Halloween



Halloween (Aussprache: //, deutsch gemäß Duden auch: //,[1] von englisch All Hallows’ Eve, der Abend vor Allerheiligen) benennt die Volksbräuche am Abend und in der Nacht vor dem Hochfest Allerheiligen, vom 31. Oktober auf den 1. November. Dieses Brauchtum war ursprünglich vor allem im seinerzeit katholisch geprägten Irland verbreitet. Die irischen Einwanderer in den USA pflegten ihre Bräuche in Erinnerung an die Heimat und bauten sie aus.
Im Zuge der irischen Renaissance nach 1830 wurden in der frühen volkskundlichen Literatur eine Kontinuität der Halloweenbräuche seit der Keltenzeit und Bezüge zu heidnischen und keltischen Traditionen wie dem Samhainfest angenommen. Entsprechende Hypothesen formulierte auch der Religionsethnologe James Frazer.
Seit den 1990er Jahren verbreiten sich Halloween-Bräuche in US-amerikanischer Ausprägung auch in einigen Ländern des kontinentalen Europas. Dabei gibt es deutliche regionale Unterschiede. So vermischten sich insbesondere im deutschsprachigen Raum heimatliche Bräuche wie das Rübengeistern oder Traulicht mit Halloween; genauso nahmen traditionelle Kürbisanbaugebiete wie die Steiermark[2] oder der Spreewald Halloween schnell auf.
In einer im Jahr 2022 in Deutschland durchgeführten Befragung von YouGov gaben 18 % der Befragten an, dass Halloween für sie persönlich eine Bedeutung habe.[3]
Herkunft und Etymologie
Das Wort Halloween, in älterer Schreibweise Hallowe’en, ist eine Kontraktion von All Hallows’ Eve (Aller Heiligen Abend), benennt den Tag bzw. den Abend vor Allerheiligen (wie auch bei Heiligabend, englisch Christmas Eve). Vor jedem kirchlichen Hochfest wurde am Vorabend eine Messe gefeiert, die Vigil, so auch vor Allerheiligen. Die heute noch üblicherweise gefeierten Vigilien sind der Heiligabend (vor Weihnachten) und die Osternacht (vor Ostern).
Herleitung aus der Kirchengeschichte
Die Entstehungsgeschichte des Festtags Allerheiligen geht auf ein Fest aller heiligen Märtyrer zurück, das am 13. Mai, dem Weihetag der Kirche Sancta Maria ad martyres in Rom, gefeiert wurde, als Papst Bonifatius IV. das Pantheon, einen allen römischen Göttern gewidmeten Tempel, im Jahre 609[4] oder 610[5] der Jungfrau Maria und allen heiligen Märtyrern weihte. Papst Gregor III. weihte über hundert Jahre später eine Kapelle in der Basilika St. Peter allen Heiligen und legte dabei für die Stadt Rom den Feiertag auf den 1. November, Gregor IV. übernahm diesen Festtermin in den römischen Generalkalender.

Der Bezug von Halloween ergibt sich aus dem der Feier des Hochfestes Allerheiligen folgenden Gedächtnis Allerseelen, an dem die Katholiken ihrer Verstorbenen und aller Armen Seelen im Fegefeuer durch Gebet und Ablässe gedenken. Die Einführung des Allerseelentages am 2. November geht auf Abt Odilo von Cluny im Jahre 998 zurück.
Im Zug der hochmittelalterlichen wie später im Zuge der irischen Renaissance wurden einige der christlichen Aspekte wieder auf tatsächliche oder angenommene heidnische Traditionen projiziert. Die entsprechende Wechselwirkung und zugehörigen Widersprüche sind bis in die Gegenwart verbreitet. Zudem sind der Charakter als Unruhenacht wie die Erneuerung und Weiterverbreitung in mehreren Wanderungsbewegungen Gegenstand volkskundlicher Forschung.
Herleitung aus keltischen oder vorchristlichen Traditionen
Der Religionsethnologe Sir James Frazer beschrieb in seinem Standardwerk The Golden Bough (in der Ausgabe von 1922) Halloween als „altes heidnisches Totenfest mit einer dünnen christlichen Hülle“; neben dem Frühjahrsfest Beltane am 1. Mai (Walpurgisnacht) habe es sich um das zweite wichtige Fest der Kelten gehandelt. Nachgewiesen sei es seit dem 8. Jahrhundert, als christliche Synoden versuchten, solche heidnischen Riten abzuschaffen.
Die Encyclopædia Britannica leitet das Fest aus alten keltischen Bräuchen her. Gefeiert wurde zu Halloween demnach auch das Sommerende, der Einzug des Viehs in die Ställe. In dieser Zeit, so glaubte man, seien auch die Seelen der Toten zu ihren Heimen zurückgekehrt. Begangen wurde das Fest laut der Encyclopædia Britannica mit Freudenfeuern auf Hügeln (engl. bonfires, wörtlich Knochenfeuer; ursprünglich mit Bezugnahme auf das Verbrennen von Knochen des Schlachtviehs) und manchmal Verkleidungen, die der Vertreibung böser Geister dienten. Auch Wahrsagerei sei zu diesem Datum üblich gewesen.[6]
Das 1927 bis 1942 erschienene Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens schreibt über den November: „Die Kelten, welche das Jahr vom November an rechneten, feierten zu Beginn dieses Monats ein großes Totenfest, für das die Kirche die Feste Allerheiligen und Allerseelen setzte“, und über Allerseelen: „Auf keltischem Gebiete war das Anzünden großer Feuer üblich. […] Man kann am A.tage erfahren, was für ein Winter werden und wie sich die Zukunft – namentlich in Liebesangelegenheiten – gestalten wird. […] Die an A. (wie die am Christtag und in den Zwölften) Geborenen können Geister sehen.“[7]
Meyers Konversations-Lexikon schreibt zur Herkunft des Festes: „Legendenhaft und historisch nicht exakt zu beweisen ist eine direkte Verbindungslinie zu dem keltisch-angelsächsischen Fest des Totengottes Samhain. Aus der Verbindung mit diesem Totengott sollen sich die Gebräuche zu Halloween ableiten, vor allem der Bezug auf das Totenreich und Geister.“[8]
Bereits früh vermuteten Forscher den ältesten Hinweis auf das Samhain-Fest im schwer zu deutenden Kalender von Coligny aus dem 1. Jahrhundert n. Chr., dort als ein Fest des Sommerendes (keltisch samos, gälisch samhuinn für Sommer), oder zurückgehend auf das irogälische Wort für Versammlung, samain.[9] Ein Totengott Samhain ist historisch jedoch nicht nachweisbar. Erst in deutlich späteren, mittelalterlichen Quellen wird auf einen Bezug zum Totenreich hingewiesen. Wie stark diese aber bereits christlich beeinflusst sind, ist schwer erschließbar und Gegenstand wissenschaftlicher Diskussion.[10]
Kontroversen um die Kontinuitätshypothese
Da Irland zu den am frühesten christianisierten Ländern Europas zählt, ist für Bernhard Maier eine quellenmäßig nirgendwo belegte direkte Kontinuität zu keltisch-heidnischen Riten gerade in Irland unwahrscheinlich und der keltischen Renaissance seit dem 19. Jahrhundert zuzuschreiben.[11] Der Folklorist Jack Santino dagegen spricht von Koexistenz christlicher und vorchristlicher Bräuche in Irland.[12] (Hierzu finden sich weitergehende Ansätze auch im Artikel Kelten – Rezeptionsgeschichte.)
Der britische Historiker Ronald Hutton sieht keine Belege für Samhain als Totenfest, betont aber, der Termin sei für die keltische Bevölkerung sicher eine Zeit gewesen, in welcher man sich gegen übernatürliche Kräfte wappnen musste. Das Allerheiligen- und Allerseelenfest mit der Toten-Thematik habe dann das ältere Samhainfest überlagert.[13]
Die österreichische Ethnologin Editha Hörandner sieht die häufig behaupteten keltischen oder heidnischen Ursprünge als historische Projektion, die geradezu den Charakter eines Gütesiegels habe. Von Interesse für die Forschung sei weniger die längst widerlegte These einer ungebrochenen Kontinuität bis ins Altertum, als vielmehr, wie die moderne Sehnsucht nach fiktiven keltischen Traditionen entstehe und was davon verbreitet werde. Die aktuelle Praxis des Festes Halloween habe mit diesen Vorstellungen wenig oder gar nichts zu tun und sei keineswegs heidnisch oder keltisch geprägt. Interessanter sei die aktuelle Entwicklung von Halloween als Reimport aus den Vereinigten Staaten.[2]
Rolle als Unruhnacht
Einzelne Aspekte der Halloweenbräuche in den Ursprungsländern waren bereits in der frühen Neuzeit umstritten. Dazu gehörten weniger die zumeist christlich apostrophierten Heischebräuche, sondern Streiche, Ruhestörungen und Belästigungen vergleichbar anderen Unruhnächten wie in Mitteleuropa der Walpurgisnacht und den Neujahr folgenden Rauhnächten.
Kirchliche Stellen in Großbritannien wandten sich wiederholt gegen einige mit Halloween in Verbindung stehende Bräuche, wie die sogenannten Bonfires (vgl. Funkenfeuer) und Wahrsagerei. 1589 wurden im schottischen Stirling die sog. Hallowmas-Feuer verboten. 1741 notierte ein Chronist aus Anglesey, die Halloween-Bonfires gingen dort zurück.[14] 1852 war laut Reverend John M. Wilsons Rural Cyclopedia Halloween einer der wichtigsten Feiertage insbesondere der Landbevölkerung in England und Schottland und wurde ausgelassen begangen. Dabei beklagt er die „abergläubischen, heidnischen und höchst tadelnswerten Riten [der Landbevölkerung in Schottland], die gegen den gesunden Menschenverstand, die guten Sitten und die christliche Religion“ verstoßen würden. In England hingegen werde zumeist nur harmloser Schabernack (cheerful merry-making) veranstaltet.[15]
Verbreitung
Halloween wurde ursprünglich nur in katholisch gebliebenen Gebieten der britischen Inseln gefeiert, vor allem in Irland. Mit den zahlreichen irischen Auswanderern im 19. Jahrhundert kam es in die Vereinigten Staaten und gehörte zum Brauchtum dieser Volksgruppe. Aufgrund seiner Attraktivität wurde es bald von den anderen übernommen und entwickelte sich zu einem wichtigen Volksfest in den Vereinigten Staaten und Kanada.
Der Brauch, Kürbisse zum Halloweenfest aufzustellen, stammt aus Irland. Dort lebte einer Sage nach der Bösewicht Jack Oldfield. Dieser fing durch eine List den Teufel ein und wollte ihn nur freilassen, wenn er Jack O fortan nicht mehr in die Quere kommen würde. Nach Jacks Tod kam er aufgrund seiner Taten nicht in den Himmel, aber auch in die Hölle durfte Jack nicht, da er den Teufel betrogen hatte. Doch der Teufel erbarmte sich und schenkte ihm eine Rübe und eine glühende Kohle, damit Jack durch das Dunkel wandern könne. Der Ursprung des beleuchteten Kürbisses war demnach eine beleuchtete Rübe, doch da in den Vereinigten Staaten Kürbisse in großen Mengen zur Verfügung standen, höhlte man stattdessen einen Kürbis aus. Dieser Kürbis war seither als Jack O’Lantern bekannt. Um böse Geister abzuschrecken, schnitt man Fratzen in Kürbisse, die vor dem Haus den Hof beleuchteten.
Amerikanische Halloweenbräuche verbreiteten sich im Verlauf der 1990er Jahre nach Europa, wo sie einen fröhlichen und weniger schaurigen Charakter als in Nordamerika haben. Besonders der Ausfall der Karnevalssaison wegen des zweiten Golfkriegs 1991 führte zur verstärkten Werbung der Karnevalsbranche für Halloween desselben Jahres.[16][17][18] Halloween wird seit Anfang der 1990er Jahre in Europa als Anlass für Feste und Feiern gesehen, die sich thematisch an diesen Bräuchen orientieren. Die zunehmende Beliebtheit, auch im deutschsprachigen Raum, führte im Übrigen zu einem Aufgreifen der Thematik durch Unternehmen, die passende Konsumgüter wie Literatur (Halloween-Kochbücher), Kostüme, Dekorationen oder Süßigkeiten bereitstellen. Auch das Umherziehen von Tür zu Tür – das klassische Trick or Treat – ist ein aufgegriffener Brauch in sehr vielen europäischen, asiatischen und südamerikanischen Ländern sowie in Mosambik, Simbabwe und Südafrika;[19] es wird fast ausschließlich am 31. Oktober praktiziert.
Im Satanismus stellt der Vorabend von Allerheiligen einen der wichtigsten Feiertage dar.[20]
Charakter
Halloweenbräuche stellen nicht nur eine Umsetzung von religiösen Vorstellungen der Glaubensgemeinschaft(en) dar, aus denen sie hervorgegangen sind. Sie knüpfen auch an bestehende Feste regionaler Gemeinschaften an. Das Halloweenbrauchtum stellt eine Mischung aus Herbst-, Löse-, Heische- und Verkleidungsbräuchen dar. In diesem Sinne ist es vergleichbar mit Bräuchen zu Kirchweih (Kilbesingen), zu Erntedank (Räbenlicht), zu Martini (Räbechilbi, Martinisingen, Martinssingen), zu Allerheiligen (Flenntippln, Rubebötz, Riabagoaschtern) sowie in der Vorweihnachtszeit (Bochselnacht, Rauhnacht, Anklöpfeln, Andreasnacht, Glowesabend, Sunnerklauslaufen) und zu Silvester (Rummelpottlaufen, Hulken). Eine gewisse Ähnlichkeit besteht in den USA zum mexikanischen Brauchtum am Tag der Toten.
Der bekannteste Brauch in Nordamerika besteht darin, dass Kinder von Haus zu Haus gehen und mit „Süßes, sonst gibt’s Saures“ (verkürzt: „Süßes oder Saures“, englisch: trick or treat – „Streich oder Leckerbissen“) die Bewohner auffordern, ihnen Süßigkeiten zu geben, weil sie ihnen sonst Streiche spielen. Verkleidungen sind zu Halloween sehr beliebt. Die zeitweiligen Übergriffe bis zum vermehrten Vorkommen von Brandstiftungen und Sachbeschädigungen in den USA geben der Mischief Night zum 1. November einen ähnlichen Unruhnachtcharakter wie im mitteleuropäischen Brauchtum der Walpurgisnacht.
- Snap-Apple Night (1832) von Daniel Maclise zeigt eine Halloweenfeier in Blarney, Irland
- Verkleidetes Kind in den Vereinigten Staaten
- Für Halloween geschmücktes Haus in Milwaukee
- Candy Corn, eine typisch amerikanische Süßigkeit zu Halloween
- Kommerzielle Halloween-Artikel aus Deutschland (Museum Europäischer Kulturen, Berlin)
- (c) Foto: Axel Hindemith, CC BY-SA 3.0Für Halloween dekoriertes Haus in Deutschland
- Riesenspinne auf einem Hausdach als Teil der Halloween-Dekoration (Deutschland)
Halloween, Reformationstag und Allerheiligen
Heute wird häufig die Frage gestellt, in welchem Verhältnis in Deutschland das Feiern von Halloween zum evangelisch geprägten Reformationstag am 31. Oktober steht, der dem Gedenken an den Anschlag von 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg durch Martin Luther am Abend vor Allerheiligen 1517 dient.
Zur 500. Wiederkehr des Beginns der Reformation war der 31. Oktober 2017 einmalig ein gesamtdeutscher gesetzlicher Feiertag.[21] Daraufhin behielt der Tag in den meisten norddeutschen Bundesländern ab 2018 den Feiertagsstatus bei. In den ostdeutschen Ländern hatte er ihn weitgehend bereits seit 1990 besessen.
Einige Protestanten halten es mit ihrem Glauben für vereinbar, beide Traditionen an einem 31. Oktober zu begehen; andere halten die Teilnahme an Halloweenfeiern mit dem authentischen christlichen, vor allem mit dem evangelischen Glauben für unvereinbar.[22]
Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau hält „Gelassenheit“ für geboten. Es sei durchaus legitim, wenn evangelische Christen sowohl den Reformationsgottesdienst als auch eine Halloweenfeier besuchten. „Denn die dunklen, manchmal beängstigenden Mächte lassen sich mit einer anderen Macht überwinden – mit dem Glauben an Gott. So können sich der Reformationstag und Halloween gegenseitig befruchten.“[23]
In Deutschland ist das vor allem von Katholiken gefeierte Hochfest Allerheiligen, von dem Halloween seine Bezeichnung ableitet, in einigen Ländern mit einer katholischen Bevölkerungsmehrheit als gesetzlicher Feiertag und zugleich als „stiller Tag“ gesetzlich geschützt. An einem stillen Tag sind in dem Land öffentliche Unterhaltungsveranstaltungen, die nicht dem ernsten Charakter dieses Tages entsprechen, verboten.[24][25] In Bayern dürfen Halloween-Partys bis 2 Uhr am 1. November dauern[26], in Rheinland-Pfalz bis 4 Uhr.[27]
Kritik
Mit steigender Beliebtheit Halloweens wurde Kritik von verschiedenen Seiten laut. In Deutschland wird kritisiert, dass die alten Bräuche zunehmend verdrängt werden, beispielsweise das Martinisingen am 10. beziehungsweise 11. November, bei dem an den Haustüren Lieder gesungen und als Belohnung Gebäck, Früchte oder Süßigkeiten erwartet werden.
Vandalismus
Im Zusammenhang mit Halloween wird beklagt, dass es zu Vandalismus durch Häuserschmierereien oder Eierwürfe kommt, was zu vermehrten Einsätzen der Polizei führt.[28] Vermeintliche Halloween-Späße können zu einer Eskalation führen, wenn aus einem vermeintlich harmlosen Streich eine Sachbeschädigung wird mit Bußgeldern, Schadensersatzforderungen oder strafrechtlichen Folgen.[29] Über „Entgleisungen“ von Halloweenfeiern wurde auch aus den USA berichtet, wo es in der Misschief Night zu Brandstiftungen und Sachbeschädigungen gekommen sei.
Evangelikale Christen
Insbesondere evangelikale Christen in den Vereinigten Staaten distanzieren sich scharf von Halloween. Sie vertreten die Meinung, dass mit dem Fest Missbrauch durch satanistische Vereinigungen getrieben werden könne, und lehnen Halloween als okkult ab.[30][31] Andere verteidigen einen ungezwungenen Umgang mit Spuk und dem Unheimlichen zu Halloween durch Christen.[32]
In den USA bekannt und umstritten ist die zeitlich begrenzte Errichtung sogenannter Hell Houses, die oft zeitlich parallel zu Halloween errichtet werden und aus Darstellungen der ewigen Verdammnis, des Himmels und eines zugehörigen Laster- und Tugendenkatalogs bestehen. Zuweilen kommt es dabei zu ungewollten Verwechslungen mit kommerziellen Halloweenveranstaltungen.
Exorzisten
Im Jahr 2024 warnte der Vizepräsident der Internationalen Vereinigung der Exorzisten vor Halloween.[33] Das Problem sieht Francesco Bamonte vor allem in der Entleerung vom Glaubensinhalt und der Kommerzialisierung des Festes, welches dann letztlich nur noch den Tod feiere: „Es war die Neuinterpretation der amerikanischen Gesellschaft, die Halloween zu einem Konsumfest machte, das zunehmend von seinem Glaubensgehalt entleert wurde. Auf diese Weise ist Halloween wieder in Magie, Horror und Tod verwurzelt, im Gegensatz zum Christentum, das seine Wurzeln in dem Gott hat, der in Christus trotz der Prüfungen des Lebens Gelassenheit, Hoffnung, Frieden und Freude gibt.“[34]
Sonstiges
Die krankhafte Angst vor Halloween wird Samhainophobie genannt.[35][36]
Dokumentarfilme
- Halloween – Damals und heute. (Originaltitel: The Real Story of Halloween). 60 Min. USA 2010.[37]
- Halloween – Mythos der Kelten. (Originaltitel: Les Mysteres de Halloween). 90 Min. Regie: David Ryan. Frankreich/Irland 2025 (Online bei YouTube).[38]
Literatur
- Manfred Belok, Manfred Jochum (Hrsg.): Halloween und Christkindl. Festtagskultur und Markt (= Kultur und Wirtschaft. Band 5). Studienverlag, Innsbruck-Wien-Bozen 2007, ISBN 978-3-7065-4398-9.
- Markus Dewald: Kelten – Kürbis – Kulte. Kleine Kulturgeschichte von Halloween. Thorbecke, Stuttgart 2002, ISBN 3-7995-0106-1.
- Klaus Hock: Halloween. Die Provokation einer Erfolgsgeschichte. In: Thomas Klie (Hrsg.): Valentin, Halloween & Co. Zivilreligiöse Feste in der Gemeindepraxis. Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2006, ISBN 978-3-374-02418-6, S. 178–206.
- Marco Höhn: Tot aber glücklich: Halloween – die Nacht der lebenden Toten als Event-Mix. In: Andreas Hepp, Waldemar Vogelsang (Hrsg.): Populäre Events – Medienevents, Spielevents, Spaßevents (= Erlebniswelten. Band 4). Leske und Budrich, Opladen 2003, ISBN 3-8100-3421-5, S. 205–229.
- Editha Hörandner (Hrsg.): Halloween in der Steiermark und anderswo. LIT Verlag, Wien 2005, ISBN 978-3-8258-8889-3.
- Ronald Hutton: The Stations Of The Sun. A History of the Ritual Year in Britain. Oxford University Press, Oxford 1996, ISBN 0-19-820570-8, S. 379–385. (englisch)
- Gottfried Korff: Halloween in Europa. Stichworte zu einer Umfrage. In: Thomas Thiemeyer, Monique Scheer, Reinhard Johler, Bernhard Tschofen (Hrsg.) Simplizität und Sinnfälligkeit. Volkskundliche Studien zu Ritual und Symbol (= Untersuchungen des Ludwig-Uhland-Instituts der Universität Tübingen. Band 113). Tübinger Vereinigung für Volkskunde, Tübingen 2013, ISBN 978-3-932512-76-6, S. 73–86.
- Lisa Morton: The Halloween Encyclopedia. McFarland & Company, Jefferson 2003, ISBN 0-7864-1524-X. (englisch)
- Inge Resch-Rauter: Auf den Spuren der Druiden. Landschaft und Steine, Festtags-Bräuche und Märchen als Zeugen der großen europäischen Vergangenheit. Selbstverlag, Wien 1999, ISBN 3-9500167-1-6, S. 287–309.
- Volker Wieprecht, Robert Skuppin: Das Lexikon der Rituale. Von Abschied bis Zigarette danach. Rowohlt, Berlin 2010, ISBN 978-3-87134-684-2, S. 96–99.
Weblinks
- Halloween. In: Britannica.com (englisch)
- All Hallows’ Eve. In: BBC.co.uk (englisch)
- Halloween. In: History.com (englisch)
- Halloween. In: Brauchtum.de
- Literatur von und über Halloween im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Duden-Redaktion: Halloween. In: Duden online. 19. Januar 2013, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 14. März 2014; abgerufen am 14. März 2014. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b Editha Hörandner: Halloween in der Steiermark und anderswo. Lit Verlag, Münster 2005, ISBN 3-8258-8889-4.
- ↑ Gottfried Bohl: Was steckt hinter dem Gruselspaß am Abend vor Allerheiligen? Kürbisse, Heilige, Halunken. domradio.de, 31. Oktober 2024, abgerufen am 27. Oktober 2025.
- ↑ Tagesimpuls zum 1. November 2014. Erzabtei St. Martin zu Beuron, abgerufen am 3. November 2014.
- ↑ Balthasar Fischer: Allerheiligen. In: Walter Kasper (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche. 3. Auflage. Band 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993, Sp. 405.
- ↑ Halloween. In: britannica.com. 8. Oktober 2018, abgerufen am 31. Oktober 2018 (englisch).
- ↑ Jungbauer: November. In: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, Bd. 6. Walter de Gruyter, Berlin / New York 1987, Sp. 1155 ff., hier Sp. 1156. (Digitalisat)
- ↑ Kevin Danaher: The Year in Ireland. Irish Calendar Customs. Mercier u. a., Cork 1972, ISBN 1-85635-093-2, S. 190–232.
- ↑ Whitely Stokes (Hrsg.): Cormac’s glossary. = Sanas Chormaic. Translated and annotated by John O’Donovan. Irish Archaeological and Celtic Society, Calcutta 1868.
- ↑ Zur Problematik religionsgeschichtlicher Ableitung aus dem Keltentum vergleiche: Bernhard Maier: Die Religion der Kelten. Götter, Mythen, Weltbild. 2., durchgesehene Auflage. Beck, München 2004, ISBN 3-406-48234-1.
- ↑ Bernhard Maier: Die Religion der Kelten. Götter, Mythen, Weltbild. 2., durchgesehene Auflage. Beck, München 2004, ISBN 3-406-48234-1.
- ↑ Santino, Jack. The Hallowed Eve: Dimensions of Culture in a Calendar Festival of Northern Ireland. University Press of Kentucky, 1998. p. 95
- ↑ vgl.: Hutton: The Stations Of The Sun. 1996, S. 370.
- ↑ Hutton: The Stations Of The Sun. 1996, S. 366.
- ↑ John M. Wilson (Hrsg.): The Rural Cyclopedia, or a General dictionary of agriculture, and of the arts, sciences, instruments, and practice, necessary to the farmer, stockfarmer, gardener, forester, landsteward, farrier, &c. Band 1: A–C. Fullarton & Co., Edinburgh 1852, S. 120.
- ↑ Werner Müller, Helmut Achatz: Gruselig gute Geschäfte. In: focus.de. 30. Oktober 2006, abgerufen am 17. März 2014.
- ↑ Julia Bonstein: Halloween: Süsses oder Saures? In: Spiegel Online. 19. Oktober 2010, abgerufen am 17. März 2014.
- ↑ Farbtrend 2018 Die Deutschen und ihr Waldgrün Deutschlandfunk vom 2. Januar 2018
- ↑ Gottfried Korff: Halloween in Europa. Stichworte zu einer Umfrage. In: Zeitschrift für Volkskunde. Band 97, Heft 2 (2001), S. 177–189.
- ↑ Anton Szandor LaVey: Die Satanische Bibel. Index Verlag, Zeltingen-Rachtig 2007 (1969), ISBN 978-3-936878-05-9, S. 112.
- ↑ Warum der Reformationstag 2017 ein bundesweiter Feiertag war. In: augsburger-allgemeine.de. 2. November 2017, abgerufen am 31. Oktober 2025.
- ↑ Fest- und Feiertage: Reformationstag vs. Halloween. mdr.de, 9. Oktober 2025, abgerufen am 27. Oktober 2025.
- ↑ Reformationstag und Halloween: Glaube begegnet Grusel. Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), 13. Februar 2024, abgerufen am 27. Oktober 2025.
- ↑ Annika Ketzler: Gleich drei stille Feiertage im November: Verbote und Regeln in NRW. 29. Oktober 2025, abgerufen am 6. November 2025.
- ↑ Feiertage in Bayern. In: Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr. Archiviert vom am 18. März 2014; abgerufen am 18. März 2014.
- ↑ Tanzverbot in Bayern. Allerheiligen: So lange darf eine Halloween-Party vor dem stillen Tag dauern. pnp.de (Passauer Neue Presse), 30. Oktober 2025, abgerufen am 30. Oktober 2025.
- ↑ Moment des Innehaltens. Allerheiligen: Stiller Feiertag mit klaren Regeln. stern.de, 31. Oktober 2025, abgerufen am 6. November 2025.
- ↑ Daniel Boss: Viersen: Polizei graust es vor Halloween. In: Westdeutsche Zeitung. 24. Oktober 2008, abgerufen am 18. März 2014.
- ↑ Sven Galitzki: Wann ist ein Streich harmlos, wann drohen rechtliche Folgen? Was jeder zu Halloween wissen sollte. merkur.de, 13. Oktober 2025, abgerufen am 27. Oktober 2025.
- ↑ Oliver Marquart: Warum feiern wir in Deutschland inzwischen Halloween? | Sonntags. Abgerufen am 30. Oktober 2024.
- ↑ Billye Dymally: Halloween. Satan’s New Year. Infinity Publishing, West Conshohocken PA 2006, ISBN 0-7414-3387-7. Kele Gershom: Halloween. Counterfeit Holy Day. Fisherman Publishing, s. l. 2005, ISBN 0-9772425-0-1. Steve Russo: Halloween. What’s a Christian to Do? Harvest House Publishers, Eugene OR 1998, ISBN 1-56507-851-9.
- ↑ Lint Hatcher: The Magic Eightball Test. A Christian Defense of Halloween and All Things Spooky. Eigenverlag, Lulu Press 2006, ISBN 1-84728-756-5.
- ↑ katholisch.at: Kürbisse, Heilige, Halunken – Fragen und Antworten rund um Halloween. Abgerufen am 28. Oktober 2025.
- ↑ Religión Confidencial: El vicepresidente de la Asociación Internacional de Exorcistas advierte sobre „el encanto oscuro de Halloween“. 14. Oktober 2024, abgerufen am 28. Oktober 2025 (spanisch).
- ↑ Samhainophobia (Fear of Halloween). In: ClevelandVlinic.org. Abgerufen am 31. Oktober 2024 (englisch).
- ↑ Michael Morosow: Phobie gegen Halloween – Gegenwehr ist zwecklos. In: sueddeutsche.de. 30. Oktober 2019, abgerufen am 31. Oktober 2024.
- ↑ Halloween – Damals und heute. In: Fernsehserien.de. Abgerufen am 31. Oktober 2025.
- ↑ Halloween – Mythos der Kelten. In: Fernsehserien.de. Abgerufen am 31. Oktober 2025.
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Rommelbooze, Runkelrübe, Zuckerrübe, Kelten, Brauchtum
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"Riesenspinne" auf dem Hausdach als Halloween-Dekoration in Lohne
miniature from the Hours of Catherine of Cleves, Morgan Library & Museum, , MS M.945, f. 107r
Snap-Apple Night, painted by Irish artist Daniel Maclise in 1833. It was inspired by a Halloween party he attended in Blarney, Ireland, in 1832. The caption in the first exhibit catalogue:
There Peggy was dancing with Dan
While Maureen the lead was melting,
To prove how their fortunes ran
With the Cards could Nancy dealt in;
There was Kate, and her sweet-heart Will,
In nuts their true-love burning,
And poor Norah, though smiling still
She'd missed the snap-apple turning.
Deutsche Halloween-Artikel der 2000er Jahre (Sammlungsbeginn: 1999)
Museum Europäischer Kulturen, Berlin
Candy corn, specifically Brach's candy corn.
Autor/Urheber: Don Scarborough, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Photo of a Halloween trick-or-treater, Redford, Michigan, United States.
Autor/Urheber: Petar Milošević, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Halloween Jack-o'-lantern.
A greeting card / postcard about Hallowe'en.
This greeting card depicts a ritual of divination found in folklore from the USA and the British Isles. The young girl hopes to catch a glimpse of her future husband by looking into a mirror on a darkened room at Hallowe'en.(c) Foto: Axel Hindemith, CC BY-SA 3.0
Halloween Haus in Niedersachsen in der Region Hannover, wahrscheinlich in Isernhagen oder Burgwedel, mit dargestellten Gräbern im Garten, aufgehängtem Skelett, Spinne an der Hausfassade