Handball-DDR-Oberliga (Männer) 1962/63

Mit der Handball-DDR-Oberliga der Männer in der Saison 1962/63 wurden die DDR-Meister im Hallen- und Feldhandball ermittelt. Es siegten in der Halle die Betriebssportgemeinschaft Lok Magdeburg Südost und auf dem Feld der Armeesportklub Vorwärts Berlin.

Hallenhandball

Punktspiele

Die Hallenhandballmeisterschaft wurde zunächst mit 19 Mannschaften in der Handballoberliga mit zwei regionalen Staffeln ausgetragen. Statt der vorgesehenen vier Aufsteiger aus der DDR-Liga gab es 1962/63 nur drei Neulinge, sodass in der Staffel II nur neun Teams gegeneinander antraten. Die beiden Staffelsieger, Lok Magdeburg SO und SC DHfK Leipzig, die nach einer Doppelrunde feststanden, ermittelten in einem Endspiel den Hallenhandballmeister. Während aus der Staffel I mit BSG Lok Wünsdorf und BSG Traktor Neubrandenburg zwei Mannschaften absteigen mussten, gab es in der Staffel II mit Motor Gohlis Nord Leipzig nur einen Absteiger.

Abschlusstabellen

Staffel I
Pl.MannschaftSpSUNTorePunkte
1BSG Lok Magdeburg SO181512327:23431:05
2SC Empor Rostock181143260:19126:10
3SC Aufbau Magdeburg181215294:25125:11
4SG Dynamo Halle181125317:26124:12
5ASK Vorwärts Berlin18936290:25221:15
6BSG ZAB Dessau18828306:30318:18
7SC Dynamo Berlin18738321:24517:13
8BSG Lok Frankfurt/O.184113248:36609:27
9BSG Lok Wünsdorf (N)183114255:37907:29
10BSG Traktor Neubrandenburg (N)18117192:32802:34
Staffel II
Pl.MannschaftSpSUNTorePunkte
1SC DHfK Leipzig16151366:19030:02
2BSG Wismut Aue16133313:26726:06
3SC Lok Leipzig15114342:19722:08
4BSG Lok Dresden (N)16835293:24019:13
5BSG Motor Eisenach16439293:24311:21
6BSG Lok Erfurt165110256:31711:21
7SG Dynamo Leipzig15339217:26509:21
8BSG Aufbau Schwarza (N)16412276:37908:24
9Motor Gohlis Nord Leipzig16313200:30406:26

Ein Spiel zwischen den Leipziger Mannschaften SC Lok und SG Dynamo wurde nicht ausgetragen.

Endspiel Halle

(3. März 1963)

BSG Lok Magdeburg Südost – SC DHfK Leipzig 11:10

(c) Bundesarchiv, Bild 183-36920-0001 / CC-BY-SA 3.0
Endspielhalle „Werner Seelenbinder“ in Ost-Berlin

Vor den 4000 Zuschauern in der Ost-Berliner Werner-Seelenbinder-Halle entwickelte sich ein äußerst spannendes Endspiel, das bis zum Schlusspfiff auf des Messers Schneide stand. Trotz der Dramatik lieferten die Aktiven beider Mannschaften bei hohem Tempo auch technische Sololeistungen, die die Zuschauer begeisterten. Der dabei zu Tage tretende körperliche Einsatz wurde vom guten Berliner Schiedsrichter Kutsche mit konsequentem Eingreifen durch acht Herausstellungen in faire Bahnen gelenkt. Die herausragenden Spieler waren auf Magdeburger Seite Kurt Schwenk als gefährlicher Außenstürmer und Gerhard Stapf mit seinen gefährlichen Weitwürfen. Die Leipziger mussten zwar auf ihren verletzten Regisseur Paul Tiedemann verzichten, hatten aber mit Fährmann und Langhoff zwei kluge Spielgestalter. Über eine Viertelstunde lagen die Vorteile bei der BSG Lok, deren Stürmer ihre Chancen besser nutzten und einen 5:3-Vorsprung herausschossen. Erst als die DHfK-Spieler das Tempo anzogen, gelang ihnen in der 20. Minute der 5:5-Ausgleich. Doch obwohl sich Leipzigs Torwart Franke mit zunehmender Spieldauer steigerte, konnte er nicht verhindern, dass die Magdeburger erneut auf zwei Toren davon zogen. Danach hatte der SC DHfK seine spielerisch beste Phase und kam bis zum Halbzeitpfiff wieder auf 6:7 heran. Fast hatte es den Anschein, als hätten die Leipziger das Spiel noch wenden können, in der 45. Minute lagen sie plötzlich mit 10:9 in Front. Die Lok-Spieler ließen sich jedoch nicht beirren. In der 48. Minute gelang Nist mit einem Abstaubertor der erneute Ausgleich und mit einem verwandelten Strafwurf in der 55. Minute stellte Lok Südost den Endstand zu seinen Gunsten sicher.

Lok Südost: Dieter Deicke – Bahra (2) Gerhard Stapf (3), Fürstenau (3), Erwin Nist (1), Klaus Miesner, Kurt Schwenk (2); Gerhard Schwenk, Ponicki, Gerstenbruch

SC DHfK: Klaus Franke – Klaus Langhoff (4), Lothar Fährmann (1), Siegfried Warm, Otto Hölke (1), Faasch, Erwin Kaldarasch (2); Peter Randt (2), Schmitt, Neiling

Schiedsrichter: Willi Kutsche (Ost-Berlin), Zuschauer: 4000 in der Werner-Seelenbinder-Halle (Ost-Berlin)

Feldhandballmeisterschaft 1963

Punktspiele

Die Spiele der Feldhandballoberliga fanden wegen der Teilnahme der Nationalmannschaft an der Feldhandball-Weltmeisterschaft nur in einer einfachen Runde in den Monaten September und Oktober 1963 statt. In zwei regionalen Staffeln beteiligten sich 20 Mannschaften. Nach neun Spieltagen standen die die beiden Staffelsieger SC Dynamo Berlin und ASK Vorwärts Berlin fest, die in einem Endspiel den Feldhandballmeister ermittelten.

Abschlusstabellen

Staffel I
Pl.MannschaftSpSUNTorePunkte
1SC Dynamo Berlin981148:09116:02
2SC Lok Leipzig972150:10114:04
3SC Empor Rostock963103:09712:06
4SG Dynamo Leipzig954116:12910:08
5SG Dynamo Halle945121:13108:10
6BSG ZAB Dessau945117:13808:10
7BSG Lok Magdeburg SO936119:11306:12
8BSG Motor Staßfurt936115:12406:12
9BSG BGW Berlin (N)936097:11106:12
10BSG Motor Rostock (N)927082:1330 4:14
Staffel II
Pl.MannschaftSpSUNTorePunkte
1ASK Vorwärts Berlin99160:09118:00
2SC DHfK Leipzig9711149:10115:03
3BSG Stahl Krauschwitz963112:11012:06
4BSG Wismut Aue9513125:12311:07
5SC Aufbau Magdeburg9414116:09509:09
6BSG Motor Eisenach945100:10608:10
7BSG Lok Schleife936092:12006:12
8BSG Lok Dresden (N)927104:12804:14
9BSG Aufbau Schwarza (N)927096:13404:14
10Motor Gohlis Nord Leipzig9117076:12203:15

Endspiel Feld

ASK Vorwärts Berlin – SC Dynamo Berlin 28:23 (18:13, 13:13, 8:10) n.2.Verl.

(c) Bundesarchiv, Bild 183-1986-0811-040 / CC-BY-SA 3.0
Endspielstadion „Heinz Steyer“ in Dresden

Das Endspiel um die DDR-Feldhandballmeisterschaft im Dresdner Heinz-Steyer-Stadion mit den beiden Ost-Berliner Mannschaften ASK Vorwärts und SC Dynamo war an Dramatik nicht zu überbieten und brauchte zwei Verlängerungen bzw. 100 Minuten bis zur endgültigen Entscheidung. Zunächst schien alles für den SC Dynamo zu laufen. Mit hervorragendem Stellungsspiel und treffsicheren Angriffen gaben die SC-Spieler bis zur regulären Halbzeit die Führung nicht aus der Hand, für die sie in den ersten fünf Minuten mit 4:0 Toren den Grundstein gelegt hatten. Die Armeehandballer des ASK fanden nicht ihre spielerische Linie, ihre Hauptakteure Hebler und Pappusch versagten im Torschuss, umständliche Dribblings hemmten den Spielfluss. Mit Weitwürfen und kämpferischem Aufbegehren bemühte sich der ASK, Schritt zu halten, doch lediglich die sichere Strafwurfausbeute – vier Treffer ohne Fehlwurf – hielten die Armeehandballer im Spiel. Mit 10:8 Toren für den SC Dynamo wurden die Seiten gewechselt. Zwei Faktoren wurden für die zweite Spielhälfte entscheidend. Der ASK brachte mit Schulze einen neuen Torwart, der sich als sicherer Rückhalt erwies, und der SC Dynamo musste auf seinen Torjäger Hirsch verzichten, der sich bereits in der 15. Minute verletzt hatte. Plötzlich hatten die Dynamo-Spieler Ladehemmung, während ASK-Angreifer Hebler zu großer Form auflief. Ihm verdankte es der Armeeklub, dass er von der 50. Minute an ein Unentschieden halten konnte. Die reguläre Spielzeit endete schließlich 13:13. In der ersten Verlängerung setzte sich die bessere Physis der ASK-Spieler durch, die schon nach sechs Minuten einen Zweitore-Vorsprung herausgeschossen hatten. Sechs Minuten vor Ende der ersten Verlängerung stand des 18:15 für den ASK Vorwärts, doch als die Zuschauer schon mit einer endgültigen Entscheidung rechneten, kam der SC Dynamo mit einem Kraftakt noch einmal auf 18:18 heran und erzwang eine zweite Verlängerung. Da nun aber auch mit Matz ein weiterer Angreifer der Dynamos verletzt ausscheiden musste, zog der ASK unwiderstehlich davon und siegte am Ende mit einem sicheren 5-Tore-Vorsprung.

ASK Vorwärts: Häckel (Schulze) – Herbert Liedtke, Obermeyer; Lieske, Manfred Krost, Waldemar Pappusch (1); Rose (3), Klaus Hebler (9), Müller (8), Lause, Hans Haberhauffe (6); Auswechselspieler: Grube (1)

SC Dynamo: Legien – Greye, Kulawig; Meißner (1), Klaus Petzold, Zielke; Werner Senger (1), Rudi Hirsch (2), Naumann (5), Klaus-Dieter Matz (7), Zimmermann (5); Auswechselspieler: Hildebrandt (2)

Schiedsrichter: Singer (Fraureuth), Zuschauer: 6000 im Heinz-Steyer-Stadion (Dresden)

Quelle

  • DDR-Sportzeitung Deutsches Sportecho, Jahrgang 1963

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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Dresden, Heinz-Steyer-Stadion ADN-ZB Kluge 11.8.1986 Dresden: Das Heinz-Steyer-Stadion ist am 16. und 17. August 1986 Austragungsort des Nationalen Leichtathletik-Sportfestes "Goldenes Oval". Die gesamte DDR-Spitzenklasse, darunter auch die Kandidaten für die Leichtathletik-EM in Stuttgart, wird in verschiedenen Lauf-, Sprung-, Stoß- und Wurfdisziplinen ihre Kräfte messen.
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Berlin, Werner-Seelenbinder-Halle Zentralbild Quasch. 20.3.1956 Die Werner-Seelenbinder-Halle in Berlin Tagungsort der 3. Parteikonferenz der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands. (24. - 29.3.1956)
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