Hammerherrenhaus
Das Hammerherrenhaus ist als Bautyp und repräsentatives Wohnhaus von Hammerwerk-Besitzern vor allem in der Renaissance entstanden. Es ist in Niederösterreich (vor allem in der Eisenwurzen), in der Steiermark sowie im sächsischen Erzgebirge und Vogtland in Deutschland beheimatet. Ein bayerisches Gegenstück zum Hammerherrenhaus sind die vor allem in der Oberpfalz vorkommenden Hammerschlösser.
Geschichte
Seit dem Mittelalter verbreiteten sich die sogenannten Eisenhämmer, die auf der Ausnutzung der Wasserkraft zur Verarbeitung des Eisenerzes beruhten. Stets liegen die Hammerherrenhäuser daher an einem Fluss- oder Bachlauf mit gewisser Strömungsgeschwindigkeit, oft an Abhängen.
Die Besitzer der Hammerwerke, die Hammerherren, mussten neben den Rechten zur Wassernutzung auch Wälder zur Holzkohlegewinnung und landwirtschaftlich genutzte Güter zur Versorgung ihrer Arbeiter besitzen. Sie waren wohlhabend und ließen sich große und wuchtige Wohnhäuser errichten, die an Renaissanceschlösser erinnern.
Es sind dies meist Häuser mit Krüppelwalmdach und vielen Gaupen. In ihrer prächtigsten Form sind sie mit Sgraffito-Malerei in Weiß-Grau geschmückt.
Beispiele aus Niederösterreich
- Sgraffito in Göstling an der Ybbs
- Hammerherrenhaus in Ybbsitz
- Hammer in Scheibbs
- Hammer in Gresten
Beispiele aus der Steiermark
- Hammerherrenhaus in Eppenstein (Bezirk Murtal)
- Hammerherrenhaus in Raiming, Gemeinde Oberwölz
- Hammerherrenhaus in Wildalpen (Bezirk Liezen)
- Der sog. Pfeifferhammer in Sankt Gallen (Bezirk Liezen)
Beispiele aus Sachsen
- Hammerherrenhaus Schmalzgrube im sächsischen Jöhstadt (Erzgebirge)
- Herrenhof Erla im sächsischen Schwarzenberg, Ortsteil Erla (Erzgebirge)
- Hammerherrenhaus im sächsischen Aue (Stadtteil Auerhammer) (Erzgebirge)
- Hammerherrenhaus im sächsischen Muldenhammer, Ortsteil Tannenbergsthal (Vogtland)
Literatur
- Reinhold Jagersberger: Herrenhäuser der Hammerherren, Radmeister und Eisenverleger in der Steiermark. Verlag für Sammler, Graz 2015, ISBN 978-3-85365-275-6.
- Werner Markgraf: Erzgebirgische Hammerherrenhäuser. Sonderheft der Erzgebirgischen Heimatblätter, Druck- und Verlagsgesellschaft Marienberg mbH, 1994, DNB 942685350.
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Auf dieser Seite verwendete Medien
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Ehem. Hammerherrenhaus, Tulleck'sches Gewerkenhaus
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Altes Hammerherrenhaus in Gresten mit einem Sgraffito aus dem Jahre 2009/10 von Andreas Lengauer, Malermeister aus Gresten.
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Schmalzgrube, Hammerherrenhaus
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Herrenhaus des Frohnauer Hammers
Denkmal-ID: 09229934
50.581728, 12.995092Autor/Urheber: C.Stadler/Bwag, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Das sogenannte Amonhaus in der niederösterreichischen Marktgemeinde Lunz am See.
Ein frühneuzeitliches ehemaliges Hammerherrenhaus, das 1551 unter dem Hammerherrn Martin Ofner errichtet und um 1600/10 erweitert wurde. Um 1770 kam es in den Besitz der Familie Amon und ist seit 1960/61 im Besitz der Gemeinde, die darin das Gemeindeamt und ein Museum einrichtete.
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scheibbs sgraffito Hammerherrenhaus
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Hammerherrenhaus Tannenbergsthal (Rathaus der Gemeinde Muldenhammer)
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Hammerherrenhaus, sog. Pfeifferhammer