Hans Brandenberger

Hans Brandenberger (* 28. Juni 1912 in Sumbawa; † 26. März 2003 in Zürich) war ein Schweizer Steinbildhauer, Bronzeplastiker, Medailleur und Illustrator.

Leben und Wirken

Hans Brandenberger wurde auf der Kleinen Sundainsel Sumbawa im damaligen Niederländisch-Indien, dem heutigen Indonesien, geboren und wuchs auf Timor auf.

Plötzlich berühmt wurde er durch sein Soldatendenkmal «Wehrbereitschaft», das zum symbolträchtigsten Denkmal der Schweizerischen Landesausstellung 1939 («Landi») wurde.[1] Die Statue stand in einem Raum der Abteilung «Wehrwillen» an der Höhenstrasse und zeigte den Wandel vom friedlichen zum kampfbereiten Bürger. Sie soll die Menschen bewegt haben, Blumen wurden vor ihr niedergelegt.[2] Die Statue bestand aus Gips und ist heute verschollen.

Nach der «Landi» schuf Brandenberger den Wehrmann aus Castione-Marmor nach. Die Kopie ist ein Meter kleiner und weicht in seiner Form etwas vom Original ab. Sie steht bei der Turnhalle der Kantonsschule Rämibühl an der Ecke Rämistrasse/Gloriastrasse in Zürich.[3] Eine weitere Kopie aus Bronze, ein Abguss des Originals, steht in Schwyz beim Bundesbriefmuseum. Sie wurde 1941 dem Archiv von den Auslandschweizern anlässlich der 650-Jahr-Feier geschenkt.

Nach dem Krieg waren pathetische Werke nicht mehr gefragt. Brandenberger konnte mit den neuen abstrakten Formen nichts anfangen und geriet nahezu in Vergessenheit. Nach seinem Tod wurden die Werke verkauft. Das Landesmuseum Zürich erwarb ein paar Vorstudien und Gipsmodelle.

Erhalten hat sich «Die Badende», ein Auftragswerk der Stadt aus dem Jahr 1963. Sie sitzt, fern von jedem Wasser, in einer kleinen Grünanlage an der Ecke Baumackerstrasse/Schulstrasse in Zürich-Oerlikon.

1964 entwarf er die Medaille zum 100-jährigen Jubiläum des Schweizer Unteroffiziersverbandes, herausgegeben von Huguenin, Le Locle.

Brandenberger hatte sein Atelier an der Rousseaustrasse in Zürich-Wipkingen.

Daneben war Hans Brandenberger auch regelmässig als Illustrator tätig. Für die "Zürcher Illustrierte" schuf er zahlreiche Karikaturen, zudem erschienen zwischen 1934 und 1939 auch Karikaturen in der Satirezeitschrift "Nebelspalter". Als Karikaturist verwendete er den Rufnamen Brandi.

Bilder

Literatur

  • Herbert Pachmann: Zürcher Schaustücke: Skulpturen im öffentlichen Raum der Stadt. BoD, ISBN 978-3-7357-5775-3, S. 179.

Weblinks

Commons: Hans Brandenberger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1939, Plastik "Wehrbereitschaft"
  2. Herbert Pachmann: Zürcher Schaustücke: Skulpturen im öffentlichen Raum der Stadt. S. 179
  3. Martin Huber: Der umstrittene Soldat vom Uni-Viertel. Tages-Anzeiger 28. Januar 2018.

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Brandenberger Badende1.jpg
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"Die Badende", Bronzeskulptur von de:Hans Brandenberger 1943-47, an der Baumackerstrasse 19 in Zürich Oerlikon
Wehrbereitschaft02.JPG
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Bronzestatue «Wehrbereitschaft» von de:Hans Brandenberger aus der de:Landi 1939. 1941 zur 650-Jahr-Feier der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Park des Bundesarchivs in Schwyz (Schweiz) aufgestellt.
Brandenberger Soldat.jpg
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"Wehrbereitschaft", Marmorskulptur von Hans Brandenberger 1943-47, Standort vor der Turnhalle gegenüber der Universität Zürich