Hand (Heraldik)
Die Hand ist in der Heraldik eine gemeine Figur im Wappen und hat je nach Geste verschiedene Bedeutungen im Wappenfeld.
Zu unterscheiden ist die rechte und linke Hand. Bei der Wappenbeschreibung heißt es dann Rechthand oder Linkhand. Wichtig ist auch, ob der Handrücken oder die Innenhand zum Betrachter gerichtet ist. Beim Zeigen des Handrückens spricht der Heraldiker von einer Verkehrthand. Gelegentlich wird auch ein Teil des Armes mitdargestellt. Der Sachverhalt muss ebenso blasoniert werden.
Das nebenstehende Wappen ist redend, denn paume (oder niederländisch: palmen) bedeutet 'Handfläche'.
Gesten
Als Schwurhand wird eine erhobene Hand, oft mit den zum Schwur gestreckten Fingern, dargestellt. Hierzu sind der Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger aufwärts und die anderen Finger abwärts gebogen. In der englischen Heraldik wird diese Hand als Beizeichen genommen. Eine rote, abgeschnittene, aufrechte Hand ist ein Zeichen der Baronetwürde. Sie ist dem Badge von Ulster entnommen und in vielen Geschlechterwappen wiederzufinden.
Ist die Hand gesenkt, so wird diese als segnende Hand beschrieben. Hierbei sind Mittel- und Zeigefinger zum Segnen gestellt. Im Wappen wird sie quer und auf Pfahlmitte gelegt.
Auch betende Hände sind ein Wappenmotiv.
Die Hand kann zur Faust geballt oder eisern sein.
Erfassen sich zwei Hände, so sind es treue Hände. Die Haltung mit der Innenhand nach vorn wird als abgewendet bezeichnet.
Die Hände werden zum Halten der verschiedensten Dinge genommen. Sie können zu diesem Zweck auch durch Rüstteile geharnischt oder mit Flügeln versehen sein. Die Hand kann auch einen Handschuh tragen oder dieser ist alleine dargestellt. Beispiel ist das Wappen der Herren von Handschuhsheim.
Galerie
Schwurhand
- Drei Schwurhände: Anjala, Finnland
- Ehemaliges Wappen von Eisenbach (Hochschwarzwald)
- Gempen, Schweiz
- (c) Lokal_Profil, CC BY-SA 2.5Grästorp, Schweden
- Groß Ilde, Landkreis Hildesheim
- Saint-Jean-de-Maurienne, Frankreich
- Ortsstein von Kaisersteinbruch, Österreich
- Lehningen, Enzkreis
- Mönchhof, Österreich
- Sulz im Weinviertel, Österreich
- Oberammergau (Passionskreuz und zwei Schwurhände)
- Wappen von Ulster, Irland/Nordirland
- Wappen der Poschinger
- Wappen der Sinner
Treue Hände
- Wappen Bad Köstritz
- Wappen Corsier-sur-Vevey (Kanton Waadt)
- Wappen Egg (Kanton Zürich)
- Wappen Friedberg (Steiermark)
- Wappen von Gosheim (Hand hält Schwurstab)
- Wappen Hohenstein-Ernstthal
- Wappen Horstedt (Nordfriesland)
- Wappen Knöringen
- Wappen Pesaro (Region Marken)
- Wappen Rennweg am Katschberg (Kärnten)
- Wappen Svépravice (Böhmen)
- Wappen Unterlauter
- Abzeichen der SED (→ Parteisymbol)
Siehe auch
- Parteisymbol
Weblinks
Auf dieser Seite verwendete Medien
Logo der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands
The coat of arms for Oberammergau
Coat of arms of Argentina
Autor/Urheber: Myself, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Arms of the Royal O'Neill Clan who rule the Kingdom of Ulster.
Autor/Urheber: Chatsam, Lizenz: CC BY-SA 3.0
blason de la commune de bapeaume, pas de calais, france
Autor/Urheber: Funck77, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Bern, Münster, Kirchenortschild Sinner
Stammwappen des Adelsgeschlechts Poschinger
Autor/Urheber: Autor/-in unbekannt , Lizenz: CC BY-SA 2.0 at
Wappen von Rennweg am Katschberg, Österreich
Das Wappen zeigt die Schwurhand. Sie stammt aus der Zeit, als die Bauern den Grundeigentümern Loyalität und sachgerechte Bewirtschaftung schwören mussten.
Svépravice znak
Ortsstein von Kaisersteinbruch
Wappen der Gemeinde Sulz im Weinviertel, Niederösterreich
- Beschreibung: Wappen des Ortes Groß Ilde. Stadt Bockenem, D-31167 Bockenem, Landkreis Hildesheim, Niedersachsen, Deutschland
- Blasionierung:
- Helmzier:unbekannt ob eine solche existiert
- Sinndeutung:
- Devise: unbekannt ob eine solche existiert
- Stiftung/Verleihung: Datum nicht bekannt
On blue field three silvery hands on oath emerging from base.
Wappen von Bad Köstritz, wie es auf der Stadtwebsite verwendet wird
Wappen der Gemeinde Horstedt im Kreis Nordfriesland, Schleswig-Holstein.
Blasonierung: In Grün, von einem blauen Wellenbalken zwischen je einen silbernem Wellenfaden geteilt, oben ein silbernes Windrad und ein silbernes Hufeisen mit nach oben gekehrten Stollen, unten eine schwebende silberne Treuhand (Händeschlag).