Handball-Gauliga Berlin-Brandenburg

Die Handball-Gauliga Berlin-Brandenburg (ab 1939: Handball Bereichsklasse Berlin-Brandenburg) war eine der obersten deutschen Feldhandball-Ligen in der Zeit des Nationalsozialismus. Sie bestand von 1933 bis 1945.

Geschichte

Vorgänger der Handball-Gauliga Berlin-Brandenburg war die Brandenburgische Feldhandball-Meisterschaft, welche vom Verband Brandenburgischer Athletik-Vereine (VBAV) ausgetragen wurde und dessen Sieger sich für die von der Deutsche Sportbehörde für Leichtathletik organisierte Deutsche Feldhandballmeisterschaft qualifizierte. Im Zuge der Gleichschaltung wurde der VBAV und die anderen regionalen Feldhandball-Verbände in Deutschland wenige Monate nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahre 1933 aufgelöst. An deren Stelle traten anfangs 16 Handball-Gauligen, deren Sieger sich für die nun vom Nationalsozialistischen Reichsbund für Leibesübungen organisierte Deutsche Feldhandballmeisterschaft qualifizierten.

Die Berlin-brandenburgische Feldhandball-Gauliga startete mit zehn teilnehmenden Vereinen. Zur Spielzeit 1939/40 wurde das Teilnehmerfeld auf 16 Mannschaften erweitert und der Spielbetrieb in zwei Gruppen ausgetragen. Insgesamt sechs Vereine konnten sich mindestens einmal den Gaumeistertitel sichern, wobei der Polizei SV Berlin regelmäßig zu Meisterschaftsehren kam. Bei der Deutschen Feldhandballmeisterschaft schieden die Berliner Vertreter bis 1939, mit Ausnahme 1934, regelmäßig bereits in der ersten Runde aus. Erst mit Beginn des Zweiten Weltkrieges stieg die Spielstärke der Vereine an, so dass ab 1941 der Berlin-Brandenburgische Gaumeister immer mindestens das Halbfinale der Deutschen Feldhandball-Meisterschaft erreichten. Die letzte ausgetragenen Feldhandballmeisterschaft bis 1945 gewann mit dem Polizei SV Berlin dann sogar der Vertreter der Gauliga Berlin-Brandenburg.

Obwohl sich das Verbandsgebiet auf Berlin und Brandenburg erstreckte, wurde die Gauliga ähnlich wie die analog ausgetragene Fußball-Gauliga Berlin-Brandenburg von Berliner Vereinen dominiert. Einzig Vertreter aus der Niederlausitz (Cottbus, Forst (Lausitz)) gelang es, sich regelmäßig neben den Berliner Vereinen in der obersten Liga zu halten.

Meister der Handball-Gauliga Berlin-Brandenburg 1934–1944

SaisonMeister Gauliga
Berlin-Brb.
Abschneiden
deutsche Meisterschaft
Deutscher Meister
1933/34Askanischer TV 1860 BerlinHalbfinalePolizei SV Darmstadt
1934/35Polizei SV BerlinGruppenzweiter Gruppe 1Polizei SV Magdeburg
1935/36Berliner SV 1892Gruppenzweiter Gruppe 1MSV Hindenburg Minden
1936/37SV DBV BerlinGruppenzweiter Gruppe 1MTSA Leipzig
1937/38Polizei SV BerlinGruppenzweiter Gruppe 2MTSA Leipzig
1938/39SV Elektra BerlinGruppenzweiter Gruppe 1MTSA Leipzig
1939/40Askanischer TV 1860 BerlinZwischenrundeLintforter SpV
1940/41SV Elektra BerlinHalbfinaleSV Polizei Hamburg
1941/42SG OrPo BerlinHalbfinaleSG OrPo Magdeburg
1942/43Berliner HLCHalbfinaleSG OrPo Hamburg
1943/44SG OrPo BerlinGewinnerSG OrPo Berlin

Rekordmeister

Rekordmeister der Gauliga Schlesien ist der Polizei SV Berlin, der die Meisterschaft vier Mal gewinnen konnte.

VereinTitelJahr
PSV Berlin.svgPolizei SV Berlin/ SG OrPo Berlin41935, 1938, 1942, 1944
Coats of arms of None.svgAskanischer TV Berlin21934, 1940
Berlinelektra.pngSV Elektra Berlin21939, 1941
Berliner Sportverein 1892.pngBerliner SV 189211936
Coats of arms of None.svgSV DBV Berlin11937
Coats of arms of None.svgBerliner HLC11943

Tabellen

1933/34

Die überlieferte Tabelle ist unvollständig, es fehlen 20 Spiele.

Pl.VereinSp.Punkte
1.Askanischer TV 1860 Berlin1324–20
2.Berliner SV 18921528–20
3.Polizei SV Berlin1520–10
4.1. Spandauer Polizei HC1517–13
5.TV 1861 Cottbus1312–14
6.Polizei SV Cottbus1510–20
7.TSV Schöneberg1509–21
8.Turngemeinde in Berlin1508–22
9.ATV Küstrin1206–18
10.Berliner SC 18951206–18
Legende
Qualifikation Deutsche Feldhandball-Meisterschaft 1933/34
Absteiger

1934/35

Die überlieferte Tabelle ist unvollständig, es fehlen 31 Spiele.

Pl.VereinSp.Punkte
1.Polizei SV Berlin812–40
2.Askanischer TV 1860 Berlin (M)1321–50
3.SV DBV Berlin (N)1320–60
4.Berliner SV 18921316–10
5.SV BEWAG Berlin (N)1315–11
6.Berliner SC 18951412–16
7.TV 1861 Cottbus1410–18
8.1. Spandauer Polizei HC506–40
9.TV 1860 Frankfurt (Oder) (N)1404–24
10.Polizei SV Cottbus1102–20
Legende
Qualifikation Deutsche Feldhandball-Meisterschaft 1934/35
Absteiger
(M)Titelverteidiger
(N)Aufsteiger

1935/36

Pl.VereinSp.TorePunkte
1.Berliner SV 189216149:77030–20
2.Askanischer TV 1860 Berlin16124:79022–10
3.SV DBV Berlin16134:10019–13
4.Berliner SC 189516103:10319–13
5.SV BEWAG Berlin16103:11315–17
6.SC Charlottenburg (N)16103:12814–18
7.Polizei SV Berlin (M)16110:13213–19
8.TSV Dorner Reinickendorf (N)16107:14208–24
9.TV 1861 Cottbus16079:13804–28
Legende
Qualifikation Deutsche Feldhandball-Meisterschaft 1935/36
Absteiger
(M)Titelverteidiger
(N)Aufsteiger

1936/37

Die überlieferte Tabelle ist unvollständig, es fehlen zwei Spiele.

Pl.VereinSp.TorePunkte
1.SV DBV Berlin17157:95030–40
2.SV BEWAG Berlin17139:80026–80
3.Askanischer TV 1860 Berlin18129:94025–11
4.TV 1861 Forst (N)18137:12123–13
5.Berliner SV 1892 (M)18112:97018–18
6.Berliner SC 189517120:11914–20
7.SC Charlottenburg17111:13814–20
8.TSV Dorner Reinickendorf18126:14614–22
9.Polizei SV Berlin18150:18812–24
10.Turngemeinde in Berlin (N)18075:17800–36
Legende
Qualifikation Deutsche Feldhandball-Meisterschaft 1936/37
Absteiger
(M)Titelverteidiger
(N)Aufsteiger

1937/38

Eine Abschlusstabelle ist nicht überliefert, folgende Mannschaften nahmen teil:

1938/39

Pl.VereinSp.TorePunkte
1.SV Elektra Berlina16132:86025–70
2.Polizei SV Berlin (M)16140:81024–80
3.SC Charlottenburg16134:10021–11
4.TV 1861 Forstb16106:92020–12
5.MTV Wünsdorf (N)16139:13317–15
6.Askanischer TV 1860 Berlin16097:94016–16
7.Berliner SV 189216107:13111–21
8.BSG Osram Berlin16058:12205–27
9.TV 1860 Frankfurt (Oder) (N)16071:14505–27
10.Leibstandarte SS Berlinzurückgezogen
a Umbenennung von SV BEWAG Berlin.
b Zog sich nach der Spielzeit aus der Gauliga zurück.
Legende
Qualifikation Deutsche Feldhandball-Meisterschaft 1938/39
Absteiger
(M)Titelverteidiger
(N)Aufsteiger

1939/40

Die Gaumeisterschaft wurde in dieser Spielzeit in drei Staffeln ausgetragen, die Sieger dieser Staffeln traten in einer Finalrunde aufeinander. Aktuell sind nur die Ergebnisse der beiden Berliner Staffeln überliefert.

Staffel I
Pl.VereinSp.TorePunkte
1.SV Elektra Berlin (M)777:1913–10
2.Berliner SV 1892781:4511–30
3.BSG Siemens Berlin (N)757:4710–40
4.Berliner HLC (N)767:4410–40
5.SC Süd Berlin (N)742:4904–10
6.Turngemeinde in Berlin (N)734:4304–10
7.Naturfreunde Baumewerder (N)730:8304–10
8.Neuköllner TV Friesen 1887 (N)726:8400–14
Staffel II
Pl.VereinSp.TorePunkte
1.Askanischer TV 1860 Berlin644:1911–10
2.SC Charlottenburg749:3210–40
3.Berliner TSV 1850 (N)630:3309–30
4.Berliner Turnerschaft (N)758:4109–50
5.BSG Osram Berlin739:3806–80
6.TSG Terest Steglitz (N)754:6904–10
7.VfL Weißensee (N)743:6904–10
8.FSV Hansa 07 Berlin (N)729:4501–13
Legende
Qualifikation Finalrunde
Absteiger
(M)Titelverteidiger
(N)Aufsteiger

Finalrunde

Ergebnis
TV 1860 Frankfurt3:9Askanischer TV 1860 Berlin
SV Elektra Berlin2:4TV 1860 Frankfurt
Askanischer TV 1860 Berlin9:3SV Elektra Berlin

1940/41–1943/44

Abschlusstabellen der einzelnen Gauligaspielzeiten sind derzeit nicht überliefert.

Frauen

Ähnlich wie bei den Männern erfolgte auch im Frauen-Feldhandball die Organisation des Spielbetriebs ab 1933 in den Gauligen. Abschlusstabellen aus den einzelnen Spielzeiten sind nicht überliefert.

Frauen-Meister der Handball-Gauliga Berlin-Brandenburg 1934–1943

SaisonMeister Gauliga
Berlin-Brb. (Frauen)
Abschneiden
deutsche Meisterschaft
Deutscher Meister (Frauen)
1933/34SC CharlottenburgZwischenrundeEimsbütteler TV
1934/35SC CharlottenburgHalbfinaleEimsbütteler TV
1935/36SC CharlottenburgSiegerSC Charlottenburg
1936/37Turngemeinde in BerlinFinaleEimsbütteler TV
1937/38Turngemeinde in BerlinSiegerTurngemeinde in Berlin
1938/39Turngemeinde in BerlinZwischenrundeVfR Mannheim
1939/40n.b.keine deutsche Meisterschaft
1940/41Turngemeinde in BerlinFinaleVfR Mannheim
1941/42Karlshorster TV BerlinZwischenrundeStahl-Union 04 Düsseldorf
1942/43Turngemeinde in BerlinFinaleEintracht Frankfurt

Rekordmeister Frauen

Rekordmeister der Gauliga Pommern bei den Frauen ist die Turngemeinde in Berlin, die die Meisterschaft fünf Mal gewinnen konnte.

VereinTitelJahr
Logo Turngemeinde Berlin.pngTurngemeinde in Berlin51937, 1938, 1939, 1941, 1943
SC Charlottenburg logo old.svgSC Charlottenburg31934, 1935, 1936
Coats of arms of None.svgKarlshorster TV Berlin11942

Quellen

Auf dieser Seite verwendete Medien

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Vereinswappen der Turngemeinde in Berlin 1848 e.V.
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Logo der Fußball-Gauliga, ab 1939 Sportbereichsklasse.
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Aktuelles Wappen des Berliner SV 92

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