Hans-Otto Wölber

Hans-Otto Wölber (am Tisch, 2.v.r.)
Signatur
Grabplatte auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Hans-Otto Wölber (* 22. Dezember 1913 in Hamburg; † 10. August 1989 ebenda) war ein evangelischer Theologe und Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Hamburgischen Staate bzw. Bischof des Sprengels Hamburg der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche.

Werdegang

Hans-Otto Wölber wurde als Sohn eines Schiffsingenieurs geboren und wuchs in der Hansestadt Hamburg auf. 1933 machte er an der Oberrealschule in Uhlenhorst das Abitur und studierte bis 1938 Theologie in Bethel, Erlangen und Berlin. Im Jahre 1940 promovierte er zum Lic. theol. in Hamburg.

Von 1940 bis 1945 war er zum Heeresdienst eingezogen und kam kurzzeitig in Kriegsgefangenschaft in Italien. In diesen Kriegsjahren wurde er 1942 in der Hauptkirche St. Jacobi zu Hamburg zum Pastor ordiniert.

Von 1945 bis 1956 war er als Jugendpastor der Hamburgischen Landeskirche tätig und wurde 1956 zum Hauptpastor an St. Nikolai in der Hansestadt berufen. In diesem Amt wurde er mit der Verlegung der Hauptkirche aus der verödenden Hamburger Innenstadt nach Harvestehude und dem Aufbau der dortigen Gemeinde St. Nikolai beauftragt. 1959 wurde er als dienstältester Hauptpastor der Senior und damit Vertreter des Landesbischofs.

Wölber motivierte Horst Kasner, Vater der späteren Bundeskanzlerin Angela Merkel, 1954 als Pfarrer von Hamburg nach Brandenburg zu ziehen.[1]

Im Jahre 1964 wurde er in das Amt des Landesbischof gewählt, zunächst noch als Landesbischof für die Hamburgische Landeskirche, ab 1977 dann als Bischof für den Sprengel Hamburg der neugebildeten Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche. Dieses Amt bekleidete Wölber bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1983.

Andere Ämter und Tätigkeiten

Familie

1941 heiratete er Elselotte Hark, mit der er drei Kinder bekam.

Trivia

In der Hamburger Altstadt wurde eine kleine Straße, der Wölberstieg, nach ihm benannt.

Werke in Auswahl

  • als Herausgeber: Die Erziehung der Geschlechter (= Studienblätter für evangelische Jugendführung. H. 10, ZDB-ID 847182-4). Agentur des Rauhen Hauses, Hamburg 1954.
  • Religion ohne Entscheidung. Volkskirche am Beispiel der jungen Generation. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1959.
  • Das Gewissen der Kirche. Abriß einer Theologie der Sorge um den Menschen. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1963 (2. Auflage. ebenda 1965).
  • 100 Jahre Trennung von Staat und Kirche in Hamburg. 1870–1970. Christians, Hamburg 1970.
  • Frömmigkeit heute. Agentur des Rauhen Hauses, Hamburg 1971.
  • Christliches in dieser Zeit. Leben aus dem Existenzwissen (= Gütersloher Taschenbücher Siebenstern 1283). Gütersloher Verlagshaus Mohn, Gütersloh 1984, ISBN 3-579-01283-5.
  • St. Nikolai. Wegzeichen Hamburgs. Christians, Hamburg 1989, ISBN 3-7672-1076-2.

Literatur

Weblinks

Commons: Hans-Otto Wölber – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Langguth, Gerd, 1946-: Angela Merkel. Originalausg., 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-24485-2.
VorgängerAmtNachfolger
Paul SchützHauptpastor an St. Nikolai zu Hamburg
1956–1983
Peter Krusche
Karl WitteLandesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Hamburgischen Staate
1964–1977
Bischof des Sprengels Hamburg der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche
1977–1983
Peter Krusche

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Grabplatte HansOtto Woelber.jpg
Grabplatte des Hamburger Bischofs
Signatur Hans-Otto Wölber.jpg
Unterschrift von Hans-Otto Wölber, Bischof von Hamburg
Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) (Kiel 35.206).jpg
Autor/Urheber: Magnussen, Friedrich (1914-1987), Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Eröffnung der ersten Arbeitssitzung im Ratssaal im Rathaus. Im Bild am Tisch Oberlandeskirchenrat von Braunschweig Rudolf Brinckmeier (1.v.l.), Landesbischof von Holstein Friedrich Hübner (2.v.l.), Bischof von Hamburg Hans-Otto Wölber (3.v.l.) und der Abt des Klosters Amelungsborn Pfarrer Christhard Mahrenholz (4.v.l.).