Halde Lothringen

Karte zur Halde mit Informationen der Route der Industriekultur
Der Südhang der Halde
3D-Ansicht des digitalen Geländemodells

Die Halde Lothringen ist eine sechs Hektar große Bergehalde der ehemaligen Zeche Lothringen I/II im Bochumer Stadtteil Gerthe. Sie liegt östlich der ehemaligen Schachtanlage in einem Gewerbegebiet.

Die Halde hat eine steile, sich sehr aufheizende, trockene und daher wenig bewachsene Abbruchkante im Süden. Das Haldentop in 136 Metern ü. NN (16 Meter über Umgebungsniveau) ist stark mit Abraummaterial verfestigt und auch spärlich bewachsen. Die anderen Hänge der Halde sind nur schwach geneigt. Dort wachsen Nachtkerzen, Johanniskraut und Schmalblättriges Greiskraut. Am renaturierten Gerther Mühlenbach im Osten der Halde ist es schon so feucht, dass Libellen beobachtet werden können.

Auf die Halde führt ein zweihundert Meter langer promenadenähnlicher Weg, der im Bogen zur künstlerischen Installation am Südhang leitet. Unmittelbar vor dem Abhang in einer Höhe von 135 Metern ü. NN. befindet sich das Kunstwerk Über(n) Ort von Kirsten Kaiser. Es besteht aus gelb lackierten Rohren. Ein horizontal verlaufendes ca. 50 Zentimeter dickes Rohr ist in kurzen Abständen von gleichartigen aber dickeren senkrechten Rohren aufgeständert, insgesamt ist die Konstruktion 220 Meter lang. Die Höhe der dreiundzwanzig senkrechten Rohre nimmt von West nach Ost zu, das horizontale Rohr bleibt auf seiner Höhe und wird immer weiter überragt. Auf der Hangseite (also aus Richtung Süden sichtbar) befindet sich am horizontalen Rohr eine linear verlaufende LED-Lichtinstallation. Die Farbe Gelb für die Rohre und die LED-Lampen wurde von der Künstlerin bewusst gewählt, sie steht für den Straßenverkehr und für „Achtung!“, sie soll auf die Halde locken von der die umgebende Landschaft und Bebauung gut sichtbar ist. Die Nachtinstallation ist zwar auch gelb, wirkt aber ganz anders, da sie als ein schwebendes Band ohne ansteigende oder senkrechte Elemente wahrgenommen wird.

Im Bereich des Zechengeländes im heutigen Gewerbepark Lothringen ist eine haldenähnliche Deponie mit schadstoffbelasteten Böden aufgeschüttet worden, die nicht zur Bergehalde gehört. Nach Folienabdeckung wurde sie begrünt. Darauf stehen drei aus Betonstahl gefertigte Gerüste, wie sie für Gründungspfeiler häufig benutzt werden. Ihre Aufstellung symbolisiert die drei gleichförmigen Schornsteine, die die Zechenanlage in Gerthe markant kennzeichneten.

Kunstinstallationen

Literatur

  • Wolfgang Berke: Über alle Berge. Der definitive Haldenführer Ruhrgebiet. Klartext Verlag, Essen 2009, ISBN 978-3-8375-0170-4, S. 64f.

Weblinks

Commons: Halde Lothringen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 51° 31′ 9,5″ N, 7° 17′ 33″ O

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Schmales Hinweisschild auf den Hauptstrecken der Route der Industriekultur
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Symbol Siedlungen der Route der Industriekultur
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Blick vom Radweg auf der ehemaligen Bahntrasse zur Zeche Lothringen 1/2 in Bochum Gerthe auf die Altlastendeponie mit den markanten Baustahlgerüsten
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Bochum Westpark.

  • Blick auf ein Jahrhundert Stadtgeschichte. Laternen im Industriedesign, Gleise und Eisenbahn sind dekoratives Überbleibsel aus einer Zeit als der 'Bochumer Verein' noch Stahl produzierte.
  • Bergbau findet im Bochum nur noch im Museum statt, das aber weithin sichtbar. Der Förderturm ist das Wahrzeichen des 'Deutschen Bergbaumuseums'.
  • "Flammen über ganz Deutschland zu Ehren Bismarcks leuchten lassen" - dazu hatten die deutschen Studenten 1898 aufgerufen. Überall im Lande sollten Säulen und Türme mit bekrönenden Flammenschalen zu Ehren des Verstorbenen errichtet werden. Der Bismarck-Turm im Hintergrund wurde 1910 eröffnet.
  • A view onto a century of town history. Industry design lanterns, railway tracks and equipment are a decorative relict of times when the steel mill 'Bochumer Verein' was still active.
  • There is no mining in Bochum any more except in museum. The pithead-tower is the emblem of the German Mining Museum, one of the most significant ones worldwide.
  • "To let flames shine all over Germany in honour of Cancellor Bismarck" - the german students had demanded 1898. All over the country there should be built columns and towers with flames on the top to remind in the deceased statesman. The Bismarck-Tower in background was opened 1910.
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Bergbaumuseum Bochum, Eingangsbereich
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„Über(n) Ort“ auf der Halde Lothringen in Bochum, östlicher Abschnitt
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Halde Lothringen, Bochum, Germany, south side
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Digitales Geländemodell, Auflösung 1 m, 3D Ansicht, Rohdaten vom Land NRW: https://www.opengeodata.nrw.de/produkte/geobasis/hm/
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Blick vom westlichen Teil der Halde Lothringen 1 auf den östlichen Teil.
Dort steht die Lichtinstallation "Über(n) Ort" von Kirsten Kaiser - auch gelb.
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Symbol Besucherzentrum der Route der Industriekultur
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Rheinorange in Duisburg. Künstler: Lutz Fritsch