Hallenradsport-Weltmeisterschaften 2017

Hallenrad-WM 2017 Kunstrad Piktogramm
Datum24. – 26. November 2017
AustragungslandOsterreich Österreich
AustragungsortDornbirn
Gewinner
RadballDeutschland Deutschland
Kunstrad 1er FrauenDeutschland Deutschland
Kunstrad 1er MännerDeutschland Deutschland
Kunstrad 2er FrauenDeutschland Deutschland
Kunstrad 2er offenDeutschland Deutschland
Kunstrad 4erSchweiz Schweiz
Medaillenspiegel
PlatzLandGSBGesamt
1Deutschland Deutschland55010
2Schweiz Schweiz1034
3Osterreich Österreich0112
4Slowakei Slowakei0011
5Hongkong Hongkong0011
20162018

Die Hallenradsport-Weltmeisterschaften 2017 fanden vom 24. bis 26. November 2017 in Dornbirn in Österreich statt. Es wurden Wettkämpfe im Radball und Kunstradfahren ausgetragen.

Mit fünf Goldmedaillen war Deutschland die erfolgreichste Nation, welche bis auf den Wettbewerb im Vierer-Kunstradfahren alle Disziplinen gewinnen konnte – dort sicherte sich das Team aus der Schweiz die Goldmedaille. Insgesamt nahmen hier 130 Sportler aus 20 Nationen teil.[1]

Organisation

Das Gelände der Dornbirner Messe – Veranstaltungsort für die Hallenradsport-Weltmeisterschaften 2017

Vom Radsportweltverband Internationalen Radsport-Verband (UCI) werden seit 1956 Hallenradsport-Weltmeisterschaften organisiert – Radball-Weltmeisterschaften bereits seit 1930.[2]

2017 fanden die Weltmeisterschaften zum insgesamt achten Mal in Österreich statt. Vier Mal war Wien der Austragungsort (1962, 1967, 1973, 1983) und drei Mal war bisher Vorarlberg der Ausrichter (1990 Bregenz; 2002, 2008 Dornbirn). Im November 2017 wurden die Bewerbe wie bereits 2002 und 2008 im Gelände der Messe Dornbirn ausgetragen.
Gesamtverantwortlich für die Organisation dieser WM war Dieter Heidegger. Für die WM stand ein Budget von ungefähr 450.000 Euro zur Verfügung und die Durchführung wurde von etwa 400 ehrenamtlichen Helfern unterstützt.[3]

Radball

Hier wurde ein 2er-Teamwettkampf bei den Herren durchgeführt.

Modus

Das Turnier umfasst zwei Gruppen: Gruppe A mit den sechs stärksten Nationen des Vorjahres und die Gruppen B mit sieben schwächeren Mannschaften.

In beiden Gruppen gab es jeweils eine Runde, in der alle einmal gegen alle spielten. In der Zwischenrunde der Gruppe-A-Teams trifft die zweitplatzierte Mannschaft der Vorrunde auf die fünftplatzierte und die dritt- auf die viertplatzierte. Die beiden Sieger dieser Zwischenrunde und der Sieger der Vorrunde qualifizieren sich für die Halbfinale.
Im ersten Halbfinale trifft der Sieger der Vorrunde auf den Sieger aus dem Spiel zwischen dem zweit- und fünftplatzierten. Der Verlierer dieses Spiels muss in einem zweiten Halbfinale gegen den Sieger aus dem Spiel zwischen dem dritt- und viertplatzierten antreten. Die beiden Sieger aus den Halbfinalen spielen schließlich im Finalspiel den Weltmeister aus. Der Sieger der Gruppe B tritt schließlich gegen den Tabellensechsten der Gruppe A um den Aufstieg respektive Verbleib in Gruppe A an.

Gruppe A

In der Gruppe A treten sechs Teams gegeneinander um den Titel des Weltmeisters an. Die beiden Österreicher als Titelverteidiger konnten in den Vorjahren bereits vier WM-Titel in Folge erzielen.

Vorrunde

RangTeamOsterreichÖsterreichSchweizDeutschlandTschechienBelgienFrankreichFrankreichSUNTorePunkte
1.Osterreich Österreich 5:33:311:312:47:041038 : 1313
2.Schweiz Schweiz3:5 5:26:47:07:240128 : 1312
3.Deutschland Deutschland3:32:5 6:34:35:031120 : 1410
4.Tschechien Tschechien3:114:63:6 6:54:320320 : 316
5.Belgien Belgien4:120:73:45:6 1:101313 : 301
6.Frankreich Frankreich0:72:70:53:41:1 0126 : 241

Finalrunde

 2. Runde  3. Runde  Halbfinale  Finale
                   
 Spiel 1
 2 Schweiz Schweiz6 
 5 Belgien Belgien0  
     Deutschland Deutschland1 
 Spiel 2     Schweiz Schweiz0  
 3 Deutschland Deutschland7     
 4 Tschechien Tschechien1      Deutschland Deutschland4
     Osterreich Österreich3
 V1 Belgien Belgien1    
 V2 Tschechien Tschechien7    Tschechien Tschechien1  Spiel um Platz 3
  1 Osterreich Österreich8    Schweiz Schweiz5
   Tschechien Tschechien2
Endstand
RangLandSpielerSpieler (Tormann)
1.Deutschland DeutschlandBernd MladyGerhard Mlady
2.Osterreich ÖsterreichMarkus BröllPatrick Schnetzer
3.Schweiz SchweizDominik PlanzerRoman Schneider
4.Tschechien TschechienJiří Hrdlička jun.Jiří Hrdlička
5.Belgien BelgienNiels DirikxBrecht Damen
6.Frankreich FrankreichQuentin SeyfriedBenjamin Meyer

Gruppe B

RangLandSpielerSpieler
1.Liechtenstein LiechtensteinLukas SchönenbergerMarkus Schönenberger
2.Ungarn UngarnVilmos TomaTamas Arendas
3.Japan JapanRiku AkatsuKo Matsuda
4.Hongkong HongkongHo Wing TaiKwan Chun Hin
5.Armenien ArmenienMkhitaryan ArnakVosdkanyan Artak
6.Kanada KanadaBenoit FischPatrice Lavoie
7.Malaysia MalaysiaMohamad Zikri DahalanMohammad Kairul Azhar Ahmad Tajudin

Auf-Abstiegsspiel Gruppe A/B

Lukas und Markus Schönenberger, die beiden Spieler aus Liechtenstein traten als Sieger der Gruppe B im Relegationsspiel gegen das Team aus Frankreich – den Tabellensechsten der Gruppe A – um den Aufstieg respektive Verbleib in Gruppe A an.
Frankreich konnte den Ligaerhalt nach einem Unentschieden nach regulärer Spielzeit und der Entscheidung dann im 4-Meter-Schießen erfolgreich verteidigen.

Frankreich FrankreichLiechtenstein Liechtenstein (4:4) 6 : 5

Kunstradfahren

Die mehrfache Weltmeisterin Katrin Schultheis im Regenbogentrikot der Kunstradweltmeisterin (2011)

Es werden Wettkämpfe im 1er- 2er- und 4er-Kunstradfahren der Damen, im 1er-Kunstradfahren der Herren und 2er-Kunstradfahren in einer offenen Klasse durchgeführt.

Modus

Jeder Teilnehmer bzw. jedes Team hat eine Kür zu fahren. Diese dauert maximal sechs Minuten und beinhaltet bei den Einzelstartern 28 und bei den Duos 22 verschiedene Elemente mit je einer gewissen Schwierigkeitsstufe, die mit der Grundpunktzahl addiert als Basis für die Bewertung dienen (eingereichte Punkte). Das Endresultat ergibt sich nach Abzug der Fehlerpunkte (ausgefahrene Punkte).

Frauen

Einer

Insgesamt nahmen an diesem Wettkampf 19 Athletinnen aus 13 Nationen teil.

  • OsterreichÖsterreich Adriana Mathis
  • OsterreichÖsterreich Julia Walser
  • Belgien Tatika Bovendaerde
  • Schweiz Nathalie Walter
  • Schweiz Seraina Waibel
  • Tschechien Adela Pribylova
  • FrankreichFrankreich Morgane Lebeau
  • Deutschland Viola Brand
  • Deutschland Milena Slupina
  • FrankreichFrankreich Jeannette Lyonnet
  • Hongkong Ka Man Kammy So
  • Ungarn Julianna Sugta
  • Ungarn Zsófia Hugyecz
  • ItalienItalien Isabella Zübner
  • JapanJapan Nazuki Kondo
  • NiederlandeNiederlande Brenta Schroten
  • NiederlandeNiederlande Jenifer Schrooten
  • Portugal Tamaris Franke Fontinha
  • Slowakei Natalia Zibrita
Ergebnis
RangLandFahrerineinger.ausgef.
1.Deutschland DeutschlandMilena Slupina191.10184.22
2.Deutschland DeutschlandViola Brand186.50183.29
3.Osterreich ÖsterreichAdriana Mathis182.70170.10
4.Schweiz SchweizSeraina Waibel175.40140.63

Zweier

Insgesamt nahmen am Wettkampf 10 Teams aus sechs Nationen teil. Die deutschen Schwestern Nadja und Julia Thürmer konnten sich in der Finalrunde wie schon in den beiden Vorjahren zum dritten Mal den Sieg sichern. Wenige Tage nach der WM gaben die beiden nach mehr als 20 Jahren auf dem Kunstrad und drei Weltmeisterschaftstiteln ihren Rücktritt vom Leistungssport bekommt.[4]

Die beiden Schweizerinnen Laura Bruder und Julia Hämmerli erstellten mit ihrem Ergebnis und den 115.60 ausgefahrenen Punkten einen neuen Schweizer Junioren-Rekord.

Ergebnisse
RangLandFahrerin 1Fahrerin 2einger.ausgef.
1.Deutschland DeutschlandNadja ThürmerJulia Thürmer169.60162.44
2.Deutschland DeutschlandLena BringskenLisa Bringsken146.30136.62
3.Schweiz SchweizFabienne GamperRahel Nägele130.10123.50
4.Schweiz SchweizLaura BruderJulia Hämmerli119.70114.94

4er Team

Das Teilnehmerfeld bestand aus vier Teams und das Schweizer Team konnte bei der ersten Finalentscheidung der Weltmeisterschaft am 24. November 2017 den Titelgewinn aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigen und wiederholen.[5]

Ergebnisse
RangLandFahrerinneneinger.ausgef.
1.Schweiz SchweizCéline Burlet
Flavia Zuber
Melanie Schmid
Jennifer Schmid
225.13
2.Deutschland DeutschlandKatharina Gülich
Ramona Ressel
Ramona Strassner
Michaela Schweiger
216.04
3.Slowakei SlowakeiHenrietta Domin
Dora Szabo
Viktoria Glofac
Alica Vinczeova
184.03
4.Osterreich ÖsterreichLeonie Huber
Lukas Schneider
Lea Schneider
Julia Wetzel
174.75

Männer Einer

Der Deutsche Lukas Kohl konnte seinen Erfolg aus dem Vorjahr wiederholen und sich zum zweiten Mal den Titel des Weltmeisters im Kunstradfahren-Einer sichern.

Medaillengewinner
RangLandFahrereinger.ausgef.
1.Deutschland DeutschlandLukas Kohl207.00202.75
2.Deutschland DeutschlandMoritz Herbst203.20194.03
3.Hongkong HongkongChin To Wong191.40178.51
4.Schweiz SchweizLukas Burri180.00171.35

Mixed Zweier

Seit 1986 gibt es Weltmeisterschaften im Zweier-Kunstradfahren der Männer. Seit der Weltmeisterschaft 2008 können auch Paare am Wettbewerb teilnehmen. Die Bezeichnung wurde in «Mixed» geändert.

Serafin Schefold und Max Hanselmann – die Vize-Weltmeister aus dem Vorjahr – lösten am Samstagabend die vierfachen Weltmeister, die Brüder André und Benedikt Bugner ab und sicherten sich den Weltmeister-Titel im Zweier der Offenen Klasse.

Medaillengewinner
RangLandFahrer 1Fahrer 2einger.ausgef.
1.Deutschland DeutschlandSerafin SchefoldMax Hanselmann164.80164.28
2.Deutschland DeutschlandAndré BugnerBenedikt Bugner168.00153.76
3.Schweiz SchweizFabienne HammerschmidtLukas Burri151.20145.43
4.Osterreich ÖsterreichJana LatzerMarcel Schnetzer143.70128.89

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hallenradsport-WM: Mathis holt Bronze (25. November 2017)
  2. UCI – Zeitplan Hallenradsport-WM 2017 (Memento vom 28. November 2017 im Internet Archive)
  3. Hallenradsport-WM in Dornbirn: Countdown läuft
  4. Die Weltmeister machen Schluss: Julia und Nadja Thürmer beenden nach dem dritten Titel ihre Karriere (1. Dezember 2017)
  5. Switzerland takes first Gold medal in Dornbirn (25. November 2017)

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Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
Flag of Canada (Pantone).svg
Flag of Canada introduced in 1965, using Pantone colors. This design replaced the Canadian Red Ensign design.
Flag of Portugal.svg
Flagge Portugals, entworfen von Columbano Bordalo Pinheiro (1857-1929), offiziell von der portugiesischen Regierung am 30. Juni 1911 als Staatsflagge angenommen (in Verwendung bereits seit ungefähr November 1910).
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Der Messepark in Dornbirn (Vorarlberg, Österreich). Luftfotoaufnahme während eines Flugs mit dem "Libelle" Helikopter des österreichischen Innenministeriums.
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Katrin Schultheis, Weltmeisterin 2er Kunstradfahren der Frauen, Dezember 2011