Haji Seiji

Haji Seiji (japanisch 土師 清二, eigentlich Akamatsu Seita; geboren 14. September 1893 in der Präfektur Okayama; gestorben 4. Februar 1977) war ein japanischer Schriftsteller.

Leben und Wirken

Haji Seiji brach die Oberschule ab und machte eine Lehre bei einem Kleiderhändler und arbeitete dann in einem Haushaltswarenladen. Er wurde Zeitungsreporter und war bei der „Weekly Asahi“ (週刊朝日) von Anfang an mit dabei.

1923 erschien in „Weekly Asahi“ seine Erzählung „Mizuno Jurozaemon“ (水野 十郎左衛門). 1925 nahm er am Treffen „Am 21.“ (二十一日会, Nijūichinichi kai) teil, einer Vereinigung populärer Schriftsteller. Er beteiligte früh an der „Literatur für die Menge“ (大衆文学, Taishū bungaku) und beteiligte sich an der Gründung des Magazins „Taishū Bungei“ (大衆文芸). Dabei freundete er sich mit dem Schriftsteller Hasegawa Shin an. Der in der Chuanqi-Stil[A 1] angelegte halbhistorische Fortsetzungsroman „Sunae Shibari“[A 2], war sein erster große Erfolg.

Neben Romanen dieser fiktiven Art hat Haji auch echte historische Romane geschrieben. Das repräsentativste Werk ist „Fuyuki no Hito“ (風雪の人) – „Ein Mensch im Schneetreiben“, das von 1957 bis 1958 als Fortsetzungsroman erschien. Er verfasste insgesamt über hundert Bücher.

Anmerkungen

  1. Erzählungen im Chuanqi-(伝奇)-Stil, ein Stil der in der Tang-Zeit entwickelt wurde, zeichnen sich durch eine komplizierte Handlung mit Wendungen und detaillierten Beschreibungen aus und sind bedeutungsvolle literarische Schöpfungen.
  2. „Sunae Shibari“ (砂絵 呪縛) – etwa „Mit einem Sandbild zaubern“ – spielt in der Mitte der Edo-Zeit. Das Shogunat war wegen der Nachfolge des kinderlos verstorbenen Tokugawa Ietsuna in zwei Gruppen gespalten. Yanagisawa Yoshiyasu unterstützte den Kishū-Han, während Manabe Akifusa (間部 詮房; 1666–1720) Tokugawa Mitsukuni (Mito-Han) hinter sich hatte. Ein Sandmaler, der als Spion zwischen beiden Seiten steht, und der ein Tattoo in die Haut einer außergewöhnlich schönen Frau ritzt, spielt eine Hauptrolle in der Auseinandersetzung. Haji Seijis Meisterwerk, das von 1927 bis 1937 erschien, gewann begeisterte Leser. Die Geschichte wurde mit Bandō Tsumasaburō als dem nihilistischen Helden in der Hauptrolle verfilmt.

Literatur

  • S. Noma (Hrsg.): Haji Seiji. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 490.

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