Hans-Hugo Hartmann

Ein Mercedes-Benz W 154, wie ihn Hartmann 1939 beim Großen Preis der Schweiz pilotierte. Foto: Hermann Lang bei einer Demonstrationsrunde 1986 auf dem Nürburgring

Hans-Hugo Hartmann (* 8. Februar 1916 in Dortmund; † Februar 1991) war ein deutscher Automobilrennfahrer.

Karriere

Hans-Hugo Hartmann war der Sohn eines Mercedes-Benz-Verkäufers. Im Jahr 1935 machte er erstmals bei Geländefahrten auf sich aufmerksam. In der Saison 1939 war er Nachwuchs- und Ersatzfahrer des Stuttgarter Unternehmens in der Grand-Prix-Europameisterschaft. Sein erstes Rennen für Mercedes war das Eifelrennen Ende Mai 1939, der zweite Start folgte im August beim Großen Preis der Schweiz in Bremgarten, den Hartmann auf W 154 als Siebter beendete.[1][2][3]

Nach dem Zweiten Weltkrieg bestritt Hartmann Sportwagenrennen. 1952 stellte er für Borgward zusammen mit Adolf Brudes auf der Rennstrecke von Linas-Montlhéry international anerkannte Rekorde in der Klasse bis 1,5 l Hubraum auf (unter anderem 100 km mit einem Schnitt von 215,5 km/h). Anfang 1953 wurde Hartmann zusammen mit Heinrich von der Mühle-Eckart auf einem Borgward Hansa 2400 14. bei der Rallye Sestriere. Mit Brudes ging er außerdem auch beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1953 und dem 1000-km-Rennen von Buenos Aires 1954 an den Start, fiel aber jeweils aus. Auch bei der Carrera Panamericana 1953 kam Hartmann auf Borgward nicht in die Wertung. Am Ende der letzten Etappe hatte er die kleine Sportwagenklasse mit mehr als eineinhalb Stunden Vorsprung angeführt, fiel aber durch einen Defekt zurück, überschritt dadurch das Zeitlimit um 7 Sekunden und wurde disqualifiziert.[4] Carl F. W. Borgward überreichte angesichts dieses Pechs seinem Fahrer als Anerkennung für seine Leistung einen Silberteller.[1]

In einem Rennen des Rahmenprogramms zum Großen Preis von Deutschland 1954 verunglückte Hartmann schwer und beendete seine Karriere als Fahrer. Danach war er Sportleiter bei Borgward. 1959 zog er nach Herdecke, leitete drei Autohäuser in Dortmund und betrieb eine Fahrschule. Im Jahr 1960 kehrte Hartmann noch einmal aktiv zum Motorsport zurück, fuhr mit Günter Isenbügel die Rallye Monte Carlo und gewann dabei auf Borgward Isabella die Klasse der Serientourenwagen.[1]

Statistik

Vorkriegs-Grand-Prix-Ergebnisse

Saison12345PunktePosition
1937
DNSDNS
1938
DNS
19392816.
DNS6.
Legende
FarbeBedeutungEM-Punkte
GoldSieg1
Silber2. Platz2
Bronze3. Platz3
GrünKlassifiziert, mehr als 75% der Renndistanz zurückgelegt4
Blaunicht punkteberechtigt, zwischen 50% und 75% der Renndistanz zurückgelegt5
Violettnicht punkteberechtigt, zwischen 25% und 50% der Renndistanz zurückgelegt6
Rotnicht punkteberechtigt, weniger als 25% der Renndistanz zurückgelegt7
FarbeAbkürzungBedeutungEM-Punkte
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)8
WeißDNSnicht gestartet (did not start)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
sonstigeP/fettPole-Position
SR/kursivSchnellste Rennrunde
DNFRennen nicht beendet (did not finish)

Le-Mans-Ergebnisse

JahrTeamFahrzeugTeamkollegePlatzierungAusfallgrund
1953Deutschland Borgward GmbHBorgward 1500 Rennsport CoupéDeutschland Adolf BrudesAusfallkein Benzin

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft

SaisonTeamRennwagen1234567
1953BorgwardBorgward 1500 Rennsport Coupé
Borgward RS
Vereinigte Staaten 48 SEBItalien MIMFrankreich LEMBelgien SPADeutschland NÜRVereinigtes Konigreich RTTMexiko CAP
DNFDNF
1954BorgwardBorgward Hansa 1500 SportcoupéArgentinien BUAVereinigte Staaten 48 SEBItalien MIMFrankreich LEMVereinigtes Konigreich RTTMexiko CAP
DNF

Weblinks

Commons: Hans-Hugo Hartmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Michael Behrndt, Jörg-Thomas Födisch, Matthias Behrndt: Deutsche Rennfahrer. Heel Verlag, Königswinter 2008, ISBN 978-3-86852-042-2, S. 68.
  2. Silberpfeile. Heel Verlag, Königswinter 1995, ISBN 3-89365-428-3, S. 165.
  3. Leif Snellman, Felix Muelas: VI GROßER PREIS DER SCHWEIZ. (Nicht mehr online verfügbar.) www.kolumbus.fi, 30. Januar 2012, archiviert vom Original am 30. Mai 2008; abgerufen am 8. Dezember 2013 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kolumbus.fi
  4. Heinrich Völker: Silberpfeile aus Bremen – Rennsportwagen der Borgward-Werke. Verlag Peter Kurze, Bremen 2004, ISBN 3-927485-43-8, S. 40.

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