Hanna Sola

Hanna Sola
VerbandBelarus Belarus
Geburtstag16. Februar 1996 (27 Jahre)
GeburtsortSchumilina
Größe171 cm
Gewicht63 kg
Karriere
TrainerAleh Ryschankou,
Reinhard Gösweiner
Debüt im Weltcup2015
Weltcupsiege1 Einzelsieg
Statusaktiv
Medaillenspiegel
WM-Medaillen0 × Goldmedaille0 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
EM-Medaillen0 × Goldmedaille0 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen1 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
 Biathlon-Weltmeisterschaften
Bronze2021 PokljukaSprint
 Biathlon-Europameisterschaften
Bronze2019 MinskMixed-Staffel
 Biathlon-Juniorenweltmeisterschaften
Gold2015 MinskJugendstaffel
Weltcupbilanz
Gesamtweltcup18. (2021/22)
Einzelweltcup54. (2021/22)
Sprintweltcup10. (2021/22)
Verfolgungsweltcup16. (2020/21)
Massenstartweltcup28. (2020/21)
 Podiumsplatzierungen1.2.3.
Sprint112
Verfolgung011
Staffel040
letzte Änderung: 16. April 2022

Hanna Sola (belarussisch Га́нна Со́ла, * 16. Februar 1996 in Schumilina) ist eine belarussische Biathletin. Sie gewann bei den Weltmeisterschaften 2021 eine Bronzemedaille im Sprint und feierte im Dezember 2021 ihren ersten Weltcupsieg.

Karriere

Sola debütierte mit 17 Jahren im IBU-Cup, der zweithöchsten Wettkampfserie im internationalen Biathlon. Zu Beginn der Saison 2014/15 erreichte sie in Beitostølen als Sprintvierte dort zum ersten Mal die Top Ten. Im folgenden Winter fand sie regelmäßig Berücksichtigung im belarussischen Weltcupteam. Bei ihrem ersten Weltcuprennen in Östersund im November 2015 belegte sie Rang 37 und holte damit ihre ersten vier Weltcuppunkte. Als Staffelläuferin wurde sie zweimal Siebte mit dem belarussischen Frauenteam. 2016 wurde sie für die Weltmeisterschaften in Oslo nominiert und platzierte sich bei ihrem einzigen Einsatz im Sprint auf dem 77. Rang. Während dieser Jahre war Sola auch im Jugend- und Juniorenbereich startberechtigt und gewann mit der Staffel um Dsinara Alimbekawa und Darja Blaschko bei der Heim-WM 2015 in Minsk-Raubitschy den Titel der Jugendweltmeisterin.

Von 2016 bis 2018 wurde Sola ausschließlich im IBU-Cup eingesetzt und erhielt erst mit der Neustrukturierung des belarussischen Teams nach den Olympischen Winterspielen 2018 – und den Rücktritten von Darja Domratschawa und Nadseja Skardsina – wieder einen Platz in der Weltcupmannschaft. Im Winter 2018/19 war ein 34. Platz ihr bestes Weltcup-Einzelresultat, während sie mit der Staffel in drei Rennen unter die ersten Zehn kam und zudem mit der Mixed-Staffel die Bronzemedaille bei den Europameisterschaften 2019 gewann. Im Januar 2020 blieb Sola beim Sprint in Ruhpolding zum ersten Mal in einem Weltcuprennen ohne Fehlschuss und erreichte mit dem vierten Platz das beste Ergebnis einer belarussischen Biathletin in diesem Winter.

Unter Anleitung des neuen belarussischen Cheftrainers Reinhard Gösweiner verbesserte Sola in den folgenden Jahren insbesondere ihre Laufzeiten deutlich: Sowohl 2020/21 als auch 2021/22 zählte sie über die gesamte Saison gesehen zu den zehn schnellsten Biathletinnen im Weltcup.[1] Als Gründe für ihre verbesserten Leistungen nannte sie in einem Interview im Frühjahr 2021 unter anderem die größere Rolle von Kraftübungen im Training und einen Gewichtsverlust von einigen Kilogramm.[2] Bei den Biathlon-Weltmeisterschaften 2021 auf der slowenischen Pokljuka gewann Sola im Sprint hinter Tiril Eckhoff und Anaïs Chevalier-Bouchet die Bronzemedaille und erreichte damit ihr bis dahin bestes Einzelergebnis auf internationaler Ebene. Ihren ersten Weltcupsieg feierte sie im Dezember 2021 beim Sprint in Hochfilzen, den sie ohne Schießfehler und mit einem Vorsprung von 46,8 Sekunden auf Justine Braisaz-Bouchet für sich entschied.[3] Insgesamt stand Sola zwischen Januar 2021 und Januar 2022 in sechs Einzelrennen und vier Staffelrennen auf dem Weltcuppodest. Bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking belegte sie als bestes Resultat einen vierten Rang in der Verfolgung. Nach dem Ausschluss der russischen und belarussischen Biathleten aus dem Weltcup als Folge des russischen Überfalls auf die Ukraine trat Sola Ende März 2022 bei den russischen Meisterschaften in Tjumen an. Dort gewann sie mit Iryna Leschtschanka, Mikita Labastau und Dsmitryj Lasouski den Wettkampf in der Mixed-Staffel.[4]

Im Winter 2022/23 legte Sola wegen der Geburt ihrer Tochter im Dezember 2022 eine Wettkampfpause ein.[5]

Persönliches

Auf der Seite athletes.by wurde im Januar 2021 ein von mehreren tausend belarussischen Sportlern unterschriebener offener Brief veröffentlicht, der vor dem Hintergrund der andauernden Proteste in dem Land Stellung für die Regierung bezog. Sola war das einzige Mitglied des belarussischen Biathlonteams, das den Brief nicht unterschrieb.[6] Das Webportal Tut.by schrieb im Frühjahr 2021, Sola habe dafür viele positive Rückmeldungen auf Instagram erhalten und sei zu einem Publikumsliebling geworden. Die Sportlerin begründete ihre Nicht-Unterzeichnung des regierungsfreundlichen Briefes im Interview mit Tut.by damit, dass sie Sport und Politik trennen wolle. Sie sehe ihre Haltung nicht als politisch.[7]

Im Sommer 2021 heiratete Hanna Sola den belarussischen Radrennfahrer Stanislau Baschkou,[8] mit dem sie 2022 eine Tochter bekam.[5]

Statistik

Weltcup

Weltcupsiege

Nr.DatumOrtDisziplin
1.10. Dez. 2021Osterreich HochfilzenSprint

Platzierungen im Biathlon-Weltcup

Die Tabelle zeigt alle Platzierungen (je nach Austragungsjahr einschließlich Olympische Spiele und Weltmeisterschaften).

  • 1.–3. Platz: Anzahl der Podiumsplatzierungen
  • Top 10: Anzahl der Platzierungen unter den ersten zehn (einschließlich Podium)
  • Punkteränge: Anzahl der Platzierungen innerhalb der Punkteränge (einschließlich Podium und Top 10)
  • Starts: Anzahl gelaufener Rennen in der jeweiligen Disziplin
  • Staffel: inklusive Mixedstaffeln
PlatzierungEinzelSprintVerfolgungMassenstartStaffelGesamt
1. Platz11
2. Platz1146
3. Platz213
Top 107311829
Punkteränge3171353371
Starts9351653398
Stand: Saisonende 2021/22

Olympische Winterspiele

EinzelwettbewerbeStaffelwettbewerbe
EinzelSprintVerfolgungMassenstartDamenstaffelMixed-Staffel
Olympische Winterspiele 2022 Olympische Winterspiele | China Volksrepublik Peking54.26.4.10.13.6.

Weltmeisterschaften

EinzelwettbewerbeStaffelwettbewerbe
EinzelSprintVerfolgungMassenstartDamenstaffelMixedstaffelS.-M.-Staffel
Biathlon-Weltmeisterschaften 2016
Norwegen Oslo
77.
Biathlon-Weltmeisterschaften 2019
Schweden Östersund
13.16.
Biathlon-Weltmeisterschaften 2020
Italien Antholz
50.84.13.15.
Biathlon-Weltmeisterschaften 2021
Slowenien Pokljuka
70.Bronze 3.26.30.4.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 2020–21 Season statistics und 2021–22 Season statistics auf realbiathlon.com. Abgerufen am 16. April 2022.
  2. Wiktorija Kowaltschuk: Биатлонистка Сола честно рассказала о позиции, народной любви и собственном гнездышке в Новой Боровой (Memento vom 13. April 2021 im Internet Archive) auf sport.tut.by.
  3. Hanna Sola sprintet zu erstem Sieg auf biathlonworld.com. 10. Dezember 2021. Abgerufen am 16. April 2022.
  4. Белорусские биатлонисты выиграли смешанную эстафету в Тюмени, вторая команда ХМАО - чемпионы России auf news.sportbox.ru. 31. März 2022. Abgerufen am 16. April 2022.
  5. a b Michail Kusnezow: Анна Сола рассказала о возобновлении карьеры auf sport-express.ru. 27. Januar 2023. Abgerufen am 9. April 2023.
  6. Биатлон. Биатлонисты и биатлонистки сборной Беларуси подписали провластное письмо. Все, кроме Анны Солы auf pressball.by. 16. Januar 2021. Abgerufen am 16. April 2022. Originaltext des Briefes: Открытое обращение спортивной общественности Беларуси. (Memento vom 21. April 2021 im Internet Archive)
  7. Wiktorija Kowaltschuk: Биатлонистка Сола честно рассказала о позиции, народной любви и собственном гнездышке в Новой Боровой (Memento vom 13. April 2021 im Internet Archive) auf sport.tut.by. [Englische Teilübersetzung: "Anka, Well Done, Many People Say Hello to You" auf charter97.org.].
  8. Біятланістка Ганна Сола ўзяла шлюб з велагоншчыкам Станіславам Бажковым auf euroradio.fm. 21. Juli 2021. Abgerufen am 16. April 2022.

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