprojektanten. Architekten in der DDR (= REGIO doc : Dokumentenreihe des IRS. Band 3). Erkner 2000, ISBN 978-3-934669-00-0, S. 84–85.
  6. Hans Gericke (1912-2014). In: Deutsche BauZeitschrift – die Architekturfachzeitschrift. 22. Januar 2018, abgerufen am 26. März 2024.

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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Bergarbeiter, Ehrung Zentralbild Köhler 22.6.52 Am 22.6.52 kamen 5000 der besten Bergarbeiter nach Berlin, um an der Enttrümmerung der deutschen Hauptstadt mitzuhelfen.Sie wollen damit beweisen, dann sich ein solch schmachvoller Tag in der Geschichte des deutschen Volkes, wie der Überfall der Faschisten auf die Sowjetunion am 22.6.41, nicht wiederholt.UBz: Der Bergarbeiter, Aktivist Wilhelm Herold vom Revier Sanftenberg, überbringt Grüsse und Verpflichtungen der Kumpel aus dem Braunkohlenrevier Lauchhammer, Senfenberg-Welzen.(Rechts)Stadtrat Hans Gericke, Mitglied des Nationalkomitees für den Wiederaufbau Berlins.