Hans Bock der Ältere

Hans Bock d. Ä.: Kopie des Christuskindes nach Hans Holbeins Solothurner Madonna, vor 1585/87, Öffentliche Kunstsammlung Basel
Hans Bock d. Ä.: Porträt des Arztes und Kunstsammlers Felix Platter in Basel (1584)

Hans Bock der Ältere (* um 1550 in Zabern; † 16. März 1624 in Basel) war ein Maler, Zeichner, Restaurator und Geometer.

Leben

Hans Bock war ein Schüler von Hans Hug Kluber (1535–1578), in dessen Werkstatt in Basel er 1571 aus Straßburg kommend als Geselle eintrat.[1] 1572 wurde er als Meister in die Zunft zum Himmel aufgenommen. Im Basler Rathaus restaurierte er 1579 die Werke von Hans Holbein dem Jüngeren, der mit der Gestaltung des damaligen Grossratssaales beauftragt worden war. Zwischen 1608 und 1611 schuf Bock dort eigene Werke: Er malte über den Portalen das Stadtwappen und stellte Siegesgöttinnen mit Palmzweigen sowie einen Kinderfestumzug dar. 1608/09 entstanden von ihm auch die Werke «Josaphat ermahnt die Richter» und «Herodes von Hyrcanus» an den seitlichen Wänden des Innenhofs unter den Arkaden. Oberhalb der Ratstreppe schuf er in dieser Zeit auch ein Werk, das das «Jüngste Gericht» darstellt. Von einflussreichen Baslern wie Felix Platter und Basilius Amerbach erhielt er Aufträge. Auch sie waren Kunstsammler, so dass Hans Bock der Ältere dort Vorbilder und Aufträge fand. Hans Hug Kluber und Hans Bock der Ältere gelten als Nachfolger Holbeins (und Restauratoren seiner Gemälde) in Basel nach dessen Fortgang 1532.

Bock war auch als Geometer tätig. Er vermass 1588 Basel und schuf 1623 einen umfassenden Plan der gesamten Stadt und ihrer Umgebung im Massstab 1:6500.[2]

Hans Bock begründete eine Künstlerfamilie; er war der Vater von Emanuel dem Älteren (dieser restaurierte nach Hans Hug Kluber von 1614 bis 1616 erneut den Basler Totentanz), Felix, Hans dem Jüngeren, Niklaus und Peter Bock, die alle Maler wurden, sowie von drei Töchtern.

Museumsbesitz

Literatur

Weblinks

Commons: Hans Bock der Ältere – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Britta-R. Schwahn: Kl(a)uber (Gluber), Hans Hug(o). In: Neue Deutsche Biographie. 12, 1979, S. 130 f.(deutsche-biographie.de)
  2. Lina Schmid: Bann von Riehen und von Bettingen. In: Gemeinde Lexikon Riehen.
  3. Ulrich Zollinger: Hans Bock: Toter Christus im Grabe (1580/90) In: Christoph Lichtin, Roman Buxbaum: Der Kunst und Wissenschaft: fünf Vorträge (= „Analyse – Zeichen, Indiz, Bild“ aus Anlass des 100-Jahr-Jubiläums des Kunstmuseums Solothurn) Kunstverein Solothurn. Ed. Fink, Zürich 2003, S. 61 ff.

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Hans Bock – Felix Platter 1584.jpg
Der Basler Stadtarzt und Professor der Medizin Felix Platter der Jüngere (1536–1614) mit exotischen Pflanzen und antiken Ruinen. Platter war europaweit bekannt als Sammler von Antiquitäten und weiterer wissenschaftlich wertvoller Objekte. Er hatte auch einen eigenen botanischen Garten und legte als einer der ersten Wissenschaftler ein Herbarium an. Das Gemälde befindet sich im Regenzzimmer des Kollegienhauses der Universität Basel.
Hans Bock d. Ä. Christuskind nach Solothurner Madonna.jpg
Kopie des Christuskindes nach Holbeins Solothurner Madonna, Gemälde von Hans Bock d.Ä., vor 1585/87, Öl auf Lindenholz, 35 x cm, Basel, Öffentliche Kunstsammlung, Kunstmuseum