Handball-Weltmeisterschaft der Männer 2019/Qualifikation

Die Qualifikation zur Handball-Weltmeisterschaft der Männer 2019 wurde 2017 und 2018 ausgetragen. Dabei waren 21 Endrundenplätze zu vergeben. Automatisch qualifiziert waren Frankreich als Weltmeister 2017 sowie Dänemark und Deutschland als Gastgeber.

Die insgesamt 24 Plätze für die Endrunde wurden wie folgt vergeben:[1]

  • Afrika: 3 qualifizierte Teilnehmer,
  • Amerika: 3 qualifizierte Teilnehmer,
  • Asien: 4 qualifizierte Teilnehmer,
  • Europa: Weltmeister Frankreich, Gastgeber Dänemark und Deutschland sowie 10 qualifizierte Teilnehmer,
  • Ozeanien: 1 qualifizierter Teilnehmer.

Afrika

Afrika stellte drei Teilnehmer, die bei der Afrikameisterschaft 2018 ermittelt wurden. Die Meisterschaft fand vom 17. bis 27. Januar 2018 in der gabunischen Hauptstadt Libreville in Turnierform statt.

Qualifiziert für die WM 2019 waren:

  • Tunesien Tunesien (Afrikameister 2018)
  • Agypten Ägypten (Zweiter der Afrikameisterschaft 2018)
  • Angola Angola (Dritter der Afrikameisterschaft 2018)

Amerika

Amerika stellte drei Teilnehmer, die bei der Panamerikameisterschaft 2018 ermittelt wurden. Die Meisterschaft fand vom 16. bis 24. Juni 2018 im grönländischen Nuuk in Turnierform statt, bei der die kubanische Mannschaft aufgrund fehlender Visa nicht teilnahm.[2]

Qualifiziert für die WM 2019 waren:

  • Argentinien Argentinien (Panamerikameister 2018)
  • Brasilien Brasilien (Zweiter der Panamerikameisterschaft 2018)
  • Chile Chile (Dritter der Panamerikameisterschaft 2018)

Asien / Ozeanien

Asien stellte vier Teilnehmer, die bei der Asienmeisterschaft 2018 ermittelt wurden. Das Turnier fand vom 18. bis 28. Januar 2018 im südkoreanischen Suwon statt.

Qualifiziert für die WM 2019 waren:

  • Katar Katar (Asienmeister 2018)
  • Bahrain Bahrain (Zweiter der Asienmeisterschaft 2018)
  • Korea Sud Südkorea (Dritter der Asienmeisterschaft 2018)
  • Saudi-Arabien Saudi-Arabien (Vierter der Asienmeisterschaft 2018)

Den dem ozeanischen Verband (OCHF) zustehende Endrunden-Platz vergab das IHF Council im Mai 2018 per Wildcard an Japan, da kein Vertreter Ozeaniens bei der Asienmeisterschaft 2018 einen der ersten fünf Plätze erreichte.[3] Der Gastgeber der Olympischen Sommerspiele 2020 hatte die direkte Qualifikation als Sechster der Asienmeisterschaft 2018 verpasst.[4]

Europa

Europa stellte insgesamt 13 Teilnehmer bei der Weltmeisterschaft. Automatisch qualifiziert waren Frankreich als Weltmeister 2017 sowie Dänemark und Deutschland als Gastgeber. Zudem qualifizierte sich Spanien als Europameister 2018 direkt für die WM. Die restlichen neun Teilnehmer wurden in einer Qualifikation ermittelt, die sich aus einer Gruppenphase und anschließenden Play-off-Spielen zusammensetzte.[5] Teilnehmer des Play-off waren die nicht automatisch qualifizierten Teilnehmer der Europameisterschaft, sowie die 6 Gruppensieger.

Qualifikationsgruppen

Die Auslosung der sechs Gruppen der ersten Qualifikationsphase wurde am 18. Juli 2017 in den Räumen der EHF in Wien vorgenommen,[6] wobei Russland und Polen gesetzt wurden. Die Gruppenspiele wurden zwischen dem 25. Oktober 2017 und 14. Januar 2018 ausgetragen. Die sechs Gruppensieger qualifizierten sich für die Play-off-Spiele im Juni 2018.

Gruppe 1

In Gruppe 1 spielten Russland, Finnland, die Slowakei und Luxemburg.

Pl.LandSp.SUNToreDiff.Punkte
1.Russland Russland66000190:1320+5812
2.Slowakei Slowakei63030162:1490+136
3.Finnland Finnland61140139:1700−313
4.Luxemburg Luxemburg61140131:1710−403

Russland qualifizierte sich für die Play-off-Spiele.

Gruppe 2

Gruppe 2 mit Litauen, Lettland, Israel und Georgien wurde vom 12. bis 14. Januar 2018 in Turnierform in Litauen[7] ausgespielt.

Pl.LandSp.SUNToreDiff.Punkte
1.Litauen Litauen33000089:6700+226
2.Lettland Lettland32010080:7800 +24
3.Georgien Georgien30120064:7100 −71
4.Israel Israel30120071:8800−171

Litauen qualifizierte sich für die Play-off-Spiele.

Gruppe 3

Gruppe 3 mit Rumänien, der Ukraine, Italien und den Färöer-Inseln wurde vom 11. bis 13. Januar 2018 in Turnierform in Bozen[8] ausgespielt.

Pl.LandSp.SUNToreDiff.Punkte
1.Rumänien Rumänien32100088:7000+185
2.Italien Italien32010082:8000 +24
3.Ukraine Ukraine31110084:7700 +73
4.Faroer Färöer30030060:8700−270

Im letzten Gruppenspiel konnte Rumänien in einer spannenden Schlussphase noch zum 26:26-Unentschieden gegen die Ukraine ausgleichen[8] und sich so für die Play-off-Spiele qualifizieren.

Gruppe 4

Gruppe 4 mit Portugal, Polen, Zypern und dem Kosovo wurde vom 12. bis 14. Januar 2018 in Turnierform im portugiesischen Póvoa de Varzim[7] ausgespielt.

Pl.LandSp.SUNToreDiff.Punkte
1.Portugal Portugal32100110:6500+455
2.Polen Polen32100103:5900+445
3.Zypern Republik Zypern31020053:1150−622
4.Kosovo Kosovo30030063:9000−270

Im abschließenden Gruppenspiel trennten sich nach spannendem Verlauf Portugal und Polen 27:27-Unentschieden.[9] Aufgrund der besseren Tordifferenz in allen Gruppenspielen wurde Portugal dadurch Gruppensieger und qualifizierte sich für die Play-off-Spiele.

Gruppe 5

In Gruppe 5 spielten die Niederlande, Belgien, Griechenland und die Türkei.

Pl.LandSp.SUNToreDiff.Punkte
1.Niederlande Niederlande65010169:1470+2210
2.Belgien Belgien63120168:1590 +97
3.Turkei Türkei63120146:1490 −37
4.Griechenland Griechenland60060137:1650−280

Die Niederlande qualifizierte sich für die Play-off-Spiele.

Gruppe 6

In Gruppe 6 waren mit Bosnien und Herzegowina, der Schweiz sowie Estland lediglich drei Teams am Start.

Pl.LandSp.SUNToreDiff.Punkte
1.Schweiz Schweiz43010096:6700+296
2.Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina42020080:8400 −44
3.Estland Estland41030096:1210−252

Im Anschluss an das Spiel Bosnien und Herzegowina gegen die Schweiz am 13. Januar 2018 legte der Schweizerische Handball-Verband (SHV) gegen die Wertung des Spiels (21:15 für Bosnien und Herzegowina) Protest bei der EHF ein. Bosnien und Herzegowina setzte mit Tomislav Nuić einen Spieler ein, der nicht auf dem offiziellen Spielberichtsbogen aufgeführt war. Die Schiedsrichter hatten daraufhin Nuić in der 44. Spielminute mit einer Roten Karte disqualifiziert.[10] Die Rechtsinstanzen der EHF bestätigten den Protest und werteten die Partie mit einem Forfait-Sieg (mit 10:0 Toren) für die Schweiz.[11][12] Damit qualifizierte sich die Schweiz als Gruppensieger für die Play-off-Spiele.

Play-off-Spiele

Die Spieler der österreichischen Handball-Nationalmannschaft beim Jubeln nach dem Sieg im Play-off-Rückspiel gegen Belarus

Die Auslosung der Play-off-Spiele fand während der Europameisterschaft 2018 am 27. Januar 2018 in der Arena Zagreb statt.[13] Die Play-off-Spiele wurden vom 8. bis 10. Juni (Hinspiele) und vom 12. bis 14. Juni 2018 (Rückspiele) ausgetragen. Die Sieger sind für die Weltmeisterschaft 2019 qualifiziert.[14]

GesamtHinspielRückspiel
Serbien Serbien53:46Portugal Portugal28:2125:25
Litauen Litauen58:61Island Island27:2731:34
Tschechien Tschechien48:55RusslandRussland Russland27:2621:29
Slowenien Slowenien50:51Ungarn Ungarn24:2926:22
Belarus Belarus54:59OsterreichÖsterreich Österreich28:2826:31
Mazedonien Nordmazedonien57:50Rumänien Rumänien32:2425:26
Niederlande NiederlandeNiederlande55:60SchwedenSchweden Schweden25:2420:26
Norwegen Norwegen62:59Schweiz Schweiz32:2630:33
Kroatien Kroatien63:51Montenegro Montenegro32:1931:32

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Registration starts for Men’s World Championship 2019 Qualification. In: eurohandball.com. European Handball Federation (EHF), 24. März 2017, abgerufen am 22. Januar 2018 (englisch).
  2. Información de la Federación Cubana de Balonmano. In: JIT.cu. 20. Juni 2018, abgerufen am 17. Dezember 2018 (spanisch).
  3. 2019 Men’s World Championship wild card awarded to Japan. International Handball Federation(IHF), 9. Mai 2018, abgerufen am 4. August 2018 (englisch).
  4. Japan get wild-card for Men’s IHF World Championship 2019. In: Handball-Planet.com. 15. Mai 2018, abgerufen am 4. August 2018 (englisch).
  5. Big names enter road to Men’s World Championship 2019. In: eurohandball.com. European Handball Federation (EHF), 24. Oktober 2017, abgerufen am 22. Januar 2018 (englisch).
  6. World Championship 2019 Qualification draw took place in Vienna. In: eurohandball.com. European Handball Federation (EHF), 18. Juli 2017, abgerufen am 22. Januar 2018 (englisch).
  7. a b Tomas Cuncik: Netherlands, Lithuania and Portugal make the play-offs. In: eurohandball.com. European Handball Federation (EHF), 14. Januar 2018, abgerufen am 23. Januar 2018 (englisch).
  8. a b Tomas Cuncik: Romania join Russia into play-offs. In: eurohandball.com. European Handball Federation (EHF), 14. Januar 2018, abgerufen am 23. Januar 2018 (englisch).
  9. Portugal vs. Poland – Match details. In: eurohandball.com. European Handball Federation (EHF), 14. Januar 2018, abgerufen am 23. Januar 2018 (englisch).
  10. Schweizer legen nach Niederlage in Bosnien Protest ein. In: sport.ch. 15. Januar 2018, abgerufen am 29. Januar 2018.
  11. EHF bestätigt den Schweizer Protest – Forfait-Sieg gegen Bosnien-Herzegowina. In: handball-world.news. 16. Februar 2018, abgerufen am 16. April 2018.
  12. Court of Appeal rejects Bosnia and Herzegovina claim. European Handball Federation (EHF), 15. März 2018, abgerufen am 16. April 2018 (englisch).
  13. A Balkan derby for the EHF EURO hosts on their way to the World Championship. European Handball Federation (EHF), 27. Januar 2018, abgerufen am 28. Januar 2018 (englisch).
  14. Qualification Europe – Pahase2 Play Off. In: eurohandball.com. European Handball Federation (EHF), 10. Juni 2018, abgerufen am 11. Juni 2018 (englisch).

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