Hans Binder (Rennfahrer)

Hans Binder
Hans Binder im Surtees TS19 beim Großen Preis von Argentinien 1977
Nation:OsterreichÖsterreich Österreich
Automobil-Weltmeisterschaft
Erster Start:Großer Preis von Österreich 1976
Letzter Start:Großer Preis von Japan 1977
Konstrukteure
1976 EnsignWolf · 1977 SurteesATS
Statistik
WM-Bilanz:keine WM-Platzierung
StartsSiegePolesSR
13
WM-Punkte:
Podestplätze:
Führungsrunden:
Vorlage:Infobox Formel-1-Fahrer/Wartung/Alte Parameter

Johann „Hans“ Binder (* 12. Juni 1948 in Zell am Ziller) ist ein österreichischer Unternehmer und ehemaliger Automobilrennfahrer. Er ist der Onkel von René Binder.

Karriere im Motorsport

Franz Binder (1924–2013), der Vater von Hans Binder, gründete 1950 in Fügen eine Holzhandelsfirma, heute Binderholz GmbH, und betrieb nebenher Rennsport. Er fuhr nationale Rallyes und konnte 1961 den österreichischen Staatsmeistertitel auf DKW erreichen.

1972, im Alter von 24 Jahren, machte Hans Binder einen Fahrerlehrgang bei der Jim-Russell-Rennfahrerschule am Österreichring bei Zeltweg, wurde Kursbester und gewann gleich sein erstes Formel-Ford-Rennen am Salzburgring. Es folgte eine komplette Saison in der Formel Ford. Er gewann die österreichische Meisterschaft in dieser Klasse und wurde Zweiter bei der Europameisterschaft. So kam 1974 der Aufstieg in die nächsthöhere Klasse – die Formel 3 − mit einem March. Er konnte am Nürburgring einen Sieg einfahren, dazu kamen starke fahrerische Leistungen und gute Platzierungen in der Europameisterschaft. Er wurde Zweiter in Hockenheim, Kassel und auf dem Jyllandsringen.

1975 folgte die Formel 2. Ein March-BMW wurde erworben, Helmut Marko wurde Teammanager. Binder fuhr unter anderem gegen Jean-Pierre Jabouille, Jacques Laffite und Vittorio Brambilla. Er wurde Zweiter beim EM-Lauf auf dem Salzburgring, schaffte den vierten Rang in Zolder und wurde Fünfter in Magny-Cours. Am Ende erreichte er den 13. Rang in der Europameisterschaft der Formel 2.

Binder blieb auch 1976 in der Formel 2, diesmal mit einem Chevron-BMW, aber wieder mit Marko als Teamchef. Er belegte den vierten Rang in Estoril und Nogaro und den fünften Rang in Enna, bevor sich für Binder – vor dem Großen Preis von Österreich 1976 – die Tür zur Formel 1 öffnete. Beim Rennen in Deutschland, zwei Wochen zuvor, war Niki Lauda am Nürburgring schwer verunglückt. Lauda fehlte somit beim Heimrennen. Gleichzeitig war der für den britischen Ensign-Rennstall fahrende Chris Amon nach vielen Rückschlägen rennmüde geworden und verzichtete auf einen Start in Zeltweg. Daher und mit einigem Sponsorgeld konnte Binder starten. Er ging bei seinem ersten Grand Prix, mit dem Ensign-N176-Ford-Cosworth, vom 19. Startplatz aus ins Rennen, fiel aber in der 47. Runde mit einem defekten Gaspedal aus. Am Ende des Jahres startete er erneut, diesmal in einem Wolf-Williams FW05 des britischen Rennstalls Walter Wolf Racing, wo er für den anfänglich vorgesehenen Masami Kuwashima einsprang, dessen Sponsoren sich kurz vor dem Rennen zurückgezogen hatten. Binder ging vom 25. Startplatz aus ins Rennen. In der 49. Runde streikte am Williams FW05-Ford-Cosworth ein Radlager, sodass Binder wiederum ausfiel.

1977 unterschrieb Hans Binder einen Werksvertrag bei Surtees. Mit dem Surtees TS19 startete er vorerst bis zum Großen Preis von Monaco sechsmal in Folge. Beste Platzierung war der neunte Rang beim Großen Preis von Spanien in Jarama. Nach einem kurzen Gastspiel beim deutschen ATS-Team, mit Starts in Zeltweg und Zandvoort mit dem Penske-PC4-Ford-Cosworth, fuhr Hans Binder die Saison für Surtees ohne zählbaren Erfolg zu Ende. Surtees und Binder hatten unterschiedliche Auffassungen über Sponsorzahlungen und zogen später sogar vor Gericht.

John Surtees, der Teambesitzer und Formel-1-Weltmeister von 1964, über Hans Binder: „Hans ist besser gewesen als seine Resultate. Er hätte die Fähigkeit gehabt, mehr aus seiner Karriere zu machen – aber das wollte er wohl nicht um jeden Preis. Er mochte die Szene, ihm gefiel die Idee, ein Formel-1-Pilot zu sein. Aber was ihm fehlte, war der kalte Ehrgeiz.“ Surtees verlängerte den Vertrag mit Hans Binder nicht.

Hans Binder fuhr kein Autorennen mehr. 1978 hatte er noch einmal die Gelegenheit, sich für ein Rennen zu qualifizieren. ATS gab ihm einen Wagen für das Heimrennen am Österreichring. Sein Wagen, der HS1, war zu langsam – Binder schaffte die Qualifikation nicht.

2014 pilotierte er für das Legenden-Rennen im Vorprogramm des Großen Preises von Österreich, der in diesem Jahr zum ersten Mal seit 2003 wieder stattfand, noch einmal den Wolf-Williams FW05, mit dem er bereits 1976 am Großen Preis von Japan teilgenommen hatte. Gemeinsam mit anderen ehemaligen Formel-1-Piloten wie Niki Lauda, Patrick Friesacher und Dieter Quester, die ebenfalls in ihren ehemaligen Wagen antraten, absolvierte Binder einige Runden um den Kurs.

Unternehmer

Zusammen mit seinen beiden Brüdern betreibt er die Firma Binderholz GmbH mit 1150 Mitarbeitern und ca. 400 Millionen Euro Jahresumsatz.

Statistik

Statistik in der Automobil-Weltmeisterschaft

Gesamtübersicht

SaisonTeamChassisMotorRennenSiegeZweiterDritterPolesschn.
Runden
PunkteWM-Pos.
1976Ensign Racing
Walter Wolf Racing
Ensign N176
Wolf-Williams FW05
Ford Cosworth DFV 3.0 V820NC
1977Durex Team Surtees
ATS Racing Team
Surtees TS19
Penske PC4
Ford Cosworth DFV 3.0 V8120NC
1978ATS Racing TeamATS HS1Ford Cosworth DFV 3.0 V810NC
Gesamt15

Einzelergebnisse

Saison1234567891011121314151617
1976Flag of Brazil (1968–1992).svgFlag of South Africa (1928–1994).svgFlag of the U.S..svgFlag of Spain (1945–1977).svgFlag of Belgium (civil).svgFlag of Monaco.svgFlag of Sweden.svgFlag of France.svgFlag of the United Kingdom.svgFlag of Germany.svgFlag of Austria.svgFlag of the Netherlands.svgFlag of Italy.svgFlag of Canada.svgFlag of the U.S..svgFlag of Japan.svg
DNFDNF
1977Flag of Argentina.svgFlag of Brazil (1968–1992).svgFlag of South Africa (1928–1994).svgFlag of the United States.svgFlag of Spain (1977–1981).svgFlag of Monaco.svgFlag of Belgium (civil).svgFlag of Sweden.svgFlag of France.svgFlag of the United Kingdom.svgFlag of Germany.svgFlag of Austria.svgFlag of the Netherlands.svgFlag of Italy.svgFlag of the United States.svgFlag of Canada.svgFlag of Japan.svg
DNFDNF11119DNF128DNQ11DNFDNF
1978Flag of Argentina.svgFlag of Brazil (1968–1992).svgFlag of South Africa (1928–1994).svgFlag of the United States.svgFlag of Monaco.svgFlag of Belgium (civil).svgFlag of Spain (1977–1981).svgFlag of Sweden.svgFlag of France.svgFlag of the United Kingdom.svgFlag of Germany.svgFlag of Austria.svgFlag of the Netherlands.svgFlag of Italy.svgFlag of the United States.svgFlag of Canada.svg
DNQ
Legende
FarbeAbkürzungBedeutung
GoldSieg
Silber2. Platz
Bronze3. Platz
GrünPlatzierung in den Punkten
BlauKlassifiziert außerhalb der Punkteränge
ViolettDNFRennen nicht beendet (did not finish)
NCnicht klassifiziert (not classified)
RotDNQnicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQin Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)
WeißDNSnicht am Start (did not start)
WDzurückgezogen (withdrawn)
HellblauPOnur am Training teilgenommen (practiced only)
TDFreitags-Testfahrer (test driver)
ohneDNPnicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJverletzt oder krank (injured)
EXausgeschlossen (excluded)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
CRennen abgesagt (cancelled)
 keine WM-Teilnahme
sonstigeP/fettPole-Position
SR/kursivSchnellste Rennrunde
*nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
()Streichresultate
unterstrichenFührender in der Gesamtwertung

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft

SaisonTeamRennwagen123456789
1975Alroy RacingMarch 75SVereinigte StaatenVereinigte Staaten DAYItalienItalien MUGFrankreichFrankreich DIJItalienItalien MONBelgienBelgien SPAItalienItalien PERDeutschlandDeutschland NÜROsterreichÖsterreich ZELVereinigte StaatenVereinigte Staaten WAT
DNF

Literatur

  • Heinz Prüller: Unsere Champions 1900–2003. Alles über Österreichs Jahrhundert-Rennfahrer. NP Buchverlag, St. Pölten 2003, ISBN 3-85326-180-9.
  • Martin Pfundner: Vom Semmering zum Grand Prix. Der Automobilsport in Österreich und seine Geschichte. Böhlau, Wien 2003, ISBN 3-205-77162-1.

Weblinks

Commons: Hans Binder – Sammlung von Bildern

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The flag of Brazil from 1968 to 1992 with 23 stars.
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The flag of Brazil from 1968 to 1992 with 23 stars.
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Flag of South Africa, used between 1928 and 1982. It is identical to the 1982 to 1994 version except that the shade of blue is darker. It is also known as the "Oranje-Blanje-Blou".
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Flag of Spain during the Spanish State. It was adopted on 11 October 1945 with Reglamento de Banderas Insignias y Distintivos (Flags, Ensigns and Coats of Arms Bill)
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1977 Argentine Grand Prix Binder.
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