Handlungstheorie (Soziologie)

Die Handlungstheorie ist eine mikrosoziologische Theorie, mit deren Hilfe sich unterschiedliche Handlungen untersuchen und erklären lassen sollen. „Handlungen“ in diesem Sinne sind motiviert, im Gegensatz zum rein reaktiven „Verhalten“.

Näheres

Das soziale Handeln (Tun oder auch Unterlassen) wird soziologisch als Äußerung vergesellschafteter Menschen betrachtet, das heißt durch die Elemente der sozialen Ordnung (wie Institutionen, Traditionen, Organisationen) determiniert, mit denen und in denen der Mensch zu leben hat und in denen und durch die der Mensch zum Menschen im Sinne eines sozialen Wesens geworden ist.

Mit dem Begriff der „Handlungstheorie“ werden dabei (oft zusammenfassend) unterschiedliche soziologische, psychologische, wissenschaftstheoretisch begründete und didaktische Ansätze bezeichnet:

Häufig wird die Systemtheorie als Gegensatz zur Handlungstheorie genannt.

Entwicklung

Siehe auch

Literatur

  • Siegwart Lindenberg: Homo socio-oeconomicus: the emergence of a general model of man in the social sciences. In: Journal of Institutional and Theoretical Economics, 146, 1990, S. 727–748.
  • Hermann Korte: Soziologie. Konstanz 2004, ISBN 3-82522518-6, S. 96–98.
  • Karl-Heinz Hillmann: Wörterbuch der Soziologie (= Kröners Taschenausgabe. Band 410). 4., überarbeitete und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 1994, ISBN 3-520-41004-4, S. 319–321.
  • Geert Keil: Handeln und Verursachen. Frankfurt 2000, ISBN 978-3-46503072-0
  • Niklas Luhmann (1981): Handlungstheorie und Systemtheorie. In: Soziologische Aufklärung 3 (S. 50–66). VS Verlag für Sozialwissenschaften.
  • Bernhard Miebach: Soziologische Handlungstheorie. Eine Einführung. Opladen (1991).
  • Jürgen Habermas: Theorie des kommunikativen Handelns (Bd. 1: Handlungsrationalität und gesellschaftliche Rationalisierung; Bd. 2: Zur Kritik der funktionalistischen Vernunft). Frankfurt a. M. 1981, ISBN 3-518-28775-3.